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Pannenkönig
- Mitglied seit
- 20.07.2019
- Beiträge
- 3
Hallo Gemeinde, ich möchte euch nach über 2 Jahren und knappen 8000 km einen Erfahrungsbericht zum in Tests hochgelobten Rennstahl 853 Pedelec mit Pinion Getriebe abliefern.
Im Herbst 2016 fasste ich den Entschluss, endlich ein gescheites Rad anzuschaffen. Ich hatte zuvor vom Piniongetriebe gehört, da sollte unbedingt an meinem Rad sein. Da ich zu diesem Zeitpunkt mehr als 160 kg wog, floss auch dieser Faktor in die Produktauswahl mit ein, und es blieben zwei Räder übrig, die die Faktoren Pinion und Zuladung bis 180 kg erfüllten.
Ein Rad von Radrezept mit maßgeschneidertem Alurahmen oder ein Rennstahl/Falkenjagd Pedelec. Falkenjagd war wegen des Preises raus, Radrezept hat beim Probefahren nicht so überzeugt (und ist inzwischen soweit ich weiß zum 2. mal Pleite), Rennstahl aber sofort begeistert, und war nicht weit über der preislichen Schmerzgrenze.das Rad wurde dann im Frühjahr 2017 bestellt, und Ende Mai abgeholt. Hier sei lobend erwähnt, dass ich mich eine Woche vor Auslieferung von der Shimano- auf die Magura-Bremsanlage umentschieden habe, dies wurde ohne Aufpreis umgesetzt.
Ich war hochglücklich mit dem Rad, und fing sofort an, damit meinen 25km langen Arbeitsweg zu pendeln. Leider währte die Freude nur kurz, (ca. 800 km) da der Mantel am Hinterrad, ein Continental Race-King wohl meinem Gewicht nicht gewachsen war. Zwei mal riss die Reifenwand, so dass der Schlauch herausquellen und im Hinterbau aufscheuern konnte. Darufhin habe ich auf einen Hinterradmantel von Schwalbe, den Smart Sam Plus umgesattelt, dieser hielt viermal so lange, der zweite bis heute. Bei ca. 2500 km Laufleistung stellte ich beim Putzen meines Rades fest, dass das Getriebe Öl verliert. Daraufhin wurde dieses über einen Fachhändler eingeschickt, binnen 8 Tagen repariert und wieder montiert, bedeutete für mich jedoch knapp zwei Wochen im August nicht radfahren zu können.
Bis November war dann ein fast ereignisloser Betrieb möglich, lediglich Bremsbeläge mussten getauscht werden. Dann, als ich mein Rad mal wieder putzte, stellte ich einen Speichenbruch fest, dachte mir im ersten Moment nichts dabei. Dann sah ich die Felge: Fast jedes Nippelloch zeigte einen Riss. Also Hersteller kontaktiert, Rad eingeschickt und nach ca. einer Woche mit neuer Felge und alten Speichen zurückerhalten. Dies sollte bald das nächste Problem werden, doch erst einmal kam Weihnachten. Da gönnte ich mir Klickpedale von Crankbrothers, die ich bis heute (mit neuem Lagersatz) fahre. Aber aller Anfang ist schwer, und im Januar 18 fiel ich im Stand mit dem Rad um, weil ich nicht schnell genug ausklinken konnte. Dabei habe ich das Display des Go Swissdrive aus der Halterung gerissen und die Haltenasen auf der Displayrückseite abgebrochen. Reparatur dauerte 2 Wochen, Kosten ca. 80 EUR um die Gehäuserückseite zu tauschen.
Im April gab die Pinion dannn wieder den Geist auf, diesmal war kein Schalten mehr möglich, weil im inneren des Getriebes etwas gebrochen war. Zwei Wochen Radlos, bis ein Austauschgetriebe an meine Werkstatt geliefert wurde. Begeistert weitergeradelt, bis in den Sommer. Doch dann verabschiedeten sich mehr und mehr der Speichen, bis ich das Rad komplett neu einspeichen lassen wollte. Dabei bemerkte ich auch, dass der Slider, in dem das Rad hängt, defekt war. verschiedene Werkstätten nannten horrende Wartezeiten, also Hersteller kontaktiert, dieser wollte es wesentlich schneller besorgen.
