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jhoffmann-ka
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Hallo zusammen,
wie versprochen, hier mein Erfahrungsbericht mit Bildern zum Umbau meines, doch etwas älteren, Trekking Rades von Gudereit. Ich mag das Rad einfach, es passt wie angegossen und fährt sich mit den rd. 15kg und der Nexus 8-Gang Nabe einfach klasse. Ich nutze das Rad fast ausschließlich hier in Karlsruhe, um z.B. die 12 km (einfach) zur Arbeit zu fahren. Mit Ü60 zeigen die Knie etwas Verschleiß, so dass ich schon länger mit dem Umbau geliebäugelt habe.
Den Umbausatz habe ich komplett bei ATM gekauft (dazu später mehr), also mit eingespeichtem Rad, Controller, Bremshebel und Akku.
Krankheitsbedingt lag der Umbausatz rd. 3 Wochen in der Garage, bevor ich loslegen konnte.
Wir haben noch ein sehr einfaches eBike, wie es zu tausenden angeboten wird: Frontmotor (Bafang Gxxx) und Gepäckträgerakku. Das Ding ist sackschwer und läuft aber problemlos seit rd. 2.000 km.
Ich bin sicher nicht der "typische" eBike.Fahrer, die ich hier in KA so sehe: also höchste Unterstützung rein und nur Alibi-Mittreten. Ich nutze den Motor eigentlich nur beim Losfahren/Antreten, der Rest machen die Beine. Ich komme auch mit dem ebike immer auf meine Wohlfühl-Herzfrequenz von 120 Schlägen/min.
Akku
Ich habe mir einen "großen" Akku vorgestellt, also rd. 500 Wh, da ich/wir im anderen eBike so einen großen Akku haben und ich damit rd. 90 km weit komme. Also das dicke Ding bestellt (13 Ah, 36V) und vorher nicht auf die Konstruktionszeichnung auf der ATM-Seite geschaut. Ergebnis: nur eine Schraube im Unterrohr passt, den Rest halten zwei Kabelbinder fest. Übrigens geniale Erfindung
Rein und rausmachen geht gerade so, leider muss man dazu einen Stecker abschrauben, aber sonst ok.
Vorderrad/Motor
Tja, das war dann die zweite Herausforderung: sehr ausführlich hier in diesem Thread beschrieben. Danke an dieser Stelle für die vielen Tips.
Ich habe letztendlich eine 2mm dicke Unterlegscheibe gekauft und zur U-Scheibe umgearbeitet. Passt wie angegossen.
Sorry, sind nur Handyfotos, Kamera ist nicht die Beste....
Jetzt passt jedenfalls der Abstand, nichts schleift.
PAS-Scheibe
Standardmäßig beinhaltet der Bausatz eine PAS-Scheibe mit 12 Magneten und einem Sensor für die rechte Seite. Pech nur, wenn da so gut wie kein Platz zw. Kettenrad und Innenlager ist. 4,2 mm hätte ich gebraucht, 3 mm sind es maximal. Das habe ich auch erst aus einem Video auf der ATM-Seite herausgehört. Auf der Webseite keine Info dazu.
Ich habe dann kurzerhand einen Sensor für links bei ATM gekauft und eingebaut:
Habe ich schon erwähnt, dass Kabelbinder eine tolle Erfindung sind??
Controller
Den Controller und den Kabelbaum habe ich in (m)eine VAUDE-Rahmentasche gesteckt. Passt gut, wird nicht warm und ist viel Platz drin. Passt soweit.
Display
Ich wollte ein Farbdisplay haben und habe mich für das 500C entschieden (rd. 12€ Aufpreis). Ist relativ klein, trotzdem gut ablesbar und als "Goodie" eine Wattanzeige des Motors. Über das Display ist der Controller programmierbar. Ist zwar ein wenig getippe auf den +/- Tasten aber geht.
Mit den +/- Tasten ist auch die Unterstützungsstufe einstellbar.
Links ist die Wattanzeige.
Erster Start
Nachdem alles verkabelt war (easy, nichts falsch zu machen), der große Moment: Akku geladen, Schalter am Akku an, Display an - ein großes "Hello" erscheint und dann erstmal vorsichtig am Pedal gedreht --> Motor läuft!! Hurra, alles richtig gemacht.
Alle Schrauben nochmal geprüft und dann ab auf die Straße. Nach 50 m erstmal wieder abgestiegen, und geguckt, was da so heftig knackt...
Ok, das neu eingespeichte Rad muss sich erst setzen, das wars...
Dann den Radweg hoch und runter gefahren und getestet. Naja, irgendwie nicht soooo prickelnd. Also wieder heim und dann den Controller gecheckt. die Vorgabewerte waren total gaga: 26"-Rad eingestellt, Abregelgeschwindigkeit falsch eingestellt etc.
