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jguther
Themenstarter
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Die Akkutasche des Birdy hybrid wurde ja bekanntlich von R+M zurückgerufen, weil sich eventuell bei starker Rüttelbelastung ein Steckverbinder oder ein Kabel durchscheuern könnte.
Das hat mich interessiert...
Da ich Elektrotechniker bin und seit vielen Jahren mit Li-Akkus, Reglern, Ladeschaltungen und Balancern zu tun habe, wollte ich die Überprüfung selbst durchführen und dabei gleich was über das System lernen. (Ja, ich weiss, damit ist die Garantie weg, und man soll das nicht selbst machen, und ich empfehle es keineswegs zur Nachahmung.)
Als ich alles zerlegt hatte, bot sich folgendes Bild:
In der Tasche ist unten der Akku (7s6p 1600er LiMn Zellen) mit Klettbändern festgemacht. Ein thermischer Schutzschalter zur Ladestromsteuerung ist von aussen auf den Akku geklebt und mit einem Kabelbinder gesichert. Die Kabel dieses Sensors, das Ladekabel, sowie die Kabel zur zentralen Anschlussbuchse (Controller, Motor, Regler) gehen ohne Zugentlastung oder Knickschutz durch einfache Löcher in ein schwarzes Kunststoffkästchen, das die Elektronik enthält und mit einem Klettband oben auf den Akku geschnallt ist. Die Kabel sind von einfacher Qualität und grösstenteils mit sehr störrischer Isolierung versehen. Bei zwei Kabeln war die Isolation sichtbar beschädigt.
Der Akku ist mit Heisskleber zusammengefügt, und die Zellen sind mit Streifenverbindern punktgeschweisst. Bei einer Zelle war die grüne Isolation beschädigt, so dass das Metall durchschaute. Ein 10kOhm Thermistor ist zwischen dem gelben Akkuanschlusskabel und Masse verschaltet und ebenfalls mit Heisskleber befestigt. Die Konfektionierung des Akkus ist sehr einfach und entspricht nicht dem Standard, den ich heutzutage von ähnlichen Akkus im Modellbau kenne.
Ich habe nun am Akku alle metallischen Stellen mit Scheuerschutz versehen und ihn mit flexiblem Silikonkabel und MPX-Hochstromstecker konfektioniert (damit man beliebige 7s LiPos verwenden kann) und neu eingeschrumpft.
Dann wurde die Elektronik-Box zerlegt. Die Platine ist mit Heisskleber eingeklebt und würde in eine halb so grosse Box passen. Ich habe die Kabel gekürzt, wo sinnvoll, ebenfalls MPX-Hochstromstecker drangemacht, alle Durchführungen mit Knick- und Scheuerschutz und Zugentlastung versehen und zuletzt alles wieder sauber in die Tasche gepackt.
Damit der Akku passt, ohne zu scheuern, musste ich noch die zu langen Befestigungsschrauben der zentralen Anschlussbuchse durch kürzere ersetzen.
Ergebnis der Operation:
- ein sicheres Gefühl beim Fahren mit dem Birdy hybrid
- 200 Gramm weniger Gewicht
- In der Lenkertasche ist mehr Platz für Kleinkram
- Man kann beliebige 7s Akkus unterschiedlicher Kapazität verwenden (die kosten mich nur ca. 150€ pro Stück)
- Ich kann den Akku entnehmen und mit meinem Orbit Microlader in einer guten Stunde laden anstatt mit dem mitgelieferten China-Lader in 5h.
- Zwischen Akku und Elektronik kann man ein Watt's up Messgerät anschliessen und Spannung, Leistung, und verbrauchte mAh ablesen.
Mein nächstes Projekt wird sein, einen 20Ah LiPo Akku zu konfektionieren, der statt des Originalakkus in die Tasche passt. Der ist dann für die längeren Touren - 1000 Höhenmeter mit maximaler Unterstützung müssten damit locker drin sein.
