Dieser Begriff ist so unscharf, dass ich zuerst ein bisschen darauf angehen will, was man darunter verstehen kann und wovon die Reichweite am Ende abhängt.
Viele Hersteller reden von Reichweite als Entfernung die das Elektrorad bewältigt unter folgenden Bedingungen
Was man bei einer Reichweite m.E. immer angeben muss ist (im Klammer immer ein Beispiel)
Aus dieser Auflistung sieht man, um Reichweiten zu vergleichen müsste man viele Parameter einheitlich halten, was in der Praxis kaum umgesetzt wird, obwohl jedem klar sein müsste, dass bei vergleichbaren Strecken (30 km horizontale flache Asphaltstraße) und identischen E-Rad
das Ergebnis um mehr als 100% vergrößern können.
Faehrt man langsam ist die benoetigte mechanische Leistung nur die Haelfte, da die Geschwindigkeit in Quadrat in den Luftwiderstand reingeht, das heist es macht grossen Unterschied, ob man mit dem Trekkingrad (Systemgewicht 110kg) bei 24kmh ganze 175W mechanische Leistung braucht oder bei auch nicht so kleinen Geschwindigkeit von 20kmh nur 94W braucht (fast die Haelfte).
Leistet der Motor nur zusaetzliche 50% der eigenen Beinleistung, oder 100% oder 300%. Genau in diesem Verhaeltniss wuerde die Reichweite absinken.
In http://www.pedelecforum.de/forum/showthread.php?7919-Ganz-ehrlich....was-zur-Reichweite-von-BIONX-250HT/page2 (gehe zu Beitrag #22) zeige ich, dass 314Wh Akkuenergie bei 110kg Systemgewicht und einem Trackingrad (KTM Veneto Power) reichen auf einer flachen horizontallen Asphaltstrasse bei Geschwindigket von 24kmh fuer
bei huegeligen Gelaende mit 1% Gesamtanstieg (also 410Hm bei 41km) fuer
bei einer Bergfahrt mit 5% Gesammtanstieg fuer
Somit ist sichtbar dass jeder
extrem die Reichweite verkleinern.
Zuerst muss man sich im Klaren werden, ob man nur mit grosser km-Zahl protzen will, oder man eine Zahl gewinnen will, um zukunftige Raeder vor dem Kauf zu vergleichen. Das Investment in eine Messung zahlt sich dann in Form einer richtigen Kaufentscheidung aus, also man kann schon ein bisschen Zeit dafuer aufwenden.
Die Strecke messen wir schon mit dem Tacho (Fahrzeit und Laenge), aber was ist mit der elektrischen Energie in dem Akku. Dafuer brauchen wir ein Ah-Meter (Amperstunden) oder ein Wh-Meter (Wattstunden). Dieses Messgeraet muessen wir zwischen unseren Akkulader und dem Akku anschliessen. Empfehlenswert und sehr guenstig waeren hier Wattsup oder der Turnigy Watt Meter. Ein Modelbaulader hat die Messung drin, also nur das Display ablesen.
Weiter muessen wir die Art der Strecke und unsere Fahrweise festlegen. Eine Messstrecke so zu sagen und die Fahrzeit. Keine Angst, wenn die Zeit nicht ganz identisch sein wird, gebe ich eine Moeglichkeit die Ergebnisse auf eine gemeinsamme gleiche Geschwindigkei zu normieren (geht ueber die Berechnung der tatsaechlich benoetigten mechanischen Leistungen).
Die Messstrecke muss aber eine geschlossene Schleife darstellen, damit ausgeschlossen wird, dass der Start- und Endpunkt sich in Hoehe unterscheiden (schon einige Heohenmeter machen viel aus). Diesen Rundkurs soll man auch bei absoluter Windstille, also sehr frueh morgens an windstillen Tagen befahren. Eine hin und zurueck Strecke verkleinert weiter die Windeinfluesse, entfernnt sie aber nicht vollstaendig, da Mittelwert aus Quadraten der Geschwindigkeiten nicht dem Quadrat des Mittelwert der Geschwindigkeiten gleicht.
Wichtig:
Die Messfahrt soll nur 50-80% der Akkuenergie verbrauchen, also die Strecke nicht zu lang waehlen.
Das man die Messung bei aehnlichen Wetter (Temperatur, Feuchte) durchfuehren soll, sei angenommen (beim Schnee und Regen faehrts sich schwer)
Weiter muessen wir uns auf eine Unterstuetzung des Motors im Bereich 70 bis 150% festlegen und notieren.
Reichweitemessung
Rechnung:
Spezifische km-Verbauch =A1/L [Wh/km] immer Geschwindigkeit v=L/T [km/h] und Unterstuetzungsfaktor angeben.
Reichweite = A2/A1*L [km]
—————-Ende —————
Mathematische Umrechnung der Reichweite auf eine andere mittlere Geschwindigkeit
Will man zwei Messungen bei geringfuegig unterschiedlichen mittleren Geschwindigkeiten trotzdem vergleichen, muss man die Reichweiten auf die gleiche mittlere Geschwindigkeit bringen.
Dafuer empfiehlt sich die rechnerische Bestimmung der mechanischen Leistung p1 bei Geschwindigkeit v1 (erster Punkt) und Leistung p2 bei Geschwindigkeit v2 (zweiter Punkt). Der Kreuzotter-Rechner tut es fuer uns.
Man hat dann zwei Dreieizahlen
L1 v1 p1 - gemessene Reichweite L1 bei v1 (p1 liefert der Kreuzotter-Rechner)
L2 v2 p2 - gesuchte Reichweite L2 bei v2 (p2 liefert der Kreuzotter-Rechner)
Es gilt natuerlich p1*T1=p2*T2=const gleiche Energie aus dem Akku (Leistung p1 mal Zeit T1)
T1 und T2 sind die Fahrzeiten, bei v1 und v2, demnach
T1=L1/v1
T2=L2/v2
oder
p1*L1/v1=p2*L2/v2
will man jetz die Reichweite L2 bei v2 bestimmen dann ist
L2=(p1/p2)*(v2/v1)*L1
Beispiel:
gemessene Reichweite L1=41km bei v1=22kmh, Kreuzotter gibt p1=120W
gesuchte Reichweite L2=?? bei v2=24kmh, Kreuzotter gibt p2=145W
L2=(120/145)*(24/22)*41=37km
gesuchte Reichweite betraegt 37km bei 24kmh
Die spezifische Leistung pro km bei der Geschwindigkeit v2 rechnet man, wie oben dargelegt: Akkuverbrauch/Strecke
nach Bedarf wird weiter editiert und fortgesetz