AW: Tranz X - Motor : Geöffnet und Kabeltausch
So - also noch ein Versuch:
Der Grund zum Öffnen des Motors war die Beschädigung am Kabel. Die Ader einer Sensorleitung hing nur nur noch am sprichwörtlichen " seidenen Faden".
Flicken wäre gerade noch möglich gewesen. Aber letztendlich Murks denn dann hätte man die Schraube nicht mehr weit genug zurückschieben können.
Außerdem hat mich die Neugier dazu getrieben

.
Man sieht deutlich den Schaden.
Von TranzX bekommt man so ein Ersatzkabel nicht. Kleine Ursache - große Rechnung - könnte man sagen.
Also dachte ich mir " Was ihr könnt kann ich schon lange ...".
Ach ja - noch das Getriebe. Daten der Planetenzahnräder: 36 Zähne / 10 mm dick / Durchmesser 38 mm. Kugelgelagert.
Trotz angeblich 18 000 km keine Verschleißspuren.
Frage: Könnten da die elfKW Zahnräder von derem Motor auch passen ?
So sieht das Originalkabel aus. Belegung: 3 x ca. 1,25 mm / 6 x ca. 0,6 mm Querschnitt.
So sieht mein " gebautes Kabel " aus. Die Adern und den Schlauch habe ich aus Kabelkistenresten gezogen. Die Signalleitungen geschirmt mit dem Geflecht eines Koaxkabels.
So sieht das neue Kabel eingespleißt und verschnürt aus. Abdichtmasse ist Silikon (ja kein Badewannensilikon !!! ) sondern aus dem Autozubehör von Teroson.
Das ist säurefrei und elektronikgeeignet.
Vorgehensweise beim Adern verbinden:
- Ein Verdrahtungsschema zeichnen in dem die Kabelstrecken und deren Adernfarben eingetragen werden
- Beim Abschneiden der alten Adern ein Stück dran lassen. Daran kann man dann die neuen Adern anlöten und mittels eines Schrumpf - oder Gewebeschlauches isolieren.
So braucht man nicht an den empfindlichen Kupferlackdrähten herumwursteln. Isolierschläuche und geeignete Drähte ( sogar Silikonqualität) gibt es beim Elektromotorenbauer
für ein paar Euro falls man keine passenden Drähte hat.
- Beim Einziehen des konfektionierten Kabels Gleitmittel verwenden ( Sanitärhandel ).
- Darauf achten daß die Verkabelung und Schläuche nicht zu hoch drin liegen denn der Deckel mit einem Drehzahlsensormagneten dreht sich darüber hinweg.
Also immer wieder messen mit der Schublehre. Mit einer Schnur die Kabel dann gut fest verschnüren .
Am anderen Ende des Kabels nach dem Einziehen den Stecker mit dem Kabelstück wieder angelötet. Dabei sollte man darauf achten daß die Enden der Adern gestuft verlaufen.
Dadurch wird das Kabel bei weitem nicht so dick wie wenn man alle Enden gleich ansetzt.
... und wie erwähnt - jeden Arbeitsschritt beim Löten dokumentieren ( Farbe usw.) - sonst kommt man in den Wald ...
So Deckel wieder drauf. Mit Hylomar ( plastische Autodichtung ) abgedichtet.
So sieht die Zahnkranzseite aus. Dabei gleich das Lager mit gewechselt ( 8 Euro im Fachhandel ).
Beim Deckel der über der Wicklung dreht ( man sieht den Magneten des Drehzahlsensors ) auch gleich das Lager mitgewechselt ( 12 Euro im Fachhandel).
Lagerwechsel ganz einfach.
Daten der Lager: Rillenkugellager 60032RS und 69022RS. Waren im Fachhandel vorrätig

.
Das fertige Werk wieder montiert.
Schutzkappe selbst hergestellt aus abgelängten Gummischlauch mit passendem Durchmesser. Plastikpfropfen drauf und unten ein Löchlein für ev. Wasser mit Locheisen reingemacht.
Den Schlauch mit Edelstahlschelle zusätzlich mechanisch gesichert. Bekommt man bis auf die Schelle alles im Gummihandel für ein Kaffeekassengeld.
Den Bügel habe ich aus einem gekauften Teil zurechtgezimmert. Dabei die Befestigungen vom Träger und Schutzblech verwendet. Also keine Löcher gemacht.
Die Sache hat sofort ohne Probleme funktioniert.
So sollte es auch sein ( hab`s ja auch bei der Flugzeugtechnik gelernt

... ).
Wenn ich allerdings so ein Kabel auftreiben könnte würde ich es trotzdem nochmals reinmachen. Die fertigen Kabel sind robuster.
Vielleicht hat einer von euch einen Tipp woher so etwas zu bekommen ist.
Die Querschnitte und die Adernzahl ist halt der springende Punkt.
Ich hoffe ich konnte euch damit helfen und Ideen anregen.
Gruß elotrans
Hurra - es geht. Jetzt habe ich es kapiert - das mit der Grafik
Da war noch die Frage nach Unterlagen und Drehmomenten.
Nein - habe ich nichts. Braucht man aber auch nicht.
Der Motor ist so einfach zu zerlegen daß es unnötig ist. Die Sensoren kann man leicht finden ( und ersetzen). Ansonst nur eine Drahtwicklung und die Lager und die Getrieberäder.
Elektronik gibt es keine im Motor - was auch ein Vorteil sein kann.
Also total easy und robust . Schnell zerlegt und zusammengebaut.