Schmerzen im Daumenansatz - an was könnts liegen?

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  • Schmerzen im Daumenansatz - an was könnts liegen? Beitrag #201
Bernhard-SH

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Bin gespannt ob das bei dir hilft!
Hab's schon auf längerer Strecke getestet: funktioniert gut, drückt nichts mehr, das Griffgefühl ist genauso gut wie vorher, nichts vom vielleicht zu erwartenden "Hollandradlenker-Gefühl" und wie gesagt, auch in raueren Passagen habe ich weiterhin die volle Kontrolle.
Muss nicht für jeden passen, für mich fühlt sichs optimal an👍

Gute Besserung🙂
 
  • Schmerzen im Daumenansatz - an was könnts liegen? Beitrag #202
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Lillie

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Ein verspätetes Dankeschön!
Durchs Kranksein konnte sich immerhin mein Daumen 100% erholen.
Und heute hatte ich dann den Termin beim Radlabor.

- Der SQLab 621 sei genau richtig, die Höhe musste aber wieder höher als ich es hatte, und leicht nach hinten geneigt. Bei dem geht das, weil er eine richtige Stufe hat, und somit die Weichteile nicht gedrückt werden. Dass er bei den ersten Touren fies wehtut ist wohl normal und geht weg. Ich bin gespannt.

- Es wurde nicht das Knielot, sondern der Kniewinkel auf 110 Grad als Maß genutzt.

- Als Lenker hatte ich den Surley Moloko und den Ergotec den hier jemand empfohlen hat (den mit 25 Grad und 5cm Rise) bestellt und mitgenommen. Man könnte beide korrekt einstellen und ich durfte mir aussuchen welchen ich möchte und habe mich für den Moloko entschieden. Dazu hat er dann den Vorbau ein wenig steiler eingestellt. Damit hab ich jetzt trotzdem deutlich weniger Lenkerüberhöhung als vorher und ein bisschen weniger Reach, was sich positiv auf die Schulterstellung auswirkt. Insgesamt eine etwas sportlichere Haltung, aber schon immernoch eher MTB-mäßig.

-> Auf der Heimfahrt von der RE (etwa 15km) ist mir nichts eingeschlafen :) Nur die Popoknochen tun ziemlich weh. Also erstmal nur Mini-Touren machen bis sich das dran gewöhnt. Wenn ich korrekt auf dem Sattel sitze, fühlt sich das gut an von Rücken, Schulten und Händen her :) Mit dem Lenken hatte ich trotz fast-senkrechtem Vorbau keine Probleme. Bin jetzt aber auch fast nur Asphalt gefahren.

Andere Erkenntnisse: Bahnhöfe die nur steile Treppen haben um aufs und vom Gleis zu kommen sind kacke. Außerdem verstehe ich jetzt etwas mehr was manche zur kuriosen Radwegführung in Städten sagen. Ich habs teilweise einfach Null geblickt wo ich hinsoll und bin abgestiegen und schiebend als Fußgänger über die Kreuzung :D
 
  • Schmerzen im Daumenansatz - an was könnts liegen? Beitrag #204
ChrisMartens

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  • Schmerzen im Daumenansatz - an was könnts liegen? Beitrag #205
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Lillie

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  • Schmerzen im Daumenansatz - an was könnts liegen? Beitrag #206
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Elmo

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Ja ganz genau so. Dazu gibt es so ein langes Winkelmessgerät :)
Hab ich, kostet keine 5 Euro beim großen Fluß. Damit überprüf ich die Sattelhöhe, nicht den Versatz. Die 110 sind vermutlich in viertelvordrei Stellung. Ok, ich messe am unteren Totpunkt.

Daß ein Sattel am Anfang fies wehtut normal sei, darf man allerdings getrost als Schwachsinn bezeichnen.😤
Nur die Popoknochen tun ziemlich weh.
Klar, weil durch das anheben der Nase irgendwann dein Becken kippt und nun die Last hinten auf zwei Punkten liegt.
Ohweh. Nach 15km, was ja praktisch gar nichts ist.

Der Druck auf den Sitzknochen ist zu hoch. Falscher Sattel, Sattel zu steil, Sattel zu hoch, Cockpit zu hoch, was auch immer.
So hätte der Dich jedenfalls nicht entlassen dürfen.
 