Also erstmal die Werte auf Vordermann gebracht und nochmal auf die Straße: deutlich besser.
Nach etlichen Kilometern
Man kann die Anzahl der Unterstützungsstufen zw. 3/5/9 einstellen. Ich habe zw. 5 und 9 gewechselt und bin erstmal bei 9 Stufen geblieben. Damit kann ich sehr fein die Unterstützung steuern.
Aber: wenn die Geschwindigkeit z.B. in der 4. Stufe bei rd. 19 km/h ist (scheint die Abregelgeschwindigkeit in Stufe 4 zu sein), fühlt es sich so an, als wenn man gegen ein Gummiband fährt. Bei meinem anderen eBike hört die Unterstützung einfach auf und ich kann problemlos schneller fahren. Aber kein Problem: einfach zweimal + gedrückt und schon gehts weiter. War nur eine "komische" Erfahrung.
Der Motor ist kraftvoll und vor allem sehr leise. Macht definitiv Spaß, damit zu fahren.
Am Display kann man diverse Dinge einstellen, u.a. die Abregelgeschwindigkeit. Die geht von 10 km/h bis 60 km/h!! Ich habe spaßeshalber mal 30 km/h eingestellt - völlig problemlos, der Motor zieht in der höchsten Stufe locker und wie am Gummiband gezogen bis leicht über 30 km/h. Ich habe dann doch alles wieder StVO-konform eingestellt.
Würde ich es nochmal machen?
Definitiv ja, aber...
ich würde beim nächsten Mal einen Akku mit integriertem Controller nehmen, das ist alles deutlich aufgeräumter.
Ob ich nochmal einen kompletten Satz kaufen würde?? Eher nicht, nach den Erfahrungen würde ich doch eher einzelne Teile kaufen, so wie es z.B. @Jenss mit seinem Rad gemacht hat (Hailong-Akku z.B.). Ich habe mich da einfach von anderen Dingen leiten lassen.
Noch zu tun
Grüße aus Karlsruhe
Jürgen
wie versprochen, hier mein Erfahrungsbericht mit Bildern zum Umbau meines, doch etwas älteren, Trekking Rades von Gudereit. Ich mag das Rad einfach, es passt wie angegossen und fährt sich mit den rd. 15kg und der Nexus 8-Gang Nabe einfach klasse. Ich nutze das Rad fast ausschließlich hier in Karlsruhe, um z.B. die 12 km (einfach) zur Arbeit zu fahren. Mit Ü60 zeigen die Knie etwas Verschleiß, so dass ich schon länger mit dem Umbau geliebäugelt habe.
Den Umbausatz habe ich komplett bei ATM gekauft (dazu später mehr), also mit eingespeichtem Rad, Controller, Bremshebel und Akku.
Krankheitsbedingt lag der Umbausatz rd. 3 Wochen in der Garage, bevor ich loslegen konnte.
Wir haben noch ein sehr einfaches eBike, wie es zu tausenden angeboten wird: Frontmotor (Bafang Gxxx) und Gepäckträgerakku. Das Ding ist sackschwer und läuft aber problemlos seit rd. 2.000 km.
Ich bin sicher nicht der "typische" eBike.Fahrer, die ich hier in KA so sehe: also höchste Unterstützung rein und nur Alibi-Mittreten. Ich nutze den Motor eigentlich nur beim Losfahren/Antreten, der Rest machen die Beine. Ich komme auch mit dem ebike immer auf meine Wohlfühl-Herzfrequenz von 120 Schlägen/min.
Akku
Ich habe mir einen "großen" Akku vorgestellt, also rd. 500 Wh, da ich/wir im anderen eBike so einen großen Akku haben und ich damit rd. 90 km weit komme. Also das dicke Ding bestellt (13 Ah, 36V) und vorher nicht auf die Konstruktionszeichnung auf der ATM-Seite geschaut. Ergebnis: nur eine Schraube im Unterrohr passt, den Rest halten zwei Kabelbinder fest. Übrigens geniale Erfindung
Rein und rausmachen geht gerade so, leider muss man dazu einen Stecker abschrauben, aber sonst ok.
Vorderrad/Motor
Tja, das war dann die zweite Herausforderung: sehr ausführlich hier in diesem Thread beschrieben. Danke an dieser Stelle für die vielen Tips.
Ich habe letztendlich eine 2mm dicke Unterlegscheibe gekauft und zur U-Scheibe umgearbeitet. Passt wie angegossen.
Sorry, sind nur Handyfotos, Kamera ist nicht die Beste....
