Überlegungen zum pedelec-Aufbau

Diskutiere Überlegungen zum pedelec-Aufbau im Umbau-Pedelecs Forum im Bereich Diskussionen; Hallöchen ! Vor 2 Jahren war ich schon mal kurz hier aktiv – ich habe ein Klapp-pedelec geschenkt bekommen, das mich für‘s ebike „angefixt“ hat...
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Freno

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Hallöchen !

Vor 2 Jahren war ich schon mal kurz hier aktiv – ich habe ein Klapp-pedelec geschenkt bekommen, das mich für‘s ebike „angefixt“ hat, ein Swemo sw 200. Leider hat der Akku nach knapp 1 Jahr die Grätsche gemacht und der einzige (!) auffindbare Ersatz hätte schon mit 300 € zu Buche geschlagen. Auch erste Umbau-Überlegungen meines alten Pegasus-Milano – Treckingrades habe ich im wesentlichen aus finanziellen Gründen (ich bin „aufstockender“ Frührentner) nicht mehr weiter verfolgt.

Inzwischen hat sich meine Finanzlage aus komplizierten sozialrechtlichen Gründen deutlich verbessert, so daß ich mal 1-2 k€ für ein elektrisches Fahrrad ausgeben könnte.

Beim Rumklicken in den Angeboten für Fertig-ebikes hat sich schnell der Eindruck verfestigt, daß „was Vernünftiges“ erst an der 3.000er-Grenze beginnt – ein guter Freund hat sich so eines aus der Kalkhoff-Endeavour-Serie zugelegt, ich habe damit ein paar Touren über‘n Thüringer Wald machen dürfen und bin sehr angetan … aber wie gesagt: arg teuer – 2000 € habe ich mir als Obergrenze gesetzt für alles zusammen (Ausgangs-Fahrrad, Umbausatz, Akku).

Zudem: die Fertig-ebikes sind heute fast ausnahmslos „integriert“ gebaut, dh ausfallende Komponenten (ich denke va an den Akku) sind nur durch Original-Ersatzteile zu astronomischen Preisen zu ersetzen, dem selbst-schrauben werden durch diese Bauweise einige Hürden aufgerichtet.



So will ich den Umbau-Gedanken wieder aufnehmen, etwas weiter spinnen und hier mal meine diesbezügliche Spinnerei zur Diskussion stellen.



Mir schwebt vor, ein solides, umbau-taugliches all-terrain-Trecking-Rad mit Federgabel und recht breiten Reifen aus der Preisklasse um 1000 € herum neu zu kaufen und zum ebike umzubauen. Ich dachte etwa an sowas als Basis – aber das ist nur ein ziemlich willkürliches Beispiel für die Bauart, die ich mir wünsche:

Kalkhoff Endeavour 27 Trekkingrad Herren | 55 cm / L | Online Shop | Zweirad Stadler

Genauer gesagt möchte ich zum pedelec umbauen, im engeren, rechtlichen Sinne. 25 kmh sind mir mit dem Fahrrad schnell genug, selbst bergab werden es bei mir kaum mehr als 30 kmh, bevor ich in die Bremsen greife.

Mein elektrisches Fahrrad soll ausserdem auch rechtlich einwandfrei ein Fahrrad bleiben – ich denke da va an einen Unfall mit Personenschaden. Wenn ein „schwarzes“ ebike als solches „auffliegt“, etwa bei einem polizeilich aufgenommenen Unfall mit (Fremd-)Personenschaden, hat man nicht nur empfindlichen straf- und führerscheinrechtlichen Ärger am Hals, sondern verliert auch die Deckung durch die private Haftpflicht und das kann ganz leicht ruinös werden, wenn die Krankenversicherung des Unfallgegners die Behandlungskosten ersetzt haben will plus Verdienstausfall, Sachschaden usw usw. Das gilt auch dann, wenn die Motorisierung überhaupt keinen Einfluß auf das Unfallgeschehen hatte, der Motor evtl. sogar überhaupt nicht eingeschaltet war. Mit einem „schwarzen“ ebike „>25 kmh“ ist man nicht anders unterwegs, als mit einem Auto ohne Zulassung, das etwa „chipgetunt“ ist.

Mit einem „echten“ und zugelassenen ebike (s-bike usw) „>25 kmh“ mit Versicherungskennzeichen darf man ja noch nicht mal innerorts den Radweg benutzen und die Eisenbahner schütteln möglicherweise auch den Kopf, wenn man damit in den Zug will … pffft. Nichts gegen diese flotten ebikes und ihre Liebhaber – nur sind für mich und mein Anforderungsprofil ihre Nachteile größer, als die Vorteile.

Mir reicht eben eine mässige Unterstützung bei Steigungen, unbefestigten Wegen, starkem Gegenwind, mit dem Großeinkauf oder Camping-Gepäck hinten drauf oder auf dem Anhänger. Mit ebikes bin ich bisher meist so gefahren, daß ich den Motor erst dann zugeschaltet habe, wenn ich unter ca. 15 kmh nicht mehr locker kurbeln konnte. Diese Fahrweise erhöht auch die Reichweite ganz ungemein. Mit dem fast neuen e-Kalkhoff meines Freundes bin ich so mal 50 km über den Thüringer Wald gepest, ohne daß auch nur der erste Balken an der Akku-Anzeige erloschen wäre. Bei einer zweiten 50-km-Tour sind die ersten beiden Balken doch mal ausgegangen – da bin ich auf dem Rückweg vor einer Gewitterfront hergefahren mit „full power“ aus dem Maschinenraum.