Ach ja, das Birdy Hybrid kostet 3599€. Die Qualität der sonstigen Komponenten ist in Ordnung.
Das hat mich interessiert...
Da ich Elektrotechniker bin und seit vielen Jahren mit Li-Akkus, Reglern, Ladeschaltungen und Balancern zu tun habe, wollte ich die Überprüfung selbst durchführen und dabei gleich was über das System lernen. (Ja, ich weiss, damit ist die Garantie weg, und man soll das nicht selbst machen, und ich empfehle es keineswegs zur Nachahmung.)
Als ich alles zerlegt hatte, bot sich folgendes Bild:
In der Tasche ist unten der Akku (7s6p 1600er LiMn Zellen) mit Klettbändern festgemacht. Ein thermischer Schutzschalter zur Ladestromsteuerung ist von aussen auf den Akku geklebt und mit einem Kabelbinder gesichert. Die Kabel dieses Sensors, das Ladekabel, sowie die Kabel zur zentralen Anschlussbuchse (Controller, Motor, Regler) gehen ohne Zugentlastung oder Knickschutz durch einfache Löcher in ein schwarzes Kunststoffkästchen, das die Elektronik enthält und mit einem Klettband oben auf den Akku geschnallt ist. Die Kabel sind von einfacher Qualität und grösstenteils mit sehr störrischer Isolierung versehen. Bei zwei Kabeln war die Isolation sichtbar beschädigt.
Der Akku ist mit Heisskleber zusammengefügt, und die Zellen sind mit Streifenverbindern punktgeschweisst. Bei einer Zelle war die grüne Isolation beschädigt, so dass das Metall durchschaute. Ein 10kOhm Thermistor ist zwischen dem gelben Akkuanschlusskabel und Masse verschaltet und ebenfalls mit Heisskleber befestigt. Die Konfektionierung des Akkus ist sehr einfach und entspricht nicht dem Standard, den ich heutzutage von ähnlichen Akkus im Modellbau kenne.
Ich habe nun am Akku alle metallischen Stellen mit Scheuerschutz versehen und ihn mit flexiblem Silikonkabel und MPX-Hochstromstecker konfektioniert (damit man beliebige 7s LiPos verwenden kann) und neu eingeschrumpft.
Dann wurde die Elektronik-Box zerlegt. Die Platine ist mit Heisskleber eingeklebt und würde in eine halb so grosse Box passen. Ich habe die Kabel gekürzt, wo sinnvoll, ebenfalls MPX-Hochstromstecker drangemacht, alle Durchführungen mit Knick- und Scheuerschutz und Zugentlastung versehen und zuletzt alles wieder sauber in die Tasche gepackt.
Damit der Akku passt, ohne zu scheuern, musste ich noch die zu langen Befestigungsschrauben der zentralen Anschlussbuchse durch kürzere ersetzen.
Ergebnis der Operation:
- ein sicheres Gefühl beim Fahren mit dem Birdy hybrid
- 200 Gramm weniger Gewicht
- In der Lenkertasche ist mehr Platz für Kleinkram
- Man kann beliebige 7s Akkus unterschiedlicher Kapazität verwenden (die kosten mich nur ca. 150€ pro Stück)
- Ich kann den Akku entnehmen und mit meinem Orbit Microlader in einer guten Stunde laden anstatt mit dem mitgelieferten China-Lader in 5h.
- Zwischen Akku und Elektronik kann man ein Watt's up Messgerät anschliessen und Spannung, Leistung, und verbrauchte mAh ablesen.
Mein nächstes Projekt wird sein, einen 20Ah LiPo Akku zu konfektionieren, der statt des Originalakkus in die Tasche passt. Der ist dann für die längeren Touren - 1000 Höhenmeter mit maximaler Unterstützung müssten damit locker drin sein.
Ach ja, das Birdy Hybrid kostet 3599€. Die Qualität der sonstigen Komponenten ist in Ordnung.