Umfrage Radinfrastruktur

Diskutiere Umfrage Radinfrastruktur im Plauderecke Forum im Bereich Community; Natürlich ist das rücksichtslos, denn auf derart gekennzeichneten Strecken ist der Fußgänger das Maß der Dinge. Hier ist die Nord-Süd-Radroute im...
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #61
stardealer

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Einzige klare gerichtliche Aussage, die ich gefunden hab: 25 km/h auf einem gemeinsamen Fuß- und Fahrradweg sind rücksichtslos. Nur mal als Benchmark.
Natürlich ist das rücksichtslos, denn auf derart gekennzeichneten Strecken ist der Fußgänger das Maß der Dinge.
Hier ist die Nord-Süd-Radroute im zentralen innerstädtischen Bereich vorwiegend als gemeinsamer Rad/Fußweg gekennzeichnet. Spricht Bände für den Stellenwert des Rades in dieser Stadt!
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #62
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Michi2023

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Mir ging es eher darum, dass man darunter nichts findet. D.h. auf einem reinen Radweg ist wohl erheblich schneller problemlos.
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #63
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schmadde

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Studien zeigen: Es gibt 4 Typen von Menschen in Bezug aufs Radfahren:
  • 0,5 % Stark und furchtlos: Selbstbewusst und ohne Angst fahrend. Benötigen keine separate Radinfrastruktur, lehnen diese teilweise sogar ab. 85 % der Gruppe sind Männer.
  • 6,5 % Begeistert und überzeugt: Sie fahren mit wenig Angst, allerdings nicht unter allen Umständen. Wenn vorhanden, nutzen auch sie gerne eine gut ausgebaute Radverkehrsinfrastruktur. 75 Prozent davon sind Männer.
  • 60 % Interessiert, aber besorgt: Diese Mehrheit in der Bevölkerung hat grundsätzlich Interesse, Rad zu fahren, wird aber häufig durch die fehlende separate Radverkehrsinfrastruktur davon abgehalten. Diese Menschen fahren gerne Rad, aber nur auf stressarmen Strecken. Sie bevorzugen besonders sichere Radverkehrsanlagen. 60 Prozent dieser Gruppe sind Frauen, Kinder (und deren Eltern) sowie ältere Menschen.
  • 33 % Auf keine Fall: Sie sind in keinem Fall für das Radfahren zu gewinnen, aus gesundheitlichen Gründen nicht dazu in der Lage oder sie müssen zu lange Distanzen zurücklegen.
Woher kommen diese Zahlen? Sie entsprechen jedenfalls bei weitem nicht dem Radverkehrsanteil auf den Straßen. Und von Leuten die "gerne wollen würden wenn" hab ich genug, die finden immer irgendwelche Ausreden, warum sie nicht fahren.

Meine obige Wertschätzung für geschützte Radfahrstreifen und Radwege richtet sich an die 60-%-Gruppe "Interessiert, aber besorgt". Das ist die Zielgruppe, für die jetzt Infrastruktur gebaut werden muss, um mehr Radverkehr zu erreichen.
Wenn die Leute sich sicherer fühlen aber trotzdem tot sind, weil sie nicht sicherer sind - wem nützt das?

Natürlich ist das rücksichtslos, denn auf derart gekennzeichneten Strecken ist der Fußgänger das Maß der Dinge.
Das würde ich für Fußwege mit "Radfahrer frei" akzeptieren, aber bei gemeinsamen Rad-Fußwegen ist schon jeder gleichberechtigt.

Ob es sinnvoll ist auf 2,5m Gesamtbreite Fußgänger und Radfahrer mit z.B. 25km/h zu mischen ist eine andere Frage, die sollte man aber den Planern dieser untauglichen Infrastruktur stellen.

Radfahrer auf Fußgängergeschwindigkeit ausbremsen auf Wegen, die sie auch noch verpflichtend nutzen müssen obwohl nebendran eine viel bessere Infrastruktur allerdings nur für KFZ existiert stellt den Sinn des Fahrradfahrens komplett in Frage. Dann kann man auch gleich zu Fuß gehen.
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #64
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-rabe-

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Das würde ich für Fußwege mit "Radfahrer frei" akzeptieren, aber bei gemeinsamen Rad-Fußwegen ist schon jeder gleichberechtigt.