Mir wäre es auch lieb, wenn die Kettenschaltung des Ursprungs-Fahrrads mit ihren Übersetzungsverhältnissen vollständig erhalten bleiben könnte.

Bei den fertigen ebikes sind die Antriebe lang übersetzt, die ständige Unterstützung durch den Motor ist fest eingeplant. Die Bandbreite der Übersetzungen ist auch bei den Mittelmotoren relativ gering – man hat vorne meist nur ein einziges Kettenblatt, drei Blätter wird man kaum hinbekommen wegen der Gefahr des Aufsetzens der Pedale in Kurven. Schon Umbausätze mit einem 2. Blatt werden nur seltener angeboten.

Fällt die Unterstützung dann mal weg (Akku leer, Panne an der Elektrik), werden ohne echte Berggänge mit den schweren ebikes und Tourengepäck selbst kleinste Steigungen zu heftigen Problemen, die oft nur noch schiebend bewältigt werden können. Deswegen sollte es auch unbedingt einen Freilauf am Motor geben, damit in solchen Fällen nicht der Motor auch noch „mitgeschleppt“ werden muß.

Das spricht alles für einen Antrieb im Hinterrad. Zudem stelle ich mir vor, daß ein solches ebike bei einer Ausfall einer Komponente ganz leicht „rückgebaut“ werden kann: Stecker ziehen und isolieren, Drehmoment-Stütze losschrauben, Motor-Rad raus, Ursprungs-Hinterrad rein – und man hat, bis auf ein paar Kabels und die Akku-Halterung, in einer Viertelstunde wieder das Ursprungsrad voll verfügbar. Einen Mittelmotor auszubauen, ursprüngliches Tretlager mit Garnitur wieder einzubauen ist dagegen schon eine heftigere „Bastelarbeit“, zumal sie ja auch nicht entgültig sein soll. Das kann schon eine Rolle spielen, wenn etwa ein Ersatzakku, -motor oder sonstiges Ersatzteil gerade nicht (oder nur zu absurden Preisen) verfügbar ist.

Die Nachteile des Hinterrad-Antriebs sind mir bekannt – ich habe Mittelmotor und Hinterrad beide mehrfach gefahren, Mittelmotor funzt wirklich auch meiner Erfahrung nach besser … wenn er funzt. Wenn man aber die ursprünglichen – relativ kurzen – Übersetzungen des Ursprungsrades beibehält, werden diese Nachteile durch die erhaltenen „echten Berggänge“ wenigstens teilweise kompensiert. Zudem bietet der Hinterradantrieb meist eine Schiebehilfe, die sehr hilfreich sein kann, wenn man das vollgepackte Rad eine Böschung im Gelände hochzerren muß. (Die Funktion der Anfahrhilfe halte ich dagegen für weniger wichtig.) Zudem lebe ich in Leipzig im Flachland – hier kommen die Nachteile des Hinterrad-Antriebs wohl weniger zur Geltung.

Der Selbstaufbau – eventuell mit noch zu organisierender Hilfe von versierten Schraubern – hat schließlich den enormen Vorteil, daß man von Anfang an mit der fremden Technik erste Bekanntschaft schließt und nicht völlig wie der Ochs vor‘m Scheunentor steht, wenn die ersten Probleme im Betrieb auftauchen. Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit spielen für mich eine große Rolle – das wird man schon gemerkt haben. Fahrräder sind nun mal anfälliger als Pkws, Krads usw. Die Technik ist vergleichsweise filigran, Witterungseinflüssen und den Stößen von unten viel schutzloser ausgesetzt – und deswegen muß man relativ oft in die Werkzeugkiste greifen. Doch die Ersatzteile bleiben meist im unteren 2-stelligen Bereich, die Arbeiten gehen, wenn man etwas Übung gewonnen hat, recht flott. Die Technik meines konventionellen „Bio-Bikes“ habe ich insofern so ziemlich im Griff, muß allenfalls mal in den Selbsthilfeladen va wenn Spezialwerkzeug gebraucht wird. Auch die – für mich völlig neue – Technik vom ebike möchte ich auch wenigstens soweit in den Griff bekommen, so daß ich professionelle Hilfe nur sehr selten benötige.

Ich stehe immer noch am Anfang meiner Überlegungen und mir ist schon 1 erstes Detailproblem aufgefallen, nämlich der evtl. notwendige Bremssensor, um den Motor sofort auszuschalten und bei vielen Umbausätzen keine Kompatibilität mit den heute üblichen hydraulischen Bremsen besteht … solcherlei Probleme können noch weitere auftauchen und ich bin mir auch nicht sicher, ob die Vorstellungen, die ich hier mal runtergeschrieben habe, wirklich realisierbar sind.

Deswegen wäre ich für Anregungen und gerne auch (sehr) kritische Kommentare recht dankbar !

