TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen

Diskutiere TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen im S-Pedelecs und anderes mit E-Motor Forum im Bereich Diskussionen; Hallo Anfang Frühling 2022 habe ich im Prospekt der Landi (CH) das Angebot für ein schnelles E-Bike (S-Pedelec) entdeckt. Die Daten und weitere...
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ebiker7

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Hallo

Anfang Frühling 2022 habe ich im Prospekt der Landi (CH) das Angebot für ein schnelles E-Bike (S-Pedelec) entdeckt. Die Daten und weitere spärlichen Infos erschienen mir gut genug um eines gleich zu reservieren, denn es entsprach meinen Bedürfnissen optimal. Aufgrund meines schnellen Fahrens sind mir 25km/h E-Bikes zu langsam (ich schleppe ungern Ungebrauchtes) und ich bin nicht bereit, ein E-Bike für die Hälfte eines Kleinwagens zu erstehen. Der Einsatzzweck sollen alle "kurze" Fahrten sein inklusive Einkäufe, für die das Auto schlicht und einfach überdimensioniert ist. Und wenn es Spass macht gerne mehr.
Meine Suche nach Tests oder Erfahrungen blieb leider erfolglos (logisch, der speedster ist ja neu :)). Ich musste dann aber geschlagene 2 Monate warten, bis ich die erste Probefahrt bei der Landi machen durfte. Das Resultat sei hier vorweg genommen: gekauft! Vielleicht ist der eine oder andere an ein paar Infos zum TRELAGO speedster interessiert und deshalb mein Bericht. Für detaillierte technische Infos verweise ich gerne auf landi.ch

Was war mein erster Fahr Eindruck? Bevor ich aber losfuhr testete ich die Bremsen. Ich konnte trotz voll gezogener Vorderrad Bremse das Velo schieben! :confused: Bisher war ich bei meinen Velos gewöhnt, dass das Vorderrad dann voll blockiert ist (auch bei Scheibenbremsen). Ob das gut kommt? Nun denn, aufgestiegen und vorsichtig die 9 Leistungsstufen betätigt. Gutes Anschieben bei niedrigen Stufen, viel zu stark bei 7-9. Aha, etwas zu mutig. Vor allem in Kurven ist dann das starke Anschieben alles andere als angenehm. Also mal bremsen. Alles im Grünen. Man kann die Bremsen voll ziehen und kommt schnell zum Stehen. Wie schnell habe ich natürlich nicht gemessen, meiner Meinung nach aber schnell genug.
Die Körperhaltung (176cm) ist angenehm, nicht zu aufrecht. Der Lenker ist "gerade", also auch hier kein unangenehmes Abwinkeln der Hände. Ein anderes langsames E-Bike der Landi fiel beim Test wegen dem gebogenen Lenkergriffen glatt durch.
Die Unterstützung des Hinterradmotors ist sanft und für die Schaltung der 11 Gänge äusserst angenehm. Die Kette ist bei Bedarf locker laufend und das Schaltwerk präzise und leichtgängig. Dass ein Hinterrad Motor verbaut ist war für mich eine absolute Bedingung. Bei schnellen E-Bikes mit Mittelmotor können so brachiale Kräfte auf Kette und Ritzel wirken, dass sie fast beim Zusehen das Zeitliche segnen. Und der 500W Bafang Motor unterstützt dort, wo es gebraucht wird.
Die Anzeige informiert über alles Wesentliche. Nebst der Leistungsstufe ist eine senkrechte Balkenanzeige L-M-H aufschlussreich. Sie zeigt die Motorleistung an. Bei L ist sie niedrig (manchmal ist auch kein Balken zu sehen) und bei H gibt der Motor alles was er hat. Das habe ich dann bei Stufe 9 und 45km/h abgerufen. Dabei bleibt das Velo absolut stabil in der Fahrt und ich hatte kein unsicheres Gefühl. Aufgefallen ist mir, dass jenseits der 45er kein Bremseffekt des Motors vorhanden war. Bei einem anderen, wesentlich teureren E-Bike war das ganz anders, so ganz nach dem Motto: du darfst nicht schneller als 45! :mad: Auch bei knappen 50 konnte ich kurzfristig gut pedalen (der Luftwiderstand ist aber beträchtlich :() und der Übergang zu geringeren Geschwindigkeiten verlief wie bei einem normalen Velo. Wenn nicht getreten ist der Leerlauf so wie er sein soll, nämlich leer.
Das Lenkverhalten ist neutral. Zu einem normalen Velo spüre ich keinen Unterschied ausser dass mehr Masse bewegt werden muss. Für Slalomfahrten gibt es bessere Velos, aber das ist ja nicht das primäre Einsatzgebiet eines schnellen E-Bikes.
Insgesamt fühlte ich mich auf dem speedster so als ob ich ihn schon länger hatte. Einfach ein Velo mit Unterstützung. Deshalb der Kauf.

Soweit mein bisheriger Bericht. Ich weiss nicht, ob ihr an weiteren Infos interessiert seid, denn mittlerweile habe ich 2 Akkuladungen durch und doch einige Erkenntnisse mehr sammeln können. Teilt es mir einfach mit.

