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unsusi
Themenstarter
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Ich hatte die Faxen mit meiner Magura Loiuse dicke. Sprich: Fummeliges Entlüften und für MICH nicht ausreichende Bremsleistung. (OK. Bin vom Motorrad her verwöhnt gewesen.)
Hab' also erst einmal die Vorderrad-Bremse vom Typ Magura Louise gegen Shimano Saint M820-B getauscht. Da es sich um ein BionX-System handelt (mit Bremsdruckschalter) und mir die Bremsleistung am Hinterrad reicht, wird da erst einmal nix getauscht. Hier mein Erfahrungs-/ und Baubericht:
Der Austausch selbst verlief in zwei Stufen:
1. die Magura Else abgebaut, d.h. Bremsgriff abgeschraubt (braucht man keine Griffe für abbauen), danach den Bremssattel (Postmount) von der Gabel (IS2000) bzw. dem Adapter geschraubt. Danach den Adapter (PM-auf-IS-Gabel für 160mm-Scheibe) abgeschraubt. Zwischen die Bremsklötze der Else den gelben Plastik-Keil von Magura geklemmt.
Die "Saint" kam schon komplett, d.h. Bremsgriff und Bremssattel verbunden durch Bremsleitung und fertig befüllt. Die vorhandene 160er-Bremsscheibe blieb erst einmal. Dazu habe ich einen PM-an-IS-Gabel-160er-Adapter von Shimano geschraubt (hätte den vorhandenen nehmen können, aber die Adapter kosten nur ein paar Euro und ich hab's gerne vom gleichen Hersteller). Danach Bremsgriff drangeschraubt (wieder ohne dass ich einen Griff am Lenker abbauen musste) und den Bremssattel an den Adapter an der Gabel, wobei ich die beiden Schrauben nur mit den Fingern angedreht habe (DAS sollte man sich merken, damit man nicht hinterher mit lockeren Schrauben durch die Gegend fährt!). Um den Bremssattel zu zentrieren, habe ich die Bremse gezogen und das Rad ein paar Meter geschoben. Mit immer noch gezogener Vorderradbremse habe ich dann den Bremssattel angeschraubt (Shimano sagte: 6-8Nm). Am Griff wurde die Griffweite und der Druckpunkt eingestellt.
Danach fuhr ich ca. zwei Dutzend mal die Straße rauf und runter, beschleunigte bis 25 und bremse kräftig auf "nahe 0" ab. Da konnte ich schon merken, dass die Bremsbeläge immer besser "zogen".
Zum Schluss war die Bremswirkung so gut, dass ich freiwillig den Druckpunkt wieder etwas "aufgeweicht" habe.
2. Nachdem ja alles funktioniert, wie es soll, flog die 160er Scheibe raus. Nach dem Motto "keine Gefangenen" habe ich gleich eine 203er gekauft. Und Glück gehabt, dass die in Bremse und Gabel passte ;-)
Dazu musste ich natürlich noch einen neuen PM-an-IS-Adapter kaufen (der neue Sattel muss ja über 40mm weiter weg, deshalb sehen die Teile so aus wie Becher von Tassen.).
Also zuerst wieder den Bremssattel abschrauben, dann den Adapter und in umgekehrter Reihenfolge den großen Adapter und danach den Bremssattel wieder dranschrauben. Die Schrauben des Bremssattels habe ich allerdings wieder locker gelassen.
Dann musste das Vorderrad raus. Die Bremsscheibe war mit Centerlock befestigt (ist bei Nabendynamos schon fast der Standard). Dafür braucht man ein Spezialwerkzeug - eine Nuss mit "Außenvielzahn", um den Verschluß, genannt "Sicherungsring", loszudrehen. Danach kam die neue Bremsscheibe drauf (eine mit "ICEtech" von Shimano) und auch gleich ein neuer Sicherungsring. Der muss übrigens mit fast 40Nm festgezogen werden. Also wie beim Hinterradeinbau eines BionX-Rades. Jetzt kam das Vorderrad wieder ans Rad. Wieder hab ich das Fahrrad etwas geschoben und die Bremse gezogen, gehalten und den Bremssattel dann endgültig festgeschraubt.
Es folgte wieder das Einbremsprocedere (ein bis drei Dutzend mal kräftig abbremsen).
Ergebnis: jetzt habe ich das Gefühl, eine Doppelscheiben-4-Kolben-Bremsanlage eines Motorrades am Fahrrad angebaut zu haben. Bei zu niedriger Geschwindigkeit blockiert das Vorderrad trotz des Systemgewichts von 130kg+ und obwohl ich noch mein Gewicht nach hinten verlagere. Überhaupt kein Vergleich zur Magura und bei vergleichbaren bewegten Massen kann ich einen Tausch nur empfehlen.
Kostenpunkt: alles zusammen ca. 200,- Euro an Material. Sattel und Griff ca. 160,- Euro, der Rest für Bremsscheibe und Adapter.
Mit einem Entlüftungskit habe ich auch schon herumgespielt und muss sagen, dass das Entlüften einfacher geht, weil die Shimano anscheinend nicht so viele "Ecken" hat, wo sich Luftblasen sammeln könnten und weil es so einen kleinen Plastiktrichter gibt, der auf das Nachfüllloch am Bremshebel geschraubt wird. Da kann nix aus Versehen abfallen und alles versauen. Die Shimano wird übrigens auch mit verbraucherfreundlichem Mineralöl befüllt.
Mit einem Bremshebel-/Bremssattel-Satz aus der normalen XT-Famile kommt man wahrscheinlich 60 bis 80 Euro preiswerter hin. Wenn man die vorhandene Bremsscheibe nutzt, dann unter 100,- Euro. Die Bremsleistung dürfte der der Saint entsprechen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Saint eine Vierkolbenzange hat.