Ob es sinnvoll ist auf 2,5m Gesamtbreite Fußgänger und Radfahrer mit z.B. 25km/h zu mischen ist eine andere Frage, die sollte man aber den Planern dieser untauglichen Infrastruktur stellen.

Radfahrer auf Fußgängergeschwindigkeit ausbremsen auf Wegen, die sie auch noch verpflichtend nutzen müssen obwohl nebendran eine viel bessere Infrastruktur allerdings nur für KFZ existiert stellt den Sinn des Fahrradfahrens komplett in Frage. Dann kann man auch gleich zu Fuß gehen.
Ich verstehe die Radfahrer nicht die immer meinen, Sie müssten immer und überall IHRE persönliche Lieblingsgeschwindigkeit fahren können müssen.
Auch wenn ich bei dir bin das die Infrastuktur oftmals mieserabel und völlig unlogisch verteilt ist, muss man sich doch mit den Gegebenheiten arrangieren, sprich auch Rücksicht auf andere nehmen.
Wenn auf deiner Strecke zu viele, zu volle Rad/Gehwege sind, ist halt die Überlegung sich eine andere Route, die evtl. länger, aber vielleicht sogar schneller / besser ist, zu suchen.
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #65
gerry7

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Ich verstehe die Radfahrer nicht die immer meinen, Sie müssten immer und überall IHRE persönliche Lieblingsgeschwindigkeit fahren können müssen.
Auch wenn ich bei dir bin das die Infrastuktur oftmals mieserabel und völlig unlogisch verteilt ist, muss man sich doch mit den Gegebenheiten arrangieren, sprich auch Rücksicht auf andere nehmen.
Wenn auf deiner Strecke zu viele, zu volle Rad/Gehwege sind, ist halt die Überlegung sich eine andere Route, die evtl. länger, aber vielleicht sogar schneller / besser ist, zu suchen.

Das habe ich immer auf meinem Sonntagsrunden. Bei uns im Wald und Flur sind soviel Hunde (mit Begleitung) unterwegs das Ich immer mal wieder runtergehen muss (habe auch öfter mal dabei einen netten Schwatz).

Umfahren kann man das kaum, sind bei uns die "Zubringerwege" in die Wälder, werden vom allen genutzt. Daher verstehe ich auch die Kollegen die da ohne Rücksicht auf Verluste ihre "Trainingeinheiten" durchpeitschen.
Auf die Tube kann man dann auf den abgelegenen Pisten drücken.

Immer wenn ich "Ausländig" unterwegs war stelle ich fest das hier drei Tugenden hochgehalten werden.

- ICH
- Neidhammeln
- Jammern

P.S. erlebe ich @work auch oft.
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #66
VielfahrerB

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Woher kommen diese Zahlen?
Die Quelle hatte ich bereits in meinem Beitrag verlinkt, hier noch einmal der Link (Seite 8 ff.)
Wenn die Leute sich sicherer fühlen aber trotzdem tot sind, weil sie nicht sicherer sind - wem nützt das?
Deine Bemerkung beruht wahrscheinlich auf der Annahme, das geschützte Radfahrstreifen und Radwege objektiv unsicherer seien, als Schutzstreifchen auf der Fahrbahn. Wohlgemerkt die geschützten Radfahrstreifen und Radwege MIT GUTEN SICHTBEZIEHUNGEN. Würdest Du dafür Deine Quelle benennen?

Was mich dabei brennend interessiert, ist die Begründung dafür, weshalb die Gefahren für Abbiegeunfälle vermeintlich bei A klein, bei B oder C aber groß sein sollen:
A: Radfahrende fahren im Abstand von 1,5 m rechts neben Kfz auf einem Schutzstreifchen (Dein Vorzugsmodell)
B: Radfahrende fahren im Abstand von 1,5 m rechts neben dem Kfz auf einem geschützten Radfahrstreifen und haben zwischen Kfz und sich eine Reihe Poller und sonst nichts Sichtbehinderndes (Mein Vorzugsmodell1)
C: Radfahrende fahren im Abstand von 1,5 m rechts neben dem Kfz auf einem Radweg und haben zwischen Kfz und sich eine Bordsteinkante und sonst nichts Sichtbehinderndes. (Mein Vorzugsmodell2)

Weshalb sind die Leute also bei B und C eher tot als bei A?