Gruss


P.S: Im übrigen stelle ich fest, dass ich mit der Landi in keiner Weise verbunden bin oder irgendetwas empfange. Dies zur Info.
 
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Subfocus

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Danke für den Erfahrungsbericht!
Wie sieht denn die Unterstützung bei steileren Passagen aus? Kann man diese ohne zu grosse Anstrengungen und halbwegs zügig erklimmen?

Wie ist das verbaute Licht?

Fühlt sich alles halbwegs wertig an oder scheppert vieles?

Wie sieht die Reichweite mit einem vollgeladenen Akku aus?
 
  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #3
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zfranz

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Herzlichen Dank für den aufschlussreichen Bericht!! (y)
  • Mich würd ebenfalls das Licht interessieren, Bremslicht gibt's nicht oder?
  • Lässt sich das Licht einschalten, auch wenn der Motor ausgeschaltet ist? D.h. gibt's eine Stufe mit "Null" Unterstützung?
    Ich brauche das, um auch im Dunkeln kurze Abschnitte mit Motorfahrzeugverbot legal befahren zu können.
  • Wie wird das Velo abgeschlossen, ohne Schlüssel lässt es sich nicht einschalten, oder?
    In der Anleitung stehts etwas von einer Pin-Sperre, muss das Velo jedes Mal zuerst entsperrt werden?
  • Das Display kann nicht (einfach) demontiert werden, oder?

Die (knappe) Bedienungsanleitung ist übrigens online erhältlich:
https://www.landi.ch/api/de/catalog/download/2521
 
  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #4
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ebiker7

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Hallo

Danke für das Interesse, Subfocus. Auf die Schnelle: steilere Passagen sind kein Problem, der Leistungsmix kann gut gewählt werden. Beide Lichter sind 1A. Vorne vermute ich eine 10W LED und hinten gibt es nebst dem Super Design noch Bremslicht und eine Nummernschild Beleuchtung (wie beim Auto :) ). Maximal 70km mit einer Akkuladung, aber das hängt schon von der Geschwindigkeit und Terrain ab.

Nun also der zweite Teil meines Berichtes (nach mittlerweile 150 gefahrenen km).

Das Lenkverhalten des speedsters ist neutral. Bezüglich einem normalen Trekkingvelo stelle ich nebst der höheren Masse (28kg vollgeladen ;) ) keine Besonderheiten fest. Dies dank dem Hinterrad Motor, denn mit dem 3333gr (!) schweren im Rahmen verbauten Akku ergibt sich eine optimale Gewichtsverteilung. Slalomfahren ist problemlos möglich, wenn man das höhere Gewicht bändigen kann. Der speedster ist aber ein schnelles E-Bike, also ehr für Touren als für Kunststücke gedacht. Probeweise habe ich am Gepäckträger 3 Packstaschen gefüllt mit acht 1,5L Flaschen (12kg) befestigt. Jetzt ist das Verhalten beim Slalom sehr schwammig. Der Gepäckträger könnte theoretisch 25kg tragen, aber dann dürfte das Lenkverhalten naturgemäss unterirdisch sein. 3kg am Gepäckträger merkt man allerdings wieder gar nicht (so schwer ist ein massives Kettenschloss :rolleyes: ).

Für das Fahr- bzw. Leistungsverhalten braucht man ein paar km Gewöhnung. Nicht dass es schlecht wäre, im Gegenteil, es ist meiner Meinung nach extrem gut. Wobei ich hier einfügen muss, dass ich zum Vergleich nur ein anderes S-Pedelec (Kettler velossi 2.0) und sonst ein paar langsame E-Bikes gefahren bin. Das Kettler hat zwar auch einen Hinterrad Motor aber sonst ist der Antrieb ganz anders. Negativ aufgefallen sind mir beim Kettler die schwergängige und klobige Schaltung des Pinion Getriebes und das massive Bremsverhalten (oder Abschalten) des Motors bei 45km/h. Nach der Probefahrt ist mir die Lust an einem solcherart zu fahrenden E-Bike vergangen. Im direkten Vergleich mit dem Kettler ist der speedster "x-mal" besser.
Das beginnt bei den 9 Leistungsstufen. Es hat etwas gedauert bis ich festgestellt habe, dass diese Leistungsstufen 5, 10, 15, ... 35, 40 und 45 km/h entsprechen. Und das ist genial. Bei Stufe 5 beschleunigt der Motor also bis etwa 25km/h und gut ist. Dabei wird nicht knallhart geregelt sondern sanft, d.h. ab etwa 22km/h nimmt die Motorleistung ab und über 25km/h ist sie unmerklich immer noch vorhanden. Erst wenn man 30km/h fährt (natürlich mit Tretunterstützung) spürt man den Motor- bzw. Luftwiderstand. Dann wäre es Zeit auf Stufe 6 zu gehen. Ist das Terrain steil und man mag nur wenig treten steigt die Motorleistung notfalls bis auf H an, bis die Zielgeschwindigkeit fast erreicht ist. Und 500W stossen mächtig. Meine Teststrecken beinhalteten keine sehr steilen Anstiege, aber ich denke, dass der Motor genügend Kraft hat. Allerdings fährt man steile Anstiege auch nicht mit hohen Geschwindigkeiten. Das Regelverhalten ist immer sanft.
Die Leistungsstufen sind aber nur die halbe Miete. Entscheidend zum Fahr Komfort trägt auch die 11-Gang Schaltung bei. Hat man sich also für eine bestimmte Richtgeschwindigkeit entschieden wählt man mit dem Gang die eigene dazu passende Tretleistung. Zusammen mit der leichtgängigen Schaltung macht es mir mittlerweile echte Freude in der Gegend zu düsen. Wenn ich noch mehr Erfahrung mit der Kombination Motor- und Tretleistung habe könnte sich bald das Gefühl einer Automatik einstellen. Und das habe ich aufgrund bisheriger Erfahrungen nicht erwartet.
Wichtig: Ist man zu schnell darf nicht getreten werden, denn dann beginnt der Motor sanft zu bremsen. Ohne Treten ist der Leerlauf wie bereits geschrieben sehr leichtgängig und die Geschwindigkeit geht natürlicherweise zurück.
Insgesamt gesehen haben die Programmierer einen sehr guten Job gemacht! :cool:

Mit der ersten vollen Akkuladung bin ich 70km weit gekommen bei moderater Tretleistung, 30km/h Durchschnittsgeschwindigkeit und Motorleistungen zwischen L und M bei insgesamt 700 Höhenmetern. In der Akkuanzeige war am Ende noch ein Balken zu sehen. Das ist etwas mehr als offiziell angegeben (50-60km). Für mich ist der Akku leer, wenn die Geschwindigkeit von 40km/h nicht mehr erreicht wird. Dann ist aber wirklich ganz Schluss und aus. Realistisch für meinen Fahrstil sind somit 60km. Ein Akku kostet 543 CHF (!).

Die Frage nach scheppern oder Wertigkeit kann ich dahingehend beantworten, dass sich der speedster sehr solid und sicher anfühlt. Vielleicht ist der Vergleich etwas gewagt aber zu einem normalen Velo ist es wie ein Kleinwagen zu einer Luxuskarosse. Ich jedenfalls überlege mir, wann ich das Auto stehen lassen kann, denn der speedster macht wesentlich mehr Spass, unterwegs zu sein.

Noch ein Wort zu den Bremsen. Mittlerweile kann ich das stehende Vorderrad blockieren. Die Bremsen brauchten offenbar ein paar km zum Einlaufen.


Gruss
 
  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #5
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ebiker7

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  • Mich würd ebenfalls das Licht interessieren, Bremslicht gibt's nicht oder?
Doch doch, gibt es. Und das Rücklicht sieht mega aus!
  • Lässt sich das Licht einschalten, auch wenn der Motor ausgeschaltet ist? D.h. gibt's eine Stufe mit "Null" Unterstützung?
    Ich brauche das, um auch im Dunkeln kurze Abschnitte mit Motorfahrzeugverbot legal befahren zu können.
Mit der Akku Aktivierung schaltet man zwingend die Lichter ein. Alles andere ist optional. Auch ohne Motorantrieb fährt sich das Velo so einwandfrei und leicht, wie 28kg ermöglichen.
  • Wie wird das Velo abgeschlossen, ohne Schlüssel lässt es sich nicht einschalten, oder?
    In der Anleitung stehts etwas von einer Pin-Sperre, muss das Velo jedes Mal zuerst entsperrt werden?
Korrekt, PIN Sperre, kein Schlüssel.
  • Das Display kann nicht (einfach) demontiert werden, oder?
Keine Chance wegen den Kabeln. Wer es abmontiert hat eine kaputte Zentraleinheit in der Hand.

Morgen gibt es Fotos und mehr Detailinfos.

Ein kleiner Tipp an alle Interessierten: Die Velos gehen weg wie warme Semmeln. Wenn ihr also eines testen wollt müsst ihr einer Landi Filiale anrufen und fragen, ob noch freie Velos vorhanden sind zwecks Reservation oder Testfahrt..

Gruss
 
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zfranz

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Danke, werde baldmöglichst probefahren!
 
  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #7
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Jaap

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Probeweise habe ich am Gepäckträger 3 Packstaschen gefüllt mit acht 1,5L Flaschen (12kg) befestigt. Jetzt ist das Verhalten beim Slalom sehr schwammig
Ich habe mir die Bilder vom Speedster angeschaut. Die Erklärung für das schwammige Fahrverhalten, ist schlicht und einfach zuviel Gewicht weit hinter der Achse.
Damit hebelt dich das Gewicht bei jedem Lastwechsel aus.
Wenn man das Gewicht näher an die Hinterradachse bringt, wird sich das Fahrverhalten deutlich verbessern.

Frage ist nur in wie weit dies praktisch möglich ist. Oft kollidieren da die Schuhe mit den Packtaschen.
 
  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #8
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ebiker7

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Ich habe mir die Bilder vom Speedster angeschaut. Die Erklärung für das schwammige Fahrverhalten, ist schlicht und einfach zuviel Gewicht weit hinter der Achse.
Damit hebelt dich das Gewicht bei jedem Lastwechsel aus.
Wenn man das Gewicht näher an die Hinterradachse bringt, wird sich das Fahrverhalten deutlich verbessern.