Hab' also erst einmal die Vorderrad-Bremse vom Typ Magura Louise gegen Shimano Saint M820-B getauscht. Da es sich um ein BionX-System handelt (mit Bremsdruckschalter) und mir die Bremsleistung am Hinterrad reicht, wird da erst einmal nix getauscht. Hier mein Erfahrungs-/ und Baubericht:
Der Austausch selbst verlief in zwei Stufen:
1. die Magura Else abgebaut, d.h. Bremsgriff abgeschraubt (braucht man keine Griffe für abbauen), danach den Bremssattel (Postmount) von der Gabel (IS2000) bzw. dem Adapter geschraubt. Danach den Adapter (PM-auf-IS-Gabel für 160mm-Scheibe) abgeschraubt. Zwischen die Bremsklötze der Else den gelben Plastik-Keil von Magura geklemmt.
Die "Saint" kam schon komplett, d.h. Bremsgriff und Bremssattel verbunden durch Bremsleitung und fertig befüllt. Die vorhandene 160er-Bremsscheibe blieb erst einmal. Dazu habe ich einen PM-an-IS-Gabel-160er-Adapter von Shimano geschraubt (hätte den vorhandenen nehmen können, aber die Adapter kosten nur ein paar Euro und ich hab's gerne vom gleichen Hersteller). Danach Bremsgriff drangeschraubt (wieder ohne dass ich einen Griff am Lenker abbauen musste) und den Bremssattel an den Adapter an der Gabel, wobei ich die beiden Schrauben nur mit den Fingern angedreht habe (DAS sollte man sich merken, damit man nicht hinterher mit lockeren Schrauben durch die Gegend fährt!). Um den Bremssattel zu zentrieren, habe ich die Bremse gezogen und das Rad ein paar Meter geschoben. Mit immer noch gezogener Vorderradbremse habe ich dann den Bremssattel angeschraubt (Shimano sagte: 6-8Nm). Am Griff wurde die Griffweite und der Druckpunkt eingestellt.
Danach fuhr ich ca. zwei Dutzend mal die Straße rauf und runter, beschleunigte bis 25 und bremse kräftig auf "nahe 0" ab. Da konnte ich schon merken, dass die Bremsbeläge immer besser "zogen".
Zum Schluss war die Bremswirkung so gut, dass ich freiwillig den Druckpunkt wieder etwas "aufgeweicht" habe.
2. Nachdem ja alles funktioniert, wie es soll, flog die 160er Scheibe raus. Nach dem Motto "keine Gefangenen" habe ich gleich eine 203er gekauft. Und Glück gehabt, dass die in Bremse und Gabel passte ;-)
Dazu musste ich natürlich noch einen neuen PM-an-IS-Adapter kaufen (der neue Sattel muss ja über 40mm weiter weg, deshalb sehen die Teile so aus wie Becher von Tassen.).
Also zuerst wieder den Bremssattel abschrauben, dann den Adapter und in umgekehrter Reihenfolge den großen Adapter und danach den Bremssattel wieder dranschrauben. Die Schrauben des Bremssattels habe ich allerdings wieder locker gelassen.
Dann musste das Vorderrad raus. Die Bremsscheibe war mit Centerlock befestigt (ist bei Nabendynamos schon fast der Standard). Dafür braucht man ein Spezialwerkzeug - eine Nuss mit "Außenvielzahn", um den Verschluß, genannt "Sicherungsring", loszudrehen. Danach kam die neue Bremsscheibe drauf (eine mit "ICEtech" von Shimano) und auch gleich ein neuer Sicherungsring. Der muss übrigens mit fast 40Nm festgezogen werden. Also wie beim Hinterradeinbau eines BionX-Rades. Jetzt kam das Vorderrad wieder ans Rad. Wieder hab ich das Fahrrad etwas geschoben und die Bremse gezogen, gehalten und den Bremssattel dann endgültig festgeschraubt.
Es folgte wieder das Einbremsprocedere (ein bis drei Dutzend mal kräftig abbremsen).
Ergebnis: jetzt habe ich das Gefühl, eine Doppelscheiben-4-Kolben-Bremsanlage eines Motorrades am Fahrrad angebaut zu haben. Bei zu niedriger Geschwindigkeit blockiert das Vorderrad trotz des Systemgewichts von 130kg+ und obwohl ich noch mein Gewicht nach hinten verlagere. Überhaupt kein Vergleich zur Magura und bei vergleichbaren bewegten Massen kann ich einen Tausch nur empfehlen.
Kostenpunkt: alles zusammen ca. 200,- Euro an Material. Sattel und Griff ca. 160,- Euro, der Rest für Bremsscheibe und Adapter.
Mit einem Entlüftungskit habe ich auch schon herumgespielt und muss sagen, dass das Entlüften einfacher geht, weil die Shimano anscheinend nicht so viele "Ecken" hat, wo sich Luftblasen sammeln könnten und weil es so einen kleinen Plastiktrichter gibt, der auf das Nachfüllloch am Bremshebel geschraubt wird. Da kann nix aus Versehen abfallen und alles versauen. Die Shimano wird übrigens auch mit verbraucherfreundlichem Mineralöl befüllt.
Mit einem Bremshebel-/Bremssattel-Satz aus der normalen XT-Famile kommt man wahrscheinlich 60 bis 80 Euro preiswerter hin. Wenn man die vorhandene Bremsscheibe nutzt, dann unter 100,- Euro. Die Bremsleistung dürfte der der Saint entsprechen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Saint eine Vierkolbenzange hat.