Greets

Freno
 
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onemintyulep

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Ich bin etwas konfusioniert. Du betonst wie wichtig dir die Gangschaltung ist, aber tendierst gleichzeitig zum Nabenmotor.
Du kannst damit zwar die Gangschaltung normal benutzen, aber nicht gleichzeitig in so einem "Berggang" voll unterstützt werden. Dafür braucht man einen Mittelmotor, der die Untersetzung durch die Schaltung mitbenutzt.

Bremsabschalter braucht man nicht unbedingt. Die Bremsen sollten in der Lage sein das Rad und den Motor zu stoppen. Wenn man nicht gewohnheitsmässig gleichzeitig tritt und bremst...
 
  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #3
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Jaap

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man hat vorne meist nur ein einziges Kettenblatt, drei Blätter wird man kaum hinbekommen wegen der Gefahr des Aufsetzens der Pedale in Kurven.

Das hat nichts miteinander zu tun.
Es ist noch nie ein Kettenblatt in der Kurve aufgesetzt.

Zur Übersetzung.
Mit den aktuellen 10-12fach Schaltungen (47-51er Ritzel und dem kleinen Kettenblatt vorne) hat man ähnliche kleine Übersetzungen wie bei 3*9 oder 3*10. (Mit 34er Ritzel)
Die Problematik besteht eher in den großen Gängen. Bei niedriger Trittfrequenz radelt man da oft auf den kleinen Ritzeln und verschleißt die Ritzel schnell.

Ein Nabenmotor hat grundsätzlich die Problematik daß er an langen Steigungen eine gewisse Mindestgeschwindigkeit benötigt um nicht zu überhitzen.
Ein leichter fitter Fahrer hat damit weniger Probleme wie jemand der nicht ganz so fit ist und ein höheres Gesamtgewicht bewegen will.
Schnell fahren am Berg bedeutet Logischerweise deutlich mehr Stromverbrauch.

Eine günstige und solide Lösung ohne Umbau sind Räder mit Panasonic 26V Mittelmotor.
Der Motor ist als Dauerläufer bekannt. Und Akkus gibt es relativ günstig.
Auf eBay Kleinanzeigen findet man solche Räder häufig kaum gefahren für 400-500€. (Flyer, Kalkhoff, Raleigh, Rixe, Victoria, Kettler, Ktm)
Mit 400€ für einen neuen Akku von BMZ oder Ebike Vision.
Das Motorritzel sollte man gleich auf die eigene Trittfrequenz anpassen.
Und dann gleich Kettenblatt, Kette und Ritzel austauschen.
Und von Anfang an Kettenwachs anstatt Öl verwenden.

Ab Baujahr 2010 sind die Motoren deutlich stärker. Erkennbar am rechteckigen Display. ( An den ovalen Displays erkennt man die Baujahre davor)

E Bike Kalkhoff Agattu C8-G Nexus Herren 28'' in Leipzig - Nord | Herrenfahrrad gebraucht kaufen | eBay Kleinanzeigen

E Bike Herren Kalkhoff in Sachsen - Hirschfeld b Zwickau | Herrenfahrrad gebraucht kaufen | eBay Kleinanzeigen

Ebike Victoria Mannheim RH 50 in Thüringen - Stadtroda | Herrenfahrrad gebraucht kaufen | eBay Kleinanzeigen

8fach Nabenschaltung finde ich persönlich im Stadtverkehr ausreichend.
Und für die meisten Steigungen reicht es auch. Notfalls fährt man langsam hoch.
 
  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #4
onemintyulep

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Schnell fahren am Berg bedeutet Logischerweise deutlich mehr Stromverbrauch.
Eigentlich nicht. Der ist immer der Gleiche - Kraft x Weg :) (bei gleicher Motorleistung).
Mehr Stromverbrauch hat man aber allgemein wenn man schneller fährt, wegen dem Luftwiderstand. Aber nicht so doll bei 8km/h vs.12km/h...
 
  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #5
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Jaap

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Eigentlich nicht. Der ist immer der Gleiche - Kraft x Weg :) (bei gleicher Motorleistung).
Mehr Stromverbrauch hat man aber allgemein wenn man schneller fährt, wegen dem Luftwiderstand. Aber nicht so doll bei 8km/h vs.12km/h...

Meine Beispielrechnung für die Alpen sieht das anders.

120kg 6,6% Steigung

12km/h 300W Gesamtleistung
100W Eigenleistung
200W Motorleistung
70% Wirkungsgrad =280W Verbrauch

8km/h 200W Gesamtleistung
100W Eigenleistung
100W Motorleistung
70% Wirkungsgrad =140W Verbrauch

Mit 600W Akku
12km/h ca. 24km Reichweite
8km/h ca. 32km Reichweite

Im ersten Fall 200W Eigenleistung, im zweiten Fall 400W Eigenleistung.
 
  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #6
onemintyulep

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Glücklicherweise hast du dich verrechnet. Du brauchst aber in dem schnellen Fall 100Wh Eigenleistung und in dem langsamen Fall 150Wh Eigenleistung für 12km Strecke.
Also mehr, wenn du langsamer fährst. Die Ersparnis kriegt aber der AKku. Die Gesamtbilanz ist die Gleiche.
Es ist immer wichtig, die Wh (also den Verbrauch) und die W (also die Leistung) unterscheiden zu können.