Frage ist nur in wie weit dies praktisch möglich ist. Oft kollidieren da die Schuhe mit den Packtaschen.
Also weit hinter der Achse kann ich nicht bestätigen, weil sie oben hängen. Sonst haben sie nicht Platz. Alles möglichst achsnah und so weit vorne wie möglich. Allerdings ist dann der Konflikt mit den Schuhen vorprogrammiert. Für das schwammige Verhalten ist schlicht und einfach das Gewicht verantwortlich. Fast 50% des Velogewichts, bei voller Beladung 100%. Da ist nichts mehr im Gleichgewicht.
 
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  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #9
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ebiker7

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Hallo

Nachdem ich bisher generell über das Fahr- und Lenkverhalten des speedsters berichtet habe geht es jetzt ins Detail. Und da gibt es einiges zu sehen, sowohl Highlights (y) als auch Lowlights (n)!


1 Rücklicht.jpg
2 Rücklicht Detail.jpg

Das Rücklicht sieht meiner Meinung nach einfach schön aus, von weitem noch besser. (y) Kein schnödes rotes Rechteck sondern fast ein Smiley! :) Meine erste Reaktion darauf war ein positives "echt cool". Warum ich das erwähne? Nun, vielleicht reagiert so auch der eine oder andere von hinten kommende Autofahrer und dann umrundet er den Velofahrer in angemessenen Zustand. Zwar alles Spekulation, aber wenn es dann so ist hat das Smiley seine Wirkung erfüllt. Oberhalb des Smileys ist das Bremslicht und wenn man genau hinschaut wird selbst das Kennzeichen beleuchtet! (y)

3 Licht und Hupe.jpg
4 Lenker links.jpg
4 Lenker rechts.jpg

Das Vorderlicht leuchtet stark und hat einen breiten und schmalen Lichtkegel. (y)Damit ist die seitliche Ausleuchtung hervorragend. In der Dunkelheit fühlte ich mich auch auf einem Waldweg sicher genug, um anständig schnell fahren zu können.
Die Hupe tönt laut, sehr laut! :oops: Was zwar gut ist aber den Angehupten garantiert einen Herzinfarkt beschert, wenn man nicht mindestens 50m entfernt hupt. Damit ich also die Vorderleute gesittet warnen kann habe ich eine starke (!) Glocke zwischen Bremshebel und Bedieneinheit montiert.
Und hier kommen wir zum aus meiner Sicht gravierendsten Nachteil, wenn nicht sogar Fehler: die Hupetaste. Sie befindet sich viel zu weit innen am Lenker (n) und es ist absolut nicht möglich, das zu ändern. (n) Weil die Halterung viel zu klobig ist kann sie nicht unterhalb des linken Bremshebels montiert werden. Weshalb die Entwickler die Hupetaste nicht in die Bedieneinheit integriert haben (unten wäre jede Menge Platz dafür) ist mir ein Rätsel. Damit hat man keine Möglichkeit im Notfall schnell zu hupen. :confused: Bei einem den Weg versperrenden Auto zum Beispiel. :confused::confused::confused: Schliesslich muss man dann bremsen und lenken und was weiss ich noch alles. Rechts am Lenker ist alles okay. Die minimalistische Ganganzeige gefällt mir. :)

5 Seitenspiegel.jpg

Der Seitenspiegel ist gut, denn er bleibt fest in seiner individuell anpassbaren Position. (y) Im Gegensatz zu anderen Spiegeln sind drei separate Gelenke vorhanden. Die beiden am Lenker können mit Schrauben fixiert werden. Damit verstellt sich der Spiegel auch bei starker Berührung nicht. Der Spiegel selbst wird nur horizontal ausgerichtet. Die Spiegelform ist vielleicht unkonventionell aber dafür sehe ich vor allem seitlich alles, auch die rechte Fahrspur, wenn ich auf einem linken Radweg fahre. Objekte sind im Spiegel gut sichtbar und deren Distanzen gut einschätzbar. (y) Der Spiegel zählt für mich zu einem besonderen Highlight, denn er ist für die Sicherheit wichtig. Ein Kopf Verdrehen bei höheren Geschwindigkeiten kann unter Umständen das Landen im Strassengraben zur Folge haben. Und das will keiner!

6 Kabel Lenker vorne.jpg
6 Kabel Lenker Seite.jpg
Keinen Schönheitspreis gewinnen die Kabelstränge am Lenker. Sie werden mit Klebbändern und Spiralrohren zusammengehalten. :confused: Zudem sind viele Kabel mit Steckern unterbrochen. Ein Freund von designten Velos wird sich spätestens hier abwenden. Aber funktional ist es und im Servicefall günstig.

7 Kurbel Verdrahtung unten.jpg7 Kurbel Verdrahtung Detail.jpg
Was mir aber etwas Sorgen bereitet ist die Verkabelung bei der Kurbelwelle. (n) Der speedster ist ein Strassenvelo und deshalb dürfte eine Berührung mit steinigem Boden zum Glück kaum auftreten. Ich hoffe aber, dass Regen, Schmutz und die Witterung den Kabeln und Kontakten nichts anhaben kann. Das könnte man aber besser lösen! :rolleyes:

8 Anzeige.jpg8 Halterung.jpg8 Fahrersicht.jpg
Das Display ist blendfrei und die Stärke der nächtlichen Beleuchtung kann individuell eingestellt werden. Ich habe eine Smartphone Halterung montiert, so dass alles sichtbar bleibt.

