Wenn Du eine richtige Gefahrenbremsung mit einem Motorrad ohne ABS machst, liegste eh auf der Schnauze.
Hüstel. Ich habe meinen Führerschein Klasse I MItte der 70er gemacht. Da gab es nicht mal an Autos ein ABS.
Ich kann mich da nicht an einen Überschlag erinnern, trotz gelegentlich kurzzeitig pfeifender Reifen. Auch in der
Motorrad war das eher kein Thema ...
Die Behauptung, dass der Bremshebel für die Vorderbremse an Fahrrädern deshalb links montiert wurde, um einen Überschlag zu verhindern, ist eine moderne Legende bzw. eine Ausrede, die gerne beim Verkauf von Rädern mit schlecht zusammengeschusterten Bremsanlagen verwendet wird. Wichtig ist, dass das Übersetzungsverhältnis von der Hand zur Bewegung der Bremsklötze stimmig ist und die Bremsen nicht zum Blockieren neigen. Letzteres war z.B. mit V-Brakes und
manchen eigentlich für Cantilever-Bremsen vorgesehenen Bremshebeln möglich. Generell neigen hydraulische Bremsen (Scheiben- oder Felgenbremsen) weniger zum Blockieren und folgen der Handkraft auch beim Lösen des Griffes zügig.
Gut ist, wenn eine Gefahrenbremsung ohne jegliches Nachdenken in möglichst kurzer Zeit eingeleitet werden kann, bei Bedarf gerne mit einem durch hinreichende Übung erworbenen Reflex. Alternativ liegt die persönliche angemessene Geschwindigkeit nach §3 StVO halt genügend viele km/h niedriger. Beim Fahrrad ist das netterweise deutlich leichter als beim Auto einzuhalten. Dann kann man es sich auch einige 100 Millisekunden lang überlegen, an welchem Hebel man nun stärker (oder überhaupt) zieht.