Natürlich hast du insoweit recht, wenn man sich dank Motorkraft schneller den Berg hochkatapultiert kostet das Reichweite. Ich schrieb aber oben, bei gleicher Motorleistung.
 
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  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #7
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Jaap

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Du brauchst aber in dem schnellen Fall 100Wh Eigenleistung und in dem langsamen Fall 150Wh Eigenleistung.
Also mehr, wenn du langsamer fährst. Die Ersparnis kriegt der Motor.

Wir reden von Stromverbrauch
280Wh / 12km = 23,3Wh/km
140Wh / 8km = 17,5Wh/km

Und wenn der Akku leer ist, dann will meine Hüfte nicht mehr.
Die einen radeln langsam. Die anderen sitzen in der Kneipe und laden den Akku.
Jeder wie er mag.
 
  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #8
onemintyulep

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Ich habe oben noch was hinzugefügt :)
Aber du brauchst in deinem Beispiel nur weniger Akkuenergie dank mehr Eigenenergie.
 
  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #9
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Jaap

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Ich habe oben noch was hinzugefügt :)
Aber du brauchst in deinem Beispiel nur weniger Akkuenergie dank mehr Eigenenergie.

Vollkommen klar.
Deswegen habe ich auch immer von Stromverbrauch gesprochen.

Der Kalorienverbrauch steigt bei meiner Anwendung deutlich.
Aber davon habe ich genug dabei.
Und ich beschwere mich auch nicht über meinen miserablen Wirkungsgrad.
 
  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #10
onemintyulep

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Ich wollte nur sagen, ob man schnell den Berg hochfährt oder langsam, es braucht immer gleich viel Wh - ist vielleicht nicht offensichtlich?
Mit einem Mittelmotor kann man aber am besten Wh in Eigenleitung beitragen.
 
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  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #11
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Freno

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(...)

Ein Nabenmotor hat grundsätzlich die Problematik daß er an langen Steigungen eine gewisse Mindestgeschwindigkeit benötigt um nicht zu überhitzen.
Ein leichter fitter Fahrer hat damit weniger Probleme wie jemand der nicht ganz so fit ist und ein höheres Gesamtgewicht bewegen will.
Schnell fahren am Berg bedeutet Logischerweise deutlich mehr Stromverbrauch.

Eine günstige und solide Lösung ohne Umbau sind Räder mit Panasonic 26V Mittelmotor.
(...)
8fach Nabenschaltung finde ich persönlich im Stadtverkehr aureichend.

Die Kommentare zum Mittelmotor bewege ich in meinem Herzen. Um Leipzig herum gibt es zwar nur wenige und kurze Steigungsstrecken, aber viele Schlechtwegstrecken und ausserdem bin ich öfters mal im Thüringer Wald unterwegs.

Ich fahre so 10.000 km im Jahr, meist so 30-50 km täglich im Leipziger Neuseenland herum, 70% Asphalt, fast immer mit Gepäck. Ich habe "Pannen-Paranoia" und schleppe 2 kg Werkzeug inkl. 2 Ersatzschläuche mit, wenn ich weiter als 10 km von zuhause wegfahre, erledige auch meine Einkäufe mit dem Rad und bei meinen Neuseenland-Touren ist immer Picknick mit dabei. Ich bin 183cm groß und 83 kg schwer, "mittelfit" und die Wartungstechnik von meinem Bio-bike habe ich - wie gesagt - im Griff. Nur mit Elektrik hab ich's nicht so.

Mein aktuelles Bio-bike ist ein cobra ct 5.0, ein sehr gutes trecking-Rad, das allerdings mit seinen 40er Reifen hier öfters an Grenzen stößt. Deswegen würde ich gerne ein trecking - ebike mit breiteren Reifen haben, mit Stollen aussen und Rillen innen, mit dem man auch auf Schlechtwegen gut durchfräsen und dann auch mal öfters den Asphalt hinter sich lassen kann. Mir schwebt ein Nutzungsverhältnis ungefähr "halbe-halbe" vor. Für viele Strecken brauche ich hier kein ebike, an so manchen Orten in der Bundeshauptstadt des Fahrradklaus möchte ich ein ebike auch nicht stehen lassen. Andererseits schätze ich die Erhöhung der "bequemen Reichweite" - mit dem Bio-bike liegt sie bei 30-50 km, mit dem ebike verdoppelt sich das, weswegen auch die Reichweite für mich weitaus wichtiger ist, als "speed".

Beim Gebrauchtkauf scheue ich den "Kupferwurm", dem ich ohnehin nicht gewachsen bin. Der kann auch dann fies werden, wenn das ebike zwar wenig gefahren wurde, aber im feuchten Keller oder unbeflüfteter Garage vor sich hin gegammelt hat. Der Kupferwurm bei meinen gebrauchten bio-bikes kann mich mal - ich erleuchte mich eh mit Akku-Dingern - beim ebike ist er aber existenziell.