9 Federgabel.jpg

Bei der Federgabel steht der Hinweis 29", es sind aber 28" Räder montiert.

10 Bremse vorne.jpg
10 Bremse hinten.jpg

Die Bremsen vorne und hinten sind unspektakulär aber wirksam. Vielleicht mache ich später mal einen Bremstest.

11 Gang Deore.jpg
12 Motor.jpg

Die Schaltung arbeitet präzise. Selbst unter Motor Volllast bereitet das Schalten Vergnügen. Denn es genügt, etwas Tretdruck herauszunehmen. Die Motorleistung bleibt erhalten, man schaltet und weiter geht es. Hier kommt meiner Meinung nach das Konzept des Hinterrad Motors voll zur Geltung. Die Motorkraft wirkt auf das Rad und nicht auf die Kette und Ritzel. :):) Wie bereits ganz am Anfang geschrieben ist beim Mittelmotor die gemeinsame Motor- und Tretleistung so hoch, dass Kette und Ritzel massiv und schnell verschleissen. Mittelmotoren bei schnellen E-Bikes sind meiner Meinung nach Fehlkonstruktionen. Der Bafang Motor verschwindet hinter dem grossen Ritzel und macht den Hinterradantrieb fast unsichtbar. :)

13 Sattel original.jpg
13 Sattel mit Tasche.jpg

Der originale Sattel ist zwar gut, mir aber zu hart. Deshalb habe ich ihn ersetzt. Passend dazu fand ich bei einem Discounter eine Rahmentasche. Sie bietet Platz für eine massive Schlosskette und passt wie gemacht unter den Sattel. Damit erhöht sich das Totalgewicht auf knapp 30kg. Aber der Motor steckt das locker weg. :)

14 Ansicht mit Tasche.jpg
14 Ansicht speedster.jpg

Der Gepäckträger ist richtig lang und extrem stabil. :) Ich habe oben sogar 4 Packtaschen anhängen können. Leider kommen sie dann dem Treten in den Weg. Aber möglich wäre es im Prinzip schon. Die Tragkraft ist 25kg. Damit wären Vollausrüstungen für ausgedehnte Trekkingtouren machbar aber eben, fahren macht dann keine Freude. Die Farbe des speedsters ist mattes Dunkelgrau. Sieht edel aus. :)

15 Ständer mit Feder.jpg
15 Ständer ohne Feder.jpg

Die Funktion der rustikalen Feder am Veloständer ist mir schleierhaft, denn der Veloständer hat ein gefedertes Gelenk :oops: ! Eine Konstruktionspanne? Geistige Umnachtung des Ingenieurs? Gimmick? o_O Ein Motorradfahrer meinte, dass eine solche bei jedem Motorrad Standard sei. Das brachte mich auf die Idee, dass die Entwickler mit dieser Feder den soliden Charakter des speedsters unterstreichen wollten. Eine Referenz an die Motorrad Klasse quasi :cool::D . Stimmen würde es meiner Meinung nach. Ich habe sie aber entfernt, denn manchmal klingt sie, was mich etwas stört.



Soweit also meine Erfahrungen nach einer Woche und etwa 160km Testfahrten. Damit sind natürlich keine Langzeiterfahrungen möglich und auch keine Erfahrungen darüber, wie der speedster in der alltäglichen Anwendung ist . Aber darüber könnte ich bei Gelegenheit später berichten.

Interessant wäre natürlich zu erfahren, welche Erfahrungen andere Fahrer mit dem speedster gemacht haben. :)

Gruss und gute Fahrt!
 

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Chaos

Chaos

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Details E-Antrieb
TCDM Motor-Qwic RD11Speed, Das-Kit Fatbike Motor
Achtung, Wasserflaschen beeinflussen das Fahrverhalten ganz anders als normales, nicht flüssiges Gepäck...
Teste nochmal mit anderem Gewicht, wird sich viel besser fahren.
 
  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #11
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zfranz

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Soweit also meine Erfahrungen nach einer Woche und etwa 160km Testfahrten. Damit sind natürlich keine Langzeiterfahrungen möglich und auch keine Erfahrungen darüber, wie der speedster in der alltäglichen Anwendung ist . Aber darüber könnte ich bei Gelegenheit später berichten.

Super!! Nochmals ganz herzlichen Dank für Deine ausführliche Berichterstattung! Ich freue mich sehr, das Speedster ausprobieren zu können.

Ein kleiner Tipp an alle Interessierten: Die Velos gehen weg wie warme Semmeln. Wenn ihr also eines testen wollt müsst ihr einer Landi Filiale anrufen und fragen, ob noch freie Velos vorhanden sind zwecks Reservation oder Testfahrt..