Jetzt passt jedenfalls der Abstand, nichts schleift.
PAS-Scheibe
Standardmäßig beinhaltet der Bausatz eine PAS-Scheibe mit 12 Magneten und einem Sensor für die rechte Seite. Pech nur, wenn da so gut wie kein Platz zw. Kettenrad und Innenlager ist. 4,2 mm hätte ich gebraucht, 3 mm sind es maximal. Das habe ich auch erst aus einem Video auf der ATM-Seite herausgehört. Auf der Webseite keine Info dazu.
Ich habe dann kurzerhand einen Sensor für links bei ATM gekauft und eingebaut:
Habe ich schon erwähnt, dass Kabelbinder eine tolle Erfindung sind??
Controller
Den Controller und den Kabelbaum habe ich in (m)eine VAUDE-Rahmentasche gesteckt. Passt gut, wird nicht warm und ist viel Platz drin. Passt soweit.
Display
Ich wollte ein Farbdisplay haben und habe mich für das 500C entschieden (rd. 12€ Aufpreis). Ist relativ klein, trotzdem gut ablesbar und als "Goodie" eine Wattanzeige des Motors. Über das Display ist der Controller programmierbar. Ist zwar ein wenig getippe auf den +/- Tasten aber geht.
Mit den +/- Tasten ist auch die Unterstützungsstufe einstellbar.
Links ist die Wattanzeige.
Erster Start
Nachdem alles verkabelt war (easy, nichts falsch zu machen), der große Moment: Akku geladen, Schalter am Akku an, Display an - ein großes "Hello" erscheint und dann erstmal vorsichtig am Pedal gedreht --> Motor läuft!! Hurra, alles richtig gemacht.
Alle Schrauben nochmal geprüft und dann ab auf die Straße. Nach 50 m erstmal wieder abgestiegen, und geguckt, was da so heftig knackt...
Ok, das neu eingespeichte Rad muss sich erst setzen, das wars...
Dann den Radweg hoch und runter gefahren und getestet. Naja, irgendwie nicht soooo prickelnd. Also wieder heim und dann den Controller gecheckt. die Vorgabewerte waren total gaga: 26"-Rad eingestellt, Abregelgeschwindigkeit falsch eingestellt etc.
Also erstmal die Werte auf Vordermann gebracht und nochmal auf die Straße: deutlich besser.
Nach etlichen Kilometern
Man kann die Anzahl der Unterstützungsstufen zw. 3/5/9 einstellen. Ich habe zw. 5 und 9 gewechselt und bin erstmal bei 9 Stufen geblieben. Damit kann ich sehr fein die Unterstützung steuern.
Aber: wenn die Geschwindigkeit z.B. in der 4. Stufe bei rd. 19 km/h ist (scheint die Abregelgeschwindigkeit in Stufe 4 zu sein), fühlt es sich so an, als wenn man gegen ein Gummiband fährt. Bei meinem anderen eBike hört die Unterstützung einfach auf und ich kann problemlos schneller fahren. Aber kein Problem: einfach zweimal + gedrückt und schon gehts weiter. War nur eine "komische" Erfahrung.
Der Motor ist kraftvoll und vor allem sehr leise. Macht definitiv Spaß, damit zu fahren.
Am Display kann man diverse Dinge einstellen, u.a. die Abregelgeschwindigkeit. Die geht von 10 km/h bis 60 km/h!! Ich habe spaßeshalber mal 30 km/h eingestellt - völlig problemlos, der Motor zieht in der höchsten Stufe locker und wie am Gummiband gezogen bis leicht über 30 km/h. Ich habe dann doch alles wieder StVO-konform eingestellt.
Würde ich es nochmal machen?
Definitiv ja, aber...
ich würde beim nächsten Mal einen Akku mit integriertem Controller nehmen, das ist alles deutlich aufgeräumter.
Ob ich nochmal einen kompletten Satz kaufen würde?? Eher nicht, nach den Erfahrungen würde ich doch eher einzelne Teile kaufen, so wie es z.B. @Jenss mit seinem Rad gemacht hat (Hailong-Akku z.B.). Ich habe mich da einfach von anderen Dingen leiten lassen.
Noch zu tun
- Beleuchtung vorne und hinten verkabeln. Ich hatte keine 2,8 mm Kabelschuhe zuhause
- ggfs. die Bremshebel mit der Motorunterbrechung montieren. Nicht unbedingt nötig, der Motor hört sofort auf zu unterstützen, wenn du mit Treten aufhörst.
- Kabelage etwas hübscher verlegen
- Nexus-Nabe ausbauen und warten wie hier beschrieben
- Viel Spaß damit haben
Grüße aus Karlsruhe
Jürgen
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