Aufgrund von Krankheit/Urlaub des Mechanikers wurde daraus nichts. Deshalb war ich dann ca. 8 Wochen Radlos im Sommer, bis Laufrad und Ersatzslider montiert und weitergefahren werden konnte. Im Herbst wurde der Mantel des Hinterrades wieder getauscht, nachdem auch der Schwalbemantel seitlich aufgerissen war. Gleichzeitig wurde auch ein neuer Sattel fällig, da eine Strebe meines Brooks-Sattels gebrochen war. Seitdem ist nicht mehr viel passiert, ich habe im Mai 2019 7000 km erreicht, im Juni die Lager meiner Tunenabe nach einem Lagerschaden gewechselt und im Juli 2019, nachdem sich der Freilauf verabschiedet hatte (die Klinken rasteten nicht mehr), diesen gewartet und teilweise ersetzt.
Mein Fazit nach 2 Jahren und vielen Pannen: Ich werde weiterfahren. Ich bereue meinen Kauf fast nicht, auch wenn die Instandhaltungskosten höher als gedacht sind. Aber eines ist mir zwischenzeitlich klar: Leichtbauteile und maximale Zuladung vertragen sich nicht. Das Sprichwort mit der Kette und dem schwächsten Glied beruht auf Tatsachen. Und wer nicht selbst viel basteln möchte oder kann, sollte vor dem Kauf dieses Rades sicherstellen, dass ein Händler in der nähe die Reparaturen macht, denn dies ist keinesfalls selbstverständlich. Ich war bei sechs verschiedenen Fahrradwerkstätten, bis ich eine gefunden hatte, die mich betreut. Und auch die macht ungern die Abwicklung bei Motorproblemen. Beim Selbermachen lernt man sein Rad aber auch auf ganz andere Art schätzen und lieben, also gerne mal selbst Hand anlegen.
Im Herbst 2016 fasste ich den Entschluss, endlich ein gescheites Rad anzuschaffen. Ich hatte zuvor vom Piniongetriebe gehört, da sollte unbedingt an meinem Rad sein. Da ich zu diesem Zeitpunkt mehr als 160 kg wog, floss auch dieser Faktor in die Produktauswahl mit ein, und es blieben zwei Räder übrig, die die Faktoren Pinion und Zuladung bis 180 kg erfüllten.
Ein Rad von Radrezept mit maßgeschneidertem Alurahmen oder ein Rennstahl/Falkenjagd Pedelec. Falkenjagd war wegen des Preises raus, Radrezept hat beim Probefahren nicht so überzeugt (und ist inzwischen soweit ich weiß zum 2. mal Pleite), Rennstahl aber sofort begeistert, und war nicht weit über der preislichen Schmerzgrenze.das Rad wurde dann im Frühjahr 2017 bestellt, und Ende Mai abgeholt. Hier sei lobend erwähnt, dass ich mich eine Woche vor Auslieferung von der Shimano- auf die Magura-Bremsanlage umentschieden habe, dies wurde ohne Aufpreis umgesetzt.
Ich war hochglücklich mit dem Rad, und fing sofort an, damit meinen 25km langen Arbeitsweg zu pendeln. Leider währte die Freude nur kurz, (ca. 800 km) da der Mantel am Hinterrad, ein Continental Race-King wohl meinem Gewicht nicht gewachsen war. Zwei mal riss die Reifenwand, so dass der Schlauch herausquellen und im Hinterbau aufscheuern konnte. Darufhin habe ich auf einen Hinterradmantel von Schwalbe, den Smart Sam Plus umgesattelt, dieser hielt viermal so lange, der zweite bis heute. Bei ca. 2500 km Laufleistung stellte ich beim Putzen meines Rades fest, dass das Getriebe Öl verliert. Daraufhin wurde dieses über einen Fachhändler eingeschickt, binnen 8 Tagen repariert und wieder montiert, bedeutete für mich jedoch knapp zwei Wochen im August nicht radfahren zu können.