(Wonach ich nicht frage, sind alte wissenschaftliche Untersuchungen, welche die hinter parkenden Kraftfahrzeugen versteckten und fahrbahnfern geführten Radwege (Baujahr 1950 - 1970) mit den Schutzstreifchen auf der Fahrbahn vergleichen. Die sind mir bekannt und sind ca. 30 Jahre alt und begründen den damals erkämpften Fortschritt für die Gruppen "Stark und furchtlos" sowie "Begeistert und überzeugt" endlich im Sichtfeld der Kfz auf der Fahrbahn statt auf den versteckten und fahrbahnfern geführten Radwegen zu fahren. Blöd nur, dass dieser Erfolg halt nur für die zwei genannten Gruppen taugte und man nun eine Lösung AUCH für die 3. Gruppe "Interessiert aber besorgt" benötigt.)

Auf Seite 19 der o. g. Quelle findest Du übrigens zu Schutzstreifchen noch die Position des ADFC, die sich mit meiner Position deckt.
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #67
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schmadde

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Die Quelle hatte ich bereits in meinem Beitrag verlinkt, hier noch einmal der Link (Seite 8 ff.)
Nirgendwo dort steht woher die Zahlen kommen, wo und wie die erhoben wurden. Ich behaupte sie sind entweder frei erfunden, oder durch manipulative Fragen erzwungen. Ich kann sie jedenfalls nicht mit der beobachteten Realität in Einklang bringen.

Ich würde mich auch ganz und gar nicht als "furchtlos" einschätzen, höchstens als erfahren und mit dem Ziel so konfliktarm, bequem und zügig wie möglich anzukommen.

Und ich habe viele Formen von "Radfahrerbeglückung" er-fahr-en. Auch mit kleinen Kindern im Anhänger, Lastenrad und auf dem eigenen Fahrrad begleitet. Ich kenne nicht nur die eine Perspektive.

Und klar - Radfahrstreifen haben auch ihre Probleme. Aber sie sind immer noch besser als Hochbordradwege oder diesen dämlichen "protected Bikelanes" (ein Treppenwitz diese Bezeichnung - denn gerade die sind gefährlich).

Komplett separate Radwege ohne Kreuzungen mit KFZ Verkehr, ohne Ein und Ausfahrten wären natürlich super. Aber das ist nicht überall möglich ausser auf stillgelegten Bahnstrecken.
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #68
stardealer

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Das würde ich für Fußwege mit "Radfahrer frei" akzeptieren, aber bei gemeinsamen Rad-Fußwegen ist schon jeder gleichberechtigt.

Die ständige Rechtssprechung sagt da etwas ganz anderes:
Bei einem gemeinsamen Fuß- und Radweg treffen den Radfahrer höhere Sorgfaltspflichten als den Fußgänger. Diese Pflichten können ihn zur Herstellung von Blickkontakt, Verständigung und notfalls Schrittgeschwindigkeit zwingen.
Fußgänger dürfen den gemeinsamen Fuß- und Radweg auf der ganzen Breite benutzen und dort auch stehenbleiben. Sie brauchen, da dort Radfahrer keinen Vorrang haben, nicht fortwährend nach Radfahrern, die etwa von hinten herankommen könnten, Umschau zu halten. Sie dürfen darauf vertrauen, dass Radfahrer rechtzeitig durch Glockenzeichen auf sich aufmerksam machen, um dann aber ein Passage freizugeben.

Oder konkret: Passiert etwas, wird die Schuld eigentlich immer dem Radfahrer zugewiesen.

Auf Seite 19 der o. g. Quelle findest Du übrigens zu Schutzstreifchen noch die Position des ADFC, die sich mit meiner Position deckt.
Hilft aber nichts wenn weiterhin im Rahmen der verfügbaren Möglichkeiten nach ERA geplant, gefördert und gebaut wird. Da kommen in der Realität in vielen Fällen nämlich genau diese hinter KfZ-Parkplatzreihen verborgenen Radwege raus. Dann, insbesondere auf nicht so stark frequentierten Straßen, lieber die Räder auf die Fahrbahn als solch einen Murks.

Ich kritisiere auch gar nicht den Wunsch nach möglichst guter Radinfrastruktur, hätte ich auch gerne. Schnelle Verbesserung auf breiter Basis funktioniert leider nie mit Maximalforderungen, das führt i.d.R. zu ein paar pressewirksamen Leuchtturmprojekten und beim Rest wird höchstens ein wenig kosmetisch korrigiert.