Dazu kommt: Alu-bikes, die älter als 10 Jahre sind, haben eine gewisse Tendenz zum Rahmenriß. So ein bike für 500 rum zu kaufen, nochmal soviel reinzustecken und dann von einem gerissenen Rahmen in den Arsch gefickt zu werden - davor graut es mir. Alu ist nun mal spröde und auch Wenigfahrer können die Tendenz zum Rahmenriß durchaus durch unsachgemäße Handhabung (Fahren, Wartung, Lagerung) befördern.

Vielen Dank an alle, die sich beteiligt haben und dadurch an der Ordnung meines "Kopfsalats" ebenfalls teilgenommen haben !
 
  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #12
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Gast21999

Grüß dich @Freno,

mit deinem Ansinnen wirst du die hier typischen Diskussionen zu lesen bekommen, Mittelmotor contra Nabenmotor, Fertigpedelec contra Umbau, Drehmomentsteuerung contra PAS, etc. pp. Und ein jeder hat seine eigenen Erfahrungen gemacht und bei manchen ist es die graue Theorie. Mir scheint es, dass du dich durchaus mit den wesentlichen Vor- und Nachteilen der verschiedenen Systeme (MM oder NM) beschäftigt hast. Auch ist für dich wohl klar, dass es kein fertig zu kaufendes Pedelec werden soll. Bezüglich Schaltung hat @onemintyulep natürlich recht. Willst du den Motor an der Schaltung teilhaben lassen geht nur ein MM. Aber auch dies scheint mir dir klar zu sein.

Du hast - wie ich finde - recht klare Vorstellungen von dem was du möchtest. Bezüglich der Basis deines Umbaus, also dem eigentlichen Fahrrad, wirst du sicherlich bei einem Händler vor Ort das für dich passende Modell finden. Bezüglich des Motors wirst du schier erschlagen von diversen Angeboten im Netz. Wenn man da genau weiß was man mag und günstig ein wesentlicher Faktor ist dann ist es kein Ding. Möchte man anschließend aber auch noch Service für den Fall der Fälle in Anspruch nehmen können, so wird es dünner bezüglich Händler und auch teurer denn Service kostet halt. Das ist also noch etwas was du für dich klären solltest.

Viele deiner Vorgaben treffen auch auf meine Situation und Vorstellungen zu. Und so bin ich zu dem Shengyi HR Motor gekommen. Die kleinere Alternative, Cute100/AKM oder wie immer auch sonst er noch angeboten wird, war mir ein wenig zu schwach und die größere Alternative, der PUMA, schlicht zu mächtig. Der Shengyi ist für mich daher eine stimmige Variante, kräftig genug, noch klein genug und obendrein sehr leise. Es gibt Händler die bieten den Shengyi mit einem Temperatursensor an der vom Controller überwacht wird. So besteht nicht die Gefahr den Motor zu schrotten falls die Steigung dann mal doch zu viel ist oder ich zu faul oder beides. Das ist gerade bei „Pannen-Paranoia“ von Vorteil.

Ich wünsche dir viel Freude und Erfolg bei deinem Projekt.

Gruß
Morsi65
 
  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #13
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Freno

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@Gast21999 !

Vielen Dank für Deine freundlichen Worte ! Ja - ich würde gerne ein pedelec selbst aufbauen - die Möglichkeiten der iAnpassung an individuelle Bedürfnisse sind größer, der Selbstaufbau erscheint (!) mir kostengünstiger zu sein, vermittelt den Einstieg in die Technik - und last not least: Selbstaufgebaute Räder sind m.E. weniger diebstahlsgefährdet - eben weil sie Unikate sind. Auf einem Fertig-ebike von Kalkhoff oder Diamant blinkt eine grellrote LED-Leuchtschrift: "KLAU MICH!" und gerade in Leipzig ist das ein Umstand, der berücksichtigt werden muss.

Gegen Profi-Diebe, ihr Profi-Werkzeug und ihre professionelle Vorgehensweisen und Strategien gibt es leider keinen effektiven Schutz für diese hochbegehrten Edel-bikes gerade in Zeiten mit zT sehr langen Wartezeiten. Ich hatte mal das zweifelhafte Vergnügen, einen Angehörigen dieser "Halbwelt" kennenzulernen, auf völlig anderer "Strecke". Dieser Mann war Akademiker, vielseitig gebildet, mit angenehmen Umgangsformen, ein interessanter, sympathischer Mensch - aber als er erkennen lies, in welcher Welt dieser Mensch sich offenbar wohlfühlt in seiner "mittleren Führungsposition", habe ich von weiterem Kontakt Abstand genommen.

Das Thema "Fertig-Pedelec" ist dennoch für mich noch nicht völlig vom Tisch - va wegen meiner nicht vorhandenen Fähigkeiten im Umgang mit Elektrik und Elektronik. Deswegen käme auch nur ein Umbau-Satz in Frage für mich - einen solchen selbst zu konfigurieren und bis in die Details stimmig zusammenzustellen würde mich überfordern. Auch die Übersetzungsverhältnisse eines Fertig-Pedelecs können ja durch Tausch von Motor-Ritzel, Ritzelpaket oder Schaltungsnabe angepasst werden und als Diebstahlsschutz könnte man das bike in krasser Weise "individualisieren" zB mit Strichmännchen im Stil von Keith Hearing oder so ... Ich will mal nach Gebraucht-Pedelecs vom Händler googlen - im Elektronikbereich (Computer, Musikanlagen, Kameras usw) ist sowas ja ziemlich etabliert. Es handelt sich dabei oft um "14-Tages-Rückgaben" nach den Regeln über Fernabsatz.