Bis November war dann ein fast ereignisloser Betrieb möglich, lediglich Bremsbeläge mussten getauscht werden. Dann, als ich mein Rad mal wieder putzte, stellte ich einen Speichenbruch fest, dachte mir im ersten Moment nichts dabei. Dann sah ich die Felge: Fast jedes Nippelloch zeigte einen Riss. Also Hersteller kontaktiert, Rad eingeschickt und nach ca. einer Woche mit neuer Felge und alten Speichen zurückerhalten. Dies sollte bald das nächste Problem werden, doch erst einmal kam Weihnachten. Da gönnte ich mir Klickpedale von Crankbrothers, die ich bis heute (mit neuem Lagersatz) fahre. Aber aller Anfang ist schwer, und im Januar 18 fiel ich im Stand mit dem Rad um, weil ich nicht schnell genug ausklinken konnte. Dabei habe ich das Display des Go Swissdrive aus der Halterung gerissen und die Haltenasen auf der Displayrückseite abgebrochen. Reparatur dauerte 2 Wochen, Kosten ca. 80 EUR um die Gehäuserückseite zu tauschen.
Im April gab die Pinion dannn wieder den Geist auf, diesmal war kein Schalten mehr möglich, weil im inneren des Getriebes etwas gebrochen war. Zwei Wochen Radlos, bis ein Austauschgetriebe an meine Werkstatt geliefert wurde. Begeistert weitergeradelt, bis in den Sommer. Doch dann verabschiedeten sich mehr und mehr der Speichen, bis ich das Rad komplett neu einspeichen lassen wollte. Dabei bemerkte ich auch, dass der Slider, in dem das Rad hängt, defekt war. verschiedene Werkstätten nannten horrende Wartezeiten, also Hersteller kontaktiert, dieser wollte es wesentlich schneller besorgen.
Aufgrund von Krankheit/Urlaub des Mechanikers wurde daraus nichts. Deshalb war ich dann ca. 8 Wochen Radlos im Sommer, bis Laufrad und Ersatzslider montiert und weitergefahren werden konnte. Im Herbst wurde der Mantel des Hinterrades wieder getauscht, nachdem auch der Schwalbemantel seitlich aufgerissen war. Gleichzeitig wurde auch ein neuer Sattel fällig, da eine Strebe meines Brooks-Sattels gebrochen war. Seitdem ist nicht mehr viel passiert, ich habe im Mai 2019 7000 km erreicht, im Juni die Lager meiner Tunenabe nach einem Lagerschaden gewechselt und im Juli 2019, nachdem sich der Freilauf verabschiedet hatte (die Klinken rasteten nicht mehr), diesen gewartet und teilweise ersetzt.
Mein Fazit nach 2 Jahren und vielen Pannen: Ich werde weiterfahren. Ich bereue meinen Kauf fast nicht, auch wenn die Instandhaltungskosten höher als gedacht sind. Aber eines ist mir zwischenzeitlich klar: Leichtbauteile und maximale Zuladung vertragen sich nicht. Das Sprichwort mit der Kette und dem schwächsten Glied beruht auf Tatsachen. Und wer nicht selbst viel basteln möchte oder kann, sollte vor dem Kauf dieses Rades sicherstellen, dass ein Händler in der nähe die Reparaturen macht, denn dies ist keinesfalls selbstverständlich. Ich war bei sechs verschiedenen Fahrradwerkstätten, bis ich eine gefunden hatte, die mich betreut. Und auch die macht ungern die Abwicklung bei Motorproblemen. Beim Selbermachen lernt man sein Rad aber auch auf ganz andere Art schätzen und lieben, also gerne mal selbst Hand anlegen.