Hier in der Region wird seit mindestens 10 Jahren immer wieder das große Rad gedreht um bloß nicht im Kleinen anfangen zu müssen. Da werden Wolkenkuckucksheime entworfen, die sich in den nächsten 20 Jahren nicht realisieren lassen und darüber hinaus auch noch Millionen kosten. Auf der anderen Seite liegt das Jahresbudget für Radverkehr seit 5 Jahren unverändert bei 350.000€ / Jahr für eine 100.000 Einwohner Stadt - 3,5€ pro Einwohner und Jahr!!
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #69
VielfahrerB

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Hilft aber nichts wenn weiterhin im Rahmen der verfügbaren Möglichkeiten nach ERA geplant, gefördert und gebaut wird. Da kommen in der Realität in vielen Fällen nämlich genau diese hinter KfZ-Parkplatzreihen verborgenen Radwege raus. Dann, insbesondere auf nicht so stark frequentierten Straßen, lieber die Räder auf die Fahrbahn als solch einen Murks.

Ich kritisiere auch gar nicht den Wunsch nach möglichst guter Radinfrastruktur, hätte ich auch gerne. Schnelle Verbesserung auf breiter Basis funktioniert leider nie mit Maximalforderungen, das führt i.d.R. zu ein paar pressewirksamen Leuchtturmprojekten und beim Rest wird höchstens ein wenig kosmetisch korrigiert.

Hier in der Region wird seit mindestens 10 Jahren immer wieder das große Rad gedreht um bloß nicht im Kleinen anfangen zu müssen. Da werden Wolkenkuckucksheime entworfen, die sich in den nächsten 20 Jahren nicht realisieren lassen und darüber hinaus auch noch Millionen kosten. Auf der anderen Seite liegt das Jahresbudget für Radverkehr seit 5 Jahren unverändert bei 350.000€ / Jahr für eine 100.000 Einwohner Stadt - 3,5€ pro Einwohner und Jahr!!
Schlimm genug, wenn die Murks-Radwege versteckt hinter Kfz-Parkplätzen bei Euch noch gebaut werden. Und die sind auch noch teuer! Da würde ich an Deiner Stelle auch vehement gegen kämpfen. (Wo kommt eigentlich das Geld für teure Murks-Radwege her, wenn es so wenig Budget bei Euch gibt?)

Gut, dass geschützte Radfahrstreifen so viel billiger sind, als diese Murks-Radwege versteckt hinter Kfz-Parkplätzen. Die lassen sich nämlich meist dadurch schaffen, dass der Kfz-Parkstreifen wegfällt und mit ein paar Pollern und Farbe ein geschützter Radfahrstreifen entsteht.
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #70
stardealer

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Schlimm genug, wenn die Murks-Radwege versteckt hinter Kfz-Parkplätzen bei Euch noch gebaut werden. Und die sind auch noch teuer! Da würde ich an Deiner Stelle auch vehement gegen kämpfen. (Wo kommt eigentlich das Geld für teure Murks-Radwege her, wenn es so wenig Budget bei Euch gibt?)
Das Geld für alle Radinfrastrukturmassnahmen kommt zu 80-100% aus Landes-, Bundes- oder EU-Mitteln, überall in Deutschland. Berlin und andere Stadtstaaten haben da einen Sonderstatus weil sie alles zugleich sind, Kommune, Kreis und Land.
Derzeit ist mir hier kein konkretes Projekt zum Neubau der versteckten Radstreifen bekannt, sehr wohl aber eines zur Instandsetzung.
Mir ist ohnehin nur ein konkretes Neubauprojekt für 2023/24 auf dem gesamten Stadtgebiet bekannt, das über das Aufpinseln von Strichen und Aufstellen von Schildern hinausgeht. Wie denn auch bei diesem Budget?