Wie gesagt - ich stehe am Anfang meiner Überlegungen und werde solche Überlegungen in unterschiedlichen Richtungen vielleicht noch öfters "veröffentlichen". Auch wenn es zu Saisonbeginn juckt und ich lieber heute als morgen auf ein solches, im Startpost beschriebenes Pedelec aufsteigen würde - die Ausgabe ist erheblich für mich und will gut überlegt sein.

Gruß
Freno
 
  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #14
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Freno

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Meine Gedanken haben sich in eine andere Richtung fortgesponnen, die von @Jaap hier erstmals angesprochen wurde: eine Kombination von Mittelmotor und Nabenschaltung. Das ist mir länger durch den Kopf gegangen in diesen Tagen, in denen Ritzel und Kette bei meinem Bio-bike mal wieder fällig waren. Die Ketten halten nur noch wenig aus, heutzetage; früher, als sowieso alles besser war, waren sie fast "Lebensdauerbauteile" gewesen. Insbesondere bei Kettenschaltungen werden sie durch die Schräglagen und die Schaltvorgänge gestresst - deswegen ist der Kettenverschleiß bei Nabenschaltungen weitaus geringer und die Ketten könnten auch die höheren Kräfte vom Motor besser wegstecken können, als bei Kettenschaltung. Und: Nabenschaltungen stehen heute auch in gutem Ruf - früher war doch nicht alles besser. In meiner ersten Fahrrad-Periode ca. 1989 - 1997 galten sie als sehr anfällig und Reparaturen waren feinmechanische Fitzeleien, zu denen nur wenige imstande waren.

Auch daß die effektiv zur Verfügung stehenden Übersetzungen sich bei heutigen Naben- und Kettenschaltungen nur noch wenig unterscheiden, habe ich auch schon aus vielen berufenen Mündern gehört. @Jaap hat mich auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht, daß man die Ritzel an Motor - evtl. auch an der Schaltnabe - austauschen kann. Der Aufwand dürfte sich in Grenzen halten, so daß ich eine "Leipziger-Tieflandsbucht-Übersetzung" vielleicht für mehrtägigen Touren Richtung Vogtland und Thüringer Wald durch eine "Berg-Übersetzung" durch "temporären" Ritzeltausch ersetzen könnte ... ?

Dieser Tage tauchte bei ebay-Kleinanzeigen in der für mich noch gut erreichbaren Nachbarschaft von Leipzig ein Bergamont e horizon mit Nabenschaltung auf, das den Ergebnissen dieser meiner Gedankenspinnerei recht nahe gekommen ist und gerade mal 4 Jahre alt ist. Es hat zudem RH 60cm - das ist fast schon Übergröße für Leute ab 1,90 und nicht so arg gefragt - ich komme bei 1,83 damit gut zurecht, weil ich überproportional lange Beine habe. Auch mein bio-bike hat einen 60er Rahmen. Fast hätte ich den Anbieter kontaktiert - aber ich habe es dann doch gelassen, auch nachdem ich mich hier noch etwas weiter durch verschiedene threads geklickt habe.

Ein wesentlicher Grund für einen Neuaufbau ist für mich, wie schon gesagt, der damit verbundene Einstieg in die spezifische ebike-Technik, die mir bislang total fremd ist. Wenn ich ein ebike - vor allem mit fachkundiger Hilfe - selbst aufbaue, erwerbe ich zwangsläufig einen "Basis-Satz" von Wissen über diese Technik. Ich weiß dann zB, wo welche Kabels langlaufen und wie ich an sie herankomme - wenn ich ein Fertig-ebike gebraucht kaufe, weiß ich das nicht und muß mir höchstwahrscheinlich eine Händler-Werkstatt suchen und dort Preise löhnen, die irgendwo zwischen Jupiter und Saturn verortet sind. Zudem kann ich bei der Konfiguration eines Selbstaufbaus von Anfang an auch auf die Wartungsfreundlichkeit achten. Wenn man defekte Teile des Systems einfach bzw mit überschaubarem Aufwand durch marktgängige Teile ersetzen kann, steht man sich weitaus leichter, als wenn man praktisch auf Original-Ersatzteile des Herstellers angewiesen ist - mein Paradebeispiel ist der voll integrierte Akku.

Ich bin nun mal ein Viel- und Alltagsfahrer, dessen ebike wahrscheinlich auch um die 5.000 km pro Jahr und auch in der schlechten Jahreszeit aushalten und regelmässig krachvolle Taschen von Aldi, Lidl & Co transportieren muß. An Fahrrädern geht heutzetage nun mal ständig sehr viel kaputt, als Vielfahrer ist man alle 4-6 Wochen am bio-bike am schrauben, und ein ebike hat ein zusätzliches relativ komplexes System, bei dem nun mal - zumindest bei intensiver Nutzung - auch viel kaputt gehen wird. Anders als beim bio-bike, wo's meist nur um mittlere 2-stellige Beträge geht, wo der Hund drauf scheisst, gehen die Ersatzteilkosten für das "ebike-System" sehr flott in den 3-stelligen Bereich, wo es dann richtig weh tut in meinem Geldbeutel.