Woher hast Du eigentlich diese Info? Bei den beiden Filialen, die ich angerufen habe, waren die Velos noch nicht mal ausgepackt..🤔
 
  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #12
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ebiker7

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@zfranz
Tja, wie ganz am Anfang geschrieben habe ich schon vor zwei Monaten reserviert und profitierte von einer frühen Lieferung. Mein Landi Laden ist aber ausgeschossen und bekommt vermutlich keine mehr.

Gruss
 
  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #13
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Subfocus

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Ich bin es gestern in Bern Probe gefahren. Durfte jedoch nur auf der Hinterstrasse der Filiale auf und ab fahren. Konnte jedoch auf dem Abschnitt öfters auf 40kmh beschleunigen. Der Antrieb gefiel mir sehr!

Für den Preis macht man denke ich wenig bis gar nichts falsch mit dem Velo.
 
  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #14
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ebiker7

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@Subfocus
So ist es, für den Preis kann man glatt zwei kaufen ...
In einem anderem Thema hast du nach der Steigfähigkeit eines E-Bikes gefragt. Nun, 8,5% über 3,1km sind nicht wenig und ich habe leider noch keine solch steile Strecke mit dem speedster fahren können. Wenn die Steigung bei der Hinfahrt ist wird es sicher kein Problem, weil der Akku voll ist. 30km/h solltest du gut machen können, denn dann ist der Luftwiderstand noch okay. Bei schnelleren Tempi bremst dich der Fahrtwind aus (Zunahme im Quadrat). Du verlierst dann unnötigerweise viel Energi für wenig mehr. Zunahmen im Widerstand merkt man besonders beim Schwimmen gut.

Gruss
 
  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #15
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ebiker7

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Hallo

Ich konnte nun doch noch ein paar Tests durchführen und deshalb ein paar Ergänzungen zum Licht, Fahrleistungen bei flachen und steilen Strecken und dem Bremsweg.

Lichtkegel.jpg

Der Lichtkegel ist schmal und breit. Der Abstand zwischen Vorderlicht und Wand betrug etwa 4m. Beim Fahren auf Schotterwegen ist mir aufgefallen, dass danach das Licht ziemlich abwärts zeigt. Trotz festem Anziehen der Halteschrauben hält es nicht genügend fest. Abhilfe schafft eine dazwischen geklemmte Fächerscheibe (Unterlagsscheibe mit Zähnen). Dann bewegt sich nichts mehr ungewollt. :)

Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nur vorläufige Aussagen über die Fahrleistungen mit moderater Tretunterstützung bei unterschiedlichen Akku Füllgraden machen.
Auf flacher Strecke erreiche ich mit vollem Akku bei Stufe 9 45km/h. Leider gibt es keine % Anzeige des Akkustandes im Display sondern nur die Balken Anzeige. Bei geringem Füllgrad (2-3 Balken) sind es 41km/h. Die Motorbelastung ist in beiden Fällen unterhalb M, also problemlos. Das Regelverhalten ist top.
Auf steiler Strecke (knapp 300m lange 13% Steigung) präsentiert sich die Situation etwas anders. Es hat keinen Sinn, die maximale Leistungsstufe 9 einzusetzen. Bei vollem Akku ist es sogar schädlich, weil der Motor überlastet werden kann. 🥵Die Regelung versucht 45km/h zu erreichen, was natürlich völlig illusorisch ist (bei jedem E-Bike!) und die volle Spannung und maximaler Strom würden dem Motor und/oder der Elektronik nicht gut tun. Deshalb bei steilen Strecken die Motorbelastung im Auge behalten und immer unter H bleiben! Man wählt eine zur Geschwindigkeit passende Leistungsstufe und einen passenden Gang, um die Motorbelastung bei einer guten Tretunterstützung unter dem Maximum H zu halten. Bei der 13% Steigung erreichte ich sowohl bei vollem als auch geringem Akku Füllgrad 16-18km/h. Das tönt nach nicht viel, aber pedalt mal eine 13% Steigung mit dieser Geschwindigkeit. 😓 Dann wisst ihr, was der Motor leistet. Hier kommt im übrigen wieder das Konzept des Hinterrad Motors zur Geltung, denn die Kette und die Ritzel werden nicht übermässig beansprucht. Und wenn die Strecke doch zu steil ist habt ihr immer noch das P bei geführtem E-Bike. ;) Das Trelago speedster ist ein Renner und kein MTB.

Die Geschwindigkeitsanzeige stimmt mit der GPS gemessenen genau überein. :) Beim Bremstest bin ich mit jeweils genügend Anlauf auf den Brems Start Strich zugefahren und habe rechtzeitig voll gebremst. Begonnen habe ich mit 20km/h, um mich an die Vollbremsung zu gewöhnen. Im übrigen empfehle ich jedem, ein paar Vollbremsungen zu machen, um die Reaktionen des E-Bikes kennen zu lernen! In den nächsten Bildern sieht man, dass ich den Startpunkt gut erwischt habe und ein paar Messungen. Die schwarzen Striche kommen vom Hinterrad.
Die Vollbremsungen waren unspektakulär, keine Vibrationen, keine Blockaden, gute Kontrolle des E-Bikes.