Gut, dass geschützte Radfahrstreifen so viel billiger sind, als diese Murks-Radwege versteckt hinter Kfz-Parkplätzen. Die lassen sich nämlich meist dadurch schaffen, dass der Kfz-Parkstreifen wegfällt und mit ein paar Pollern und Farbe ein geschützter Radfahrstreifen entsteht.
Ich glaube so kann nur jemand reden der aus Berlin oder einer anderen Großstadt mit Radentscheid kommt. Außerdem will doch zumindest ein Kandidat für den nächsten reg. Bürgermeister diese Praxis wieder deutlich zurückfahren, oder nicht?
Parkplätze zu streichen und dafür Radstreifen zu bauen geht vielleicht hier und da im Kernbereich einer Stadt und an Hauptein- und -ausfallstraßen, darüber hinaus werden die Widerstände von Anwohnern einfach zu groß sein. Wo sollen die Autos denn kurzfristig hin? Das funktioniert nur mit einer Reduzierung der Fahrzeuganzahl.

Und damit sind wir wieder bei sehr sehr langwierigen Prozessen. Ich bin weiterhin zusätzlich für eine Verkehrswende im Kopf, die Motorisierten müssen sich wieder an Radler als gleichberechtigte gewöhnen und deswegen plädiere ich für die Umwandlung der Plakatkampagne zum Helmtragen in eine zum Abstand halten und ein konsequentes Sanktionieren des zu geringen Überholabstands durch die Polizei. Schulung und Sensibilisierung wäre da ein Anfang.

Setze jeden Polizisten auf ein Rad. Lass ihn von einem Kollegen einmal mit 1,5m und einmal mit 50-70cm Abstand überholen. Die Hälfte wird für dieses Thema schlagartig sensibilisiert sein.
Und jetzt komme mir niemand mit "Kollegengefährdung". Die Streifenwagen, die mich im letzten Jahr mit zu geringem Abstand überholt haben kann ich mit zwei Händen nicht mehr zählen. Wenn sie das bei mir hinbekommen, dann auch beim Kollegen :)
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #71
stardealer

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Kleines Beispiel, wie es läuft:
Es existieren im Haushalt Planungen für Radinfrastrukturmassnahmen von rund 600.000€, Fördergrad liegt zwischen 40% (Abstellboxen irgendwo), 60% (Abstellboxen an Schulen) und 90% (Radwegeneubau). Investitionen der Stadt -> ca. 170.000€
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #72
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schmadde

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Gut, dass geschützte Radfahrstreifen so viel billiger sind, als diese Murks-Radwege versteckt hinter Kfz-Parkplätzen. Die lassen sich nämlich meist dadurch schaffen, dass der Kfz-Parkstreifen wegfällt und mit ein paar Pollern und Farbe ein geschützter Radfahrstreifen entsteht.
In Berlin kann man leicht Parkplätze wegfallen lassen, die meisten Straßen mit Verkehrsbedeutung sind ja mindestens sechsspurig. Die wenigen Fälle wo man das hierzustadt probiert hat sind auf vehementen Widerstand gestoßen. Zudem empfinde ich die Verpollerung als Nachteil. Die verhindert nämlich das Ausweichen und Überholen - verhindert aber nicht das knappe vorbeifahren von KFZ.

Und ja, ich hör es schon. es gibt kein Grundrecht auf überholen blabla. Das Ding ist halt: wenn man den Radverkehr auf die Geschwindigkeit aller Radfahrer auf die 6-10km/h von Oma Krasulke und Mutti im Lastendreirad einbremst taugt es für viele halt nicht mehr als Verkehrsmittel und man kann sich jede Verkehrswende in die Haare schmieren.

Es reicht halt nicht, wenn die Rad-Infrastruktur nur für fußkranke Angsthasen, die Gefahren falsch einschätzen passt - auch wenn man die mit erstunkenen und erlogenen Zahlen auf 60% aufbläht. Die muss schon für alle sicher, komfortabel und geeignet sein. Sowas ist möglich, ich sehe hier und anderswo gute Beispiele. Mit einer erzwungenen Trennung, die dann alle paar Meter an Grundstücksausfahrten und Kreuzungen wieder passé ist erreicht man das nicht.
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #73
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Jaap

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P.S.: Die Niederländer trennen auch Radverkehr und Autoverkehr.
Die trennen aber auch auf den meisten innerstädtischen Hauptrouten Radverkehr von Fußgängern.
Und dies schlicht und einfach deshalb weil bis 1999 45km/h Roller generell Radwege benutzen mussten.