Diese Gedankenspiele kann man als müssig abtun - ich versuche halt, eine für mich bei meinem bescheidenen Einkommen recht erhebliche Investition möglichst gut zu durchdenken.
 
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UR-MIFA

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eine Kombination von Mittelmotor und Nabenschaltung

Schon eine 3-Gangnabe, wie bei diesem Fahrrad hier, fährt sich mit Motorunterstützung richtig gut. Es gibt 3 optimale Geschwindigkeiten, die weit genug auseinander liegen. Zwischen den Gangsprüngen hilft der Motor. Hier ist ein breites Ritzel und eine breite 1/2" × 1/8" Kette verbaut.

3.JPG


Eine 14-Gangnabe lässt keine Wünsche offen. Hier sieht man an der durchhängenden Kette und den abgenutzten Zähnen vom Ritzel, auch gleich die Verschleißerscheinungen der schmalen 1/2" × 3/32" Variante.

14.JPG


So ein Ritzel funktioniert trotz fortgeschrittenem Verschleiß an einer Nabenschaltung störungsfrei.

r.JPG


Mittelmotoren und Nabenschaltungen mit 3, 5, 7 und 14 Gängen haben wir mehrere im Einsatz.
 
  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #16
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Freno

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@UR-MIFA

Vielen Dank für die informative Antwort ! So ein Konzept kann also funktionieren. 3 Gänge sind mir zu wenig - ich bin es gewohnt auf "Marschfahrt", relativ schnell und konstant zu kurbeln, von der Geschwindigkeit unabhängig. Infolgedessen schalte ich ziemlich häufig, um meine Kurbelfrequenz beibehalten zu können und brauche entsprechende Abstufungen. Eine 8-Gang Nabe könnte aber durchaus genügen - ich müsste mal eine probefahren. Ich glaube, als ich zuletzt eine Nabenschaltung unter'm Po hatte, hieß der Bundeskanzler noch Willy Brandt.

Als Basis für einen Umbau ist mir das Kalkhoff Agattu XXL 8R ins Auge gefallen, hier zB bei Little John bikes:

KALKHOFF Agattu XXL 8R | In Filiale und online kaufen

Das Rad ist auf 170 kg Maximalgewicht ausgelegt, die ich mit meinen 83 kg wohl kaum je ausschöpfen werde. Aber die entsprechenden Verstärkungen könnten auch für die Aufnahme der Motorkräfte ganz nützlich sein ... ?
 
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UR-MIFA

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Das ist ein schönes Fahrrad und optimal für den Umbau.

Unser Fahrrad mit 7-Gang Rücktrittnabe fährt sich auch sehr gut und hat genügend Übersetzungen parat.

s7.JPG

Man kann ja den Übersetzungsbereich mit Kettenblatt und Ritzel an seine Bedürfnisse anpassen. Das muss man einfach ausprobieren.

Bei der 3-Gangnabe ergeben sich mit meiner Wohlfühlkadenz zwar „nur“ diese 3 Geschwindigkeiten

g1.JPG g2.JPG g3.JPG

aber in Kombination mit den Unterstützungsstufen fährt es sich überraschend gut. Mit voller Motorunterstützung sind auch Steigungen bis 10 % kein Problem.
 
  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #18
Dahlheimer54

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Bis auf die etwas beanstandungswyrdige Ausdrucksweise in der Mitte etwa eine interessante Diskussion.
 
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  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #19
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Chris0111

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Nur ein kurzer Hinweis:

Eine Kettenschaltung ist die reibungsloseste Übersetzung, die man haben kann. Das spart Energie !
NT: ein offen liegendes Getriebe! Alle drehbaren Teile der schmalen Kette laufen durch Staub, Wasser, Sand... Die schmale Kette hat innen nur eine noch schmalere Auflagefläche an den Rollen, da sie ja beweglich zum Schalten sein muss. Diese beiden Komponenten bewirken einen raschen Verschleiss oder einen enormen Pflegeaufwand, wenn es geschmeidig leicht laufen soll, um überhaupt die oben genannte Energie einzusparen!

Die Nabenschaltung ist mit mehr Energieaufwand zu treten.
Alle innenliegenden Zahnräder, und sein sie noch so klein, drehen sich dabei mit. Das kostet etwas Energie.
Der Vorteil ist jedoch enorm: Staub und Wassergeschützt, damit absolut pflegeleicht!
Die Kette läuft in einer festen Kettenflucht, bleibt dabei seitlich unbeweglich. D.h. die Kette kann breiter sein, es liegt im Innern die gesamte Länge der Rolle am Zylinder des Nachbargliedes an, was eine enorme Haltbarkeit für die Kette bedeutet.
Zudem kann diese feste Kettenflucht auch mit einem vollwertigen Kettenschutz gegen den aufwirbelnden Schmutz vom "Vorderrad" sinnvoll geschützt werden. Dadurch hast du in den nächsten 3Jahren auch höchstens 2x jährlich Öl/Fett an die Kette zu bringen. Das wars, die Anlage läuft ansonsten einfach problemlos, weil kein Schmutz dazwischen kommt!