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Lillie

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Hab ich, kostet keine 5 Euro beim großen Fluß. Damit überprüf ich die Sattelhöhe, nicht den Versatz. Die 110 sind vermutlich in viertelvordrei Stellung. Ok, ich messe am unteren Totpunkt.

Daß ein Sattel am Anfang fies wehtut normal sei, darf man allerdings getrost als Schwachsinn bezeichnen.😤

Klar, weil durch das anheben der Nase irgendwann dein Becken kippt und nun die Last hinten auf zwei Punkten liegt.
Ohweh. Nach 15km, was ja praktisch gar nichts ist.

Der Druck auf den Sitzknochen ist zu hoch. Falscher Sattel, Sattel zu steil, Sattel zu hoch, Cockpit zu hoch, was auch immer.
So hätte der Dich jedenfalls nicht entlassen dürfen.
Huh.
Der sagte, die Last soll ganz genau auf den Sitzknochen sein, und die können das ab wenn sie sich erstmal dran gewöhnt haben.
Ich bin mit dem Sattel auch schon hin gefahren, also insgesamt saß ich 40km und dort noch ein bisschen auf dem Sattel heute. Nach den ersten 20 wars noch okay - unangenehm aber nicht wirklich schmerzhaft.

Der Mann der vor mir dran war hatte den gleichen Sattel und hat kurz mit mir geredet, der sagte bei ihm hat es die ersten 5 Touren wehgetan und dann nicht mehr.

Von daher würde ich der Sache mal ne Chance geben…
 
  • Schmerzen im Daumenansatz - an was könnts liegen? Beitrag #208
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Elmo

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Von daher würde ich der Sache mal ne Chance geben…
Mach mal.
Meine Erfahrungen sind andere.

Ein Plastiksattel, der mindestens unangenehm und nach kurzer Zeit bereits sehr schmerzhaft ist, wird nie gut. Was Du beschreibst sind Lastspitzen. Wenn es dumm läuft, wird sich die darüber liegende Haut entzünden. Meiner Frau hat man vor 35 Jahren ähnliches erzählt. Die ersten Jahre hatte sie beim Rennradfahen immer Schmerzen - das ist lange Vergangenheit.

Männer tun sich in der Regel sehr viel leichter damit. Bei Dir kommt hinzu, daß Radtyp und Geometrie nicht wirklich zu Deinen langen Beinen, der kurzen Reichweite und dem Bedürfnis nach aufrechtem Sitzen passt. Deine Bauch und Rückenmuskulatur konnte die geneigte Sitzposition nicht kompensieren, Dein Stützapparat wurde überlastet, deine Hand war das schwächste Glied. Je weiter Du Dich nun aufrichtest und je weniger Gewicht auf der Front lastet, um so mehr geht auf den Hintern, mit steigender Nase konzentriert auf einen kleinen Bereich.
Im Beispiel einer Druckmessung unten siehst Du, wo man eigentlich sitzt. Durch die Position auf dem Sattel und mit besser ausgeprägter Beckenbodenmuskulatur kann man etwas Last wegnehmen. Das ist die von dem Mann beschriebene “Gewöhnung”. Das funktioniert bei vielleicht 45 bis 60Grad Sitzwinkel noch ein wenig, als Mann, der eine höhere Last im Dammbereich verträgt. Bei einer Frau und 70 Grad plus, eher nicht.

Je aufrechter man sitzt, um so besser muss der Sattel (und weniger die Muskulatur) die Lastspitzen aufnehmen können. Deshalb verkaufen die Hersteller für den gleichen Hintern unterschiedliche Sättel je nachdem, wie flach man sitzt.

Eine balancierte Sitzposition und nicht die aufrechte, ist deshalb mit zunehmender Streckenlänge die bequemere. Grundvoraussetzung: das Rad muss zur Person und der gewünschten Sitzposition passen.

Drücke Dir die Daumen, dass es bei Dir anders ist, und der Sattel plötzlich funktioniert.