Und auch heute gibt es in den meisten größeren Städte oft kombinierten Brom/fietspad. Mit offiziell 30km/h Innerorts für Roller.
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #74
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Olav_888

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Das würde ich für Fußwege mit "Radfahrer frei" akzeptieren, aber bei gemeinsamen Rad-Fußwegen ist schon jeder gleichberechtigt.
Grundsätzlich gebe ich Dir recht, es sind beide gleichberechtigt. Allerdings sollte der schwächere etwas gleicher sein ;)

Auf der Straße ist es für die meisten Radfahrer selbstverständlich, dass der schwächere/langsamere etwas gleicher ist als der stärkere/schnellere, warum kann/darf das nicht auf einen kombinierten Rad-/Fußweg zutreffen?

Und ja, ich mag die auch nicht, aber wenn sie da sind (und ich gewillt bin der Pflicht nachzukommen;)), dann muss ich auch Rücksicht nehmen. Dafür habe ich dann auch eine Klingel und beim Vorbeifahren ein Danke. Und Fußwege mit "Radfahrer erlaubt" ignoriere ich zu 95% und bleibe mit meinen 25-30km/h auf der Straße. Schön was man sich da so alles anhören darf, das beste war mal ein Fahrlehrer, der der Meinung war, ich muss auf den Fußweg.......
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #75
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Die trennen aber auch auf den meisten innerstädtischen Hauptrouten Radverkehr von Fußgängern.
Was ich mir auch wünschen würde.
Sowohl aus Sicht eines Radlers wie auch eines Fußgängers.
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #76
ktmb

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Die Städte in den Niederlanden und auch das immer wieder angeführte Kopenhagen sind viel kleiner als die hiesigen. #46

Völlig unverständlich, dass in diesem Forum der Blick auf Kopenhagen und andere Städte in den Niederlanden beispielsweise aus deutscher (überheblicher?) Sicht verniedlicht wird. Bitte einmal die Zahlen anschauen, dann wird man merken, dass auch Kopenhagen keine ländliche Siedlung ist, sondern noch dichter als beispielsweise Berlin besiedelt ist (7000 EW/km2 vs. 4000 EW/km2). Ich kann auch in Kopenhagen locker auf 40 km kommen, wenn ich beispielsweise vom Vorort Køge ins Tivoli radeln möchte. Selbiges gilt für die Randstad in den Niederlanden.

Ich habe bisher weder in DK, noch in NL, negative Erfahrungen bzgl. der Radwegeinfrastruktur wie in der BRD machen müssen. Die BRD ist da erst gaaanz am Anfang. Beispiel: Osnabrück: Aktuell sollte eine vielbefahrene vierspurige Straße für den Radverkehr sicher erschlossen werden, da es immer wieder tödliche Unfälle gibt. Ergebnis: Wird vertagt, wenn die gewerblichen Anrainer sich darauf einigen, als Ersatz für zu fällende Bäume auf ihren Grundstücken neue Bäume anpflanzen. Den Radfahrenden wird gesagt, dass sie die Strasse einfach meiden sollten. ;) Und nun hat der erste Bürger die Stadt verklagt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #77
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Ich habe bisher weder in DK, noch in NL, negative Erfahrungen bzgl. der Radwegeinfrastruktur wie in der BRD machen müssen.;)
Kann ich komplett bestätigen. Das Radeln dort ist traumhaft. So sicher.
Man braucht nur deren Konzepte kopieren, finde ich.
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #78
ktmb

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"Konzepte kopieren"?
Das kriegen unsere Politiker*innen nicht hin. Selbst die Grünen bauen doch lieber Autobahnen, wie man in Hessen sieht. Cool ist es immer, wenn mal wieder Wahlkampf ist. Wenn ich von den Grünen angesprochen werde, antworte ich immer: "Vielen Dank, ich brauche kein Auto." ;)
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #79
Broadcasttechniker

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Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen
Mein Sohn macht im Rahmen einer Hausarbeit (Stadtplanung 1. Semester) eine Umfrage zu Verkehrsmitteln.
Nur17 Fragen zum ankreuzen

Wäre nett wenn ihr euch beteiligen würdet

Ja, auch (die richtigen) Fragen stellen muss man üben ;-)

Umfrage beendet.

Danke euch
 
  • Umfrage Radinfrastruktur Beitrag #80
Nutzer

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Wäre nett wenn ihr euch beteiligen würdet
Erledigt.
Kritikpunkt: In einem Fahrradforum spiegeln die Antworten auf die Umfrage natürlich die Wahrnehmung und Interessen der Radfahrer wieder und sind nicht bevölkerungsrepräsentativ.
 
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