Eine Nabenschaltung schließt den Elekto-Heckantrieb aus.
Je mehr Gänge diese Schaltung hat, um so feiner werden die vielen innenliegenden Teile. Ich vermute, das es hierfür nur schwer Ersatz für die kleinsten Komponenten darin gibt.

Ich würde am Berg mit Motorkraft eher eine Schaltung mit weniger Gängen wählen, weil die Bauteile größer, gröber, fester sind.. und dadurch eine höhere Langlebigkeit gewährt ist. (Shimano 7-8 Gang hat sich doch bewährt und ist günstig zu kriegen)

Zudem der Mittelmotor immer direkt an deine Tretfrequenz angeglichen ist. D.h.: radelst du leicht, hats auch der Motor leicht und kocht nicht unbemerkt am Berg vor sich hin, was diesen widerum langlebig macht!

Willst du also nen bike zum Fahren und nicht so viel zum Schrauben/Pflegen/Finanzieren - dann fang den Hinweis oben noch mal an zu lesen...😜

Freundlich grüsst Chrischan

PS: das Dümmste was man machen kann, ist ein MTB im Gelände zu bewegen... Aua - ruft die offene Technik !
 
  • Überlegungen zum pedelec-Aufbau Beitrag #20
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Freno

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"Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nun mal nicht!" - ist einer meiner Lieblingssprüche. Ebensowenig gibt es das für den individuellen Fahrer optimale Rad. Theoretisch könnte man es mit enormem Aufwand herstellen - praktisch muß man jedoch stets Kompromisse eingehen und Nachteile in Kauf nehmen. Die Vor- und Nachteile der einzelnen Komponenten zu ventilieren ist ja der Sinn eines solchen threads - ein weiterer Sinn ist: ich gehöre zu den Leuten, die "durch die Hand denken" und um so mehr, als daß sich mein Geschreibsel an eine Leserschaft wendet, die ich für kompetent erachte. Die Mehrheit der user hier fährt Umbau-ebikes und die allermeisten haben ihre Umbauten selbst hergestellt, viele mehr als einen.

Was @Chris0111 zu Ketten- und Nabenschaltung geschrieben hat, ist fraglos richtig. Die höhere Effizienz der Kettenschaltung erkennt man praktisch schon daran, daß Sporträder ausschließlich mit Kettenschaltung gefahren werden. Im Alltagsbetrieb dürfte dieser geringere "Wirkungsgrad" der Nabenschaltung jedoch vernachlässigbar sein. Ein schönes Beispiel für im Alltagsbetrieb unsinnige Optimierungen sind Carbon-Rahmen. Ich habe hier in Leipzig mal so 1 schickes Carbon-Teil gesehen, das mit 3 schweren Bügelschlössern gesichert war, die zusammen sicherlich weit mehr Gewicht hatten, als die Einsparung durch das Carbon und auf den Mehrpreis für das Carbon noch den Mehrpreis für die zusätzlichen Schlösser draufgesattelt haben. Für Sportgeräte kommt es auf jedes Gramm Gewicht an, im Alltagsbetrieb schleppt man immer 10-30 kg zusätzlich zum Rad und zum nackten Fahrer mit. Meine Winterbekleidung für's Fahrrad wiegt schon fast 4 kg, dazu kommen Gepäcksysteme und Gepäck ...

Der durch die heute übliche Obdoleszenz-Bauweise enorm gestiegene Wartungsaufwand für die Kettenschaltung lässt mich ja auch allmählich an meiner von früher her gewohnten und geliebten Kettenschaltung irre werden. Mein aktuelles bio-bike habe ich am 1.6.21 von einem hier recht renomierten Gebrauchthändler gekauft, der Kette und Ritzel erneuert hatte. 31.1.22 habe ich nach ca. 5.500 km nur die Kette gewechselt, das Ritzel zeigte zwar auch schon Verschleiß, war aber "noch ok", nach nunmehr weiteren 2.500 km waren die neue Kette und das Ritzelpaket entgültig "fertig". Alle 2-3000 km die Kette, bei spätestens jeder 3. Kette das Ritzel wechseln zu müssen, ist nicht nur nervig, sondern geht auch ganz schön ins Geld, was noch mehr nervt. Bei 10.000 Jahreskilometern kommen alleine 4-5 Ketten à 30 € + 1-2 Ritzel à 30 € zusammen, also um die 200 € / Jahr, nur um die Kettenschaltung bei Laune zu halten. Wahrscheinlich muß man bei dieser Fahrleistung auch alle 2-3 Jahre eine Nabenschaltung austauschen, was wohl auch 1-200 € kosten wird und - wenn man die neue Nabe ins alte Rad einspeicht - einen satten Tag Arbeit bedeutet, aber das eben nur 1x alle 2-3 Jahre.

Mein persönliches "Optimierungsziel" ist eine möglichst wartungsarme und preisgünstige Alltagstauglichkeit - dafür nehme ich Abstriche in anderen Kritierien bis zu einem gewissen Grad gerne in Kauf.
 
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