Quelle des Bildes zur Veranschaulichung : Dynamische Druckmessung Fahrradsattelmessung medilogic
 

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ChrisMartens

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@Elmo Du hast schon gelesen, dass @Lillie und ihr Rad im Radlabor waren, man dort also beides vor vermutlich erfahrenen Augen hatte, dann Lillie und das Rad vermessen wurden und man das Rad entsprechend auf sie eingestellt hat?

Das für beim fitting verwendete Winkelmessgerät ist sicherlich nicht für fünf Euro erhältlich (falls doch bitte ich um Angabe der Quelle, das will ich dann auch haben!), der Sattel war für Lillie auch nicht "nach kurzer Zeit sehr schmerzhaft" sondern sie ist 20km gefahren und es war dann "noch ok" für sie.

bis denn,
Christian
 
  • Schmerzen im Daumenansatz - an was könnts liegen? Beitrag #210
TeJo

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als Mann, der eine höhere Last im Dammbereich verträgt.
hm, woher hast Du diese Info?

Es geht vor allem darum, den Dammbereich zu entlasten, weil der sowohl bei der Frau als auch beim Mann keine höhreren, bzw. insbesondere keine Dauerbelastung verträgt (was Du bestimmt auch gemeint hast).

Dieser Artikel aus einer urologischen Fachzeitschrift beschreibt und illustriert die Thematik der Druckmessung auf dem Sattel ziemlich gut. Er ist zwar schon aus 2013, aber an der menschlichen Anatomie dürfte sich seitdem nichts Grundsätzliches geändert haben. ;)

Der Artikel beschreibt zwei Methoden zur Minimierung der Druckbelastungen im Dammbereich:
a.) Verteilung des Druckes auf eine möglichst große Fläche, dies ist das Prinzip weicher Sättel wie z.B. der Gelsättel;
b.) Verteilung des Druckes auf die Sitzbeine.
Dazu ein Zitat aus dem Artikel:

"Die zweite Möglichkeit ist, den Druck vom Dammbereich gezielt auf benachbarte Flächen umzuverteilen. Dabei bieten sich anatomisch bedingt nur die beiden Areale um die Sitzbeinhöcker im Sitzbereich an. Die Gewebsstrukturen dort haben allgemein eine höhere Toleranz für Druckbelastungen, wie man beispielsweise vom Sitzen auf einer Holzbank kennt. Hier kann jedoch ein zu punktueller und konstant starker Druck (hohe Druckspitzen) ebenfalls zu einer Überbelastung des Gewebes und Beschwerden führen, wobei eine gewisse Gewöhnung an den Druck ohne Schädigung möglich und bekannt ist [fett: TeJo] (Sitzbeschwerden beim Start in die Radsaison). Diese Gewöhnung setzt meist nach wenigen, kürzeren Fahrten [fett: TeJo] ein, sodass die Unterscheidung zu ungünstigen, schädlichen Druckbelastungen gelingen kann. Es gibt aber auch Menschen, für die der starke, zuweilen schmerzhae Druck auf die relativ kleinen Flächen um die Sitzbeinhöcker nicht tolerabel ist, was Beschwerden in Form von Reizungen (Sehnen und Knochenhaut) und Entzündungen (Haut und Haarwurzeln) nach sich ziehen kann."

Zusammenfassend kommt der Autor zu der Empfehlung, dass für kurze Strecken (< 30 Min.) weichere Sättel subjektiv am bequemsten sind und die Druckbelastung dann in der Regel nicht zu Schädigungen führt, während eine flächige, definierte Druckbelastung der Bereiche um die Sitzbeinhöcker unter weitesgehender Aussparung des Dammbereiches und der Fläche unter dem Schambeinbogen der beste Kompromiss vor allem für sportliche und längere Fahrten ist [Unterstreichungen/kursiv: TeJo].

Insofern, @Lillie, wird sich nach ein paar kürzeren Fahrten zeigen, ob Du Dich daran gewöhnt hast, falls nicht, ist der Druck dann doch auf Dauer zu stark und es müsste dann ein Kompromiss gefunden werden. Ich vermute allerdings (und wünsche Dir), dass ersteres eintritt. :)
 

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  • Dr-Staudte_Ursachen_und_Loesungen_Radfahren.pdf
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