AW: Sachs/Hercules Electra classic alltagstauglich?
Hallo allerseits,
hat jemand Erfahrungen mit den "Urvätern" der E-Bikes, den "guten alten" Sachs bzw. Hercules Electra classic? Ab und an ist solch ein Rad preiswert bei Ebay abzuschießen. Meine Frage: Wäre ein solches Rad geeignet, um, ausgestattet mit einem frischen Akku, einem älteren Herrn das Radeln wieder schmackhaft zu machen? Besonders und gerade die "Leichtmofa"-Eigenschaften, also Losfahren ohne Treten, wäre wichtig. Nur: Wie alltagstauglich ist diese großväterliche Technik heute?
Ich habe ERfahrungen mit so einem uralt-Teil, hatte selber vor ein paar Jahren mir eine solches Leichtmofa bei Ebay ersteigert, angeblich in allerbestem Zustand. Allerdings war natürlich der vorsintflutliche Nickel-Cadmium-Akku platt, der zog nicht mal mehr ne Maus vom Teller (davon war aber auszugehen), einige Speichen am Hinterrad waren lose, eine Speiche war bereits mittels Notspeiche geflickt worden, die Motoraufhängung war anders befestigt als im Originalzustand, da hatte jemand dran rumgeschweißt (funktionierte aber), der Tacho war kaputt, das Messgerät war hinüber und, und und. Also war einiges an Arbeit gefordert, um das Ding überhaupt zum Fahren zu bringen. Als Ersatz für den Akku kaufte ich mir zwei BleiGel- 12 Volt Akkus mit 7 Ah Kapazität aus dem Modellbaubereich (Gesamtkosten: ca. 50 Euro anstatt über 300 Euro für neue Sanyo-Zellen), die passten genau in die Halterung der Nickelakkus und wogen komischerweise auch nicht mehr als die Cadmiums. Die hatte ich dann für den Antrieb (24 Volt) in Serie geschaltet, aber zum Laden mittels 2 12Volt-Ladegeräten aus dem Modellbaubereich die Anschlüsse jedes Akkus einzeln aus der Box herausgeführt. Das klappte wider Erwarten ganz gut und das Teil lief auch ..... aber bei maximal 19 km/h war Schluss mit Vortrieb rein elektrisch, Reichweite knapp 19 Kilometer.
Also ich würde die Finger von diesen Teilen lassen, da muss man doch zuviel Arbeit, Zeit und Geld investieren um als Gebrauchsgegenstand benutzt zu werden, das rentiert sich nicht. Jedes Aldi-Pedelec ist da klar besser - in jeder Hinsicht, mit ein wenig vollkommen mühelosem pseudopedalieren lassen sich damit in der höchsten Unterstützungsstufe ohne Mühe Geschwindigkeiten jenseits von 20 km/h erreichen. Außerdem muss man dafür (für diese alten E-Mofas) auch noch ein Versicherungskennzeichen kaufen, also wirklich - was soll das?
Grüße
Udo