Bremstest.jpgTeststrecke-1.jpgTeststrecke-5.jpg
Bei jeder Geschwindigkeit habe ich zwei Bremsfahrten gemacht (100kg bewegte Masse).
20km/h 3,1m/2,3m 2,7m
25km/h 3,7m/3,6m 3,7m
30km/h 4,6m/4,7m 4,7m
35km/h 6,3m/6,4m 6,4m
40km/h 7,0m/7,5m 7,3m
45km/h 9,0m/10,0m 9,5m
Ob die Werte gut sind oder nicht kann ich nicht beurteilen. Viel interessanter ist aber im Fall eines Falles die Reaktionszeit. Bei 45km/h fährt man in einer Sekunde 12,5m weit, also weiter als man bremsen kann !!!! Dies gilt im übrigen für alle Bremswege. Also immer mit angepasster Geschwindigkeit fahren. :)

Zum Abschluss dieses Testberichtes muss ich der Vollständigkeit halber leider von einem technischen Problem bei meinem speedster berichten. :( Ich kann das elektrische System am Akkutaster nicht mehr einschalten, wenn ich den Akku über Nacht am Ladegerät vollständig aufgeladen habe (die LED am Ladegerät leuchtet grün). Beim Abziehen des Ladekabels blitzen die Lichter einmal auf und dann ist Schluss. Ich muss den Akku aus der Halterung herausnehmen und wieder einsetzen. Entweder wiederholt sich das Blitzen und das Einschalten ist nicht möglich oder ich kann das System einschalten. Dieses Fehlverhalten tritt nicht auf, wenn ich den Akku nicht vollständig auflade (die LED am Ladegerät leuchtet nicht grün). Das ist umständlich und verhindert ein vollständiges Aufladen des Akkus. Ich vermute einen Fehler in der Elektronik. Dieser Fehler ermöglicht mir den Service der Landi zu prüfen. Denn das E-Bike muss nach Dotzigen geschickt werden und ist mindestens für 2 Wochen weg. Ich werde berichten.

Ebenfalls berichte ich zu gegebener Zeit über meine Langzeit Erfahrungen im Alltag. Doch das wird ziemlich dauern und somit ist für jetzt Schluss.

Gruss und allseits gute Fahrt!
 
  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #16
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ebiker7

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Hallo

Ein kleines Update über technische Eigenschaften, die nicht aus den Unterlagen ersichtlich sind:
  • Die Leistung des Vorderlichts und die Leuchtstärke betragen 4.3 Watt und 97 Lumen.
  • Der Nabenmotor hat keine Rekuperation, also wird der Akku bei langen Abfahrten nicht geladen.
  • Die Elektronik hat einen Unterspannung Schutz der Batterie. Wenn die Akkuanzeige blinkt ist die Batterie leer (bei 41V) und bei 38 V schaltet der Motor ab.
Den letzten Punkt habe ich überprüft. Wenn nur noch ein Balken in der Akkuanzeige sichtbar ist kann man bestenfalls noch 5-10km weit mit geringer Motorbelastung fahren. Besser ist es den Motor bald abzuschalten. Denn wenn die leere Akkuanzeige blinkt geht es sehr rasch zum totalen Abschalten des Systems inklusive Licht! :confused:Ein Einschalten ist nicht mehr möglich. Und jetzt habt ihr ein ganz normales Fahrrad. :D Allerdings ohne Licht. In der Nacht etwas suboptimal.

Gruss
 
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Damien

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Je l'ai testé hier à Berne. Cependant, il n'était autorisé à conduire que dans la rue arrière de la succursale. Cependant, a pu accélérer à 40kmh sur la section plus souvent. J'ai vraiment aimé le lecteur!

Pour le prix, je ne pense pas que vous puissiez vous tromper avec le vélo.
Bonjour, j'ai eu le meme probleme, le velo s'arrete a 40kmh avec l'assistance, est ce qu'on peut le faire augmenter a 45kmh ?
merci
 
  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #18
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reae

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Hallo

Ich konnte nun doch noch ein paar Tests durchführen und deshalb ein paar Ergänzungen zum Licht, Fahrleistungen bei flachen und steilen Strecken und dem Bremsweg.

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Der Lichtkegel ist schmal und breit. Der Abstand zwischen Vorderlicht und Wand betrug etwa 4m. Beim Fahren auf Schotterwegen ist mir aufgefallen, dass danach das Licht ziemlich abwärts zeigt. Trotz festem Anziehen der Halteschrauben hält es nicht genügend fest. Abhilfe schafft eine dazwischen geklemmte Fächerscheibe (Unterlagsscheibe mit Zähnen). Dann bewegt sich nichts mehr ungewollt. :)

Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nur vorläufige Aussagen über die Fahrleistungen mit moderater Tretunterstützung bei unterschiedlichen Akku Füllgraden machen.
Auf flacher Strecke erreiche ich mit vollem Akku bei Stufe 9 45km/h. Leider gibt es keine % Anzeige des Akkustandes im Display sondern nur die Balken Anzeige. Bei geringem Füllgrad (2-3 Balken) sind es 41km/h. Die Motorbelastung ist in beiden Fällen unterhalb M, also problemlos. Das Regelverhalten ist top.
Auf steiler Strecke (knapp 300m lange 13% Steigung) präsentiert sich die Situation etwas anders. Es hat keinen Sinn, die maximale Leistungsstufe 9 einzusetzen. Bei vollem Akku ist es sogar schädlich, weil der Motor überlastet werden kann. 🥵Die Regelung versucht 45km/h zu erreichen, was natürlich völlig illusorisch ist (bei jedem E-Bike!) und die volle Spannung und maximaler Strom würden dem Motor und/oder der Elektronik nicht gut tun. Deshalb bei steilen Strecken die Motorbelastung im Auge behalten und immer unter H bleiben! Man wählt eine zur Geschwindigkeit passende Leistungsstufe und einen passenden Gang, um die Motorbelastung bei einer guten Tretunterstützung unter dem Maximum H zu halten. Bei der 13% Steigung erreichte ich sowohl bei vollem als auch geringem Akku Füllgrad 16-18km/h. Das tönt nach nicht viel, aber pedalt mal eine 13% Steigung mit dieser Geschwindigkeit. 😓 Dann wisst ihr, was der Motor leistet. Hier kommt im übrigen wieder das Konzept des Hinterrad Motors zur Geltung, denn die Kette und die Ritzel werden nicht übermässig beansprucht. Und wenn die Strecke doch zu steil ist habt ihr immer noch das P bei geführtem E-Bike. ;) Das Trelago speedster ist ein Renner und kein MTB.

Die Geschwindigkeitsanzeige stimmt mit der GPS gemessenen genau überein. :) Beim Bremstest bin ich mit jeweils genügend Anlauf auf den Brems Start Strich zugefahren und habe rechtzeitig voll gebremst. Begonnen habe ich mit 20km/h, um mich an die Vollbremsung zu gewöhnen. Im übrigen empfehle ich jedem, ein paar Vollbremsungen zu machen, um die Reaktionen des E-Bikes kennen zu lernen! In den nächsten Bildern sieht man, dass ich den Startpunkt gut erwischt habe und ein paar Messungen. Die schwarzen Striche kommen vom Hinterrad.
Die Vollbremsungen waren unspektakulär, keine Vibrationen, keine Blockaden, gute Kontrolle des E-Bikes.

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Bei jeder Geschwindigkeit habe ich zwei Bremsfahrten gemacht (100kg bewegte Masse).
20km/h 3,1m/2,3m 2,7m
25km/h 3,7m/3,6m 3,7m
30km/h 4,6m/4,7m 4,7m
35km/h 6,3m/6,4m 6,4m
40km/h 7,0m/7,5m 7,3m
45km/h 9,0m/10,0m 9,5m
Ob die Werte gut sind oder nicht kann ich nicht beurteilen. Viel interessanter ist aber im Fall eines Falles die Reaktionszeit. Bei 45km/h fährt man in einer Sekunde 12,5m weit, also weiter als man bremsen kann !!!! Dies gilt im übrigen für alle Bremswege. Also immer mit angepasster Geschwindigkeit fahren. :)

Zum Abschluss dieses Testberichtes muss ich der Vollständigkeit halber leider von einem technischen Problem bei meinem speedster berichten. :( Ich kann das elektrische System am Akkutaster nicht mehr einschalten, wenn ich den Akku über Nacht am Ladegerät vollständig aufgeladen habe (die LED am Ladegerät leuchtet grün). Beim Abziehen des Ladekabels blitzen die Lichter einmal auf und dann ist Schluss. Ich muss den Akku aus der Halterung herausnehmen und wieder einsetzen. Entweder wiederholt sich das Blitzen und das Einschalten ist nicht möglich oder ich kann das System einschalten. Dieses Fehlverhalten tritt nicht auf, wenn ich den Akku nicht vollständig auflade (die LED am Ladegerät leuchtet nicht grün). Das ist umständlich und verhindert ein vollständiges Aufladen des Akkus. Ich vermute einen Fehler in der Elektronik. Dieser Fehler ermöglicht mir den Service der Landi zu prüfen. Denn das E-Bike muss nach Dotzigen geschickt werden und ist mindestens für 2 Wochen weg. Ich werde berichten.

Ebenfalls berichte ich zu gegebener Zeit über meine Langzeit Erfahrungen im Alltag. Doch das wird ziemlich dauern und somit ist für jetzt Schluss.

Gruss und allseits gute Fahrt!
Hallo zusammen
Ich habe das gleiche Problem mit dem Akku.
Wäre froh wenn es eine Lösung gibt.
 
  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #19
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Debonnaire

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Hallo, ebiker7! Toller (!) Testbericht, merci!
Was hat sich bezüglich des Akkuproblems und der Reaktion des Aldi-Service' denn ergeben? Und mich würden dann auch Langzeiterfahrungen bez. Qualität, Scheppern, Akkukapazität usw. sehr interessieren! Merci!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen Beitrag #20
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ebiker7

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Hallo zusammen

Mittlerweile ist mein speedster im Service bei der Landi Schweiz. Das Problem beim Einschalten scheint im Controller zu sein, aber im Moment fehlen dort offenbar noch ein paar Ersatzteile. Werde berichten.

Gruss
 
Thema:

TRELAGO Speedster (Schweiz) - Test und Erfahrungen

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