.... ich denke die Kollegen der Bikeindustrie und sicherlich auch des Handels, haben sich schlicht von dem Boom der letzten Jahre blenden lassen und sich verkalkuliert.
Sie dachten das geht einfach immer so weiter.
Die Kunden hatten Geld. Durch Lockdowns, ausgefallene Urlaubsreisen und den damit verbundenen Einsparungen und keine Möglichkeit weitere Ausgaben zu tätigen für sonstigen Schnick-Schnack wie Essen- /ins Kino oder Theater gehen. Damit entstand ein gewisser „Überschuß oder auch Wohlstand“ bei den Kunden – also uns.
Es wurde Geld ausgegeben.... Man schaue sich nur mal den Boom in der Renovierungsbranche an. Jeder wollte sich selbst und seiner Familie was Gutes tun und hat seinen Garten gerichtet, die Terrasse neu belegt oder die Regenrinne erneuert.... Man wollte es sich daheim gemütlich machen, wenn man schon nicht raus konnte....
Die Kunden haben fast alles mitgemacht und wie blöd gekauft, was es zu kaufen gab – Oftmals egal was es kostet. (Das bezieht sich jetzt nicht nur auf sündhaft teure Bikes...

)
Daraufhin haben nicht nur die Bikehersteller ihre Produktion hochgefahren und gehofft auch zukünftig, alles an den Mann/an die Frau bringen zu können. Die in 2022 bereits angekündigten Preiserhöhungen bei den Rädern sind für mich ein weiterer Indiz für diese Denkweise.
Doof nur, dass jetzt plötzlich die Nachfrage nachlässt, da die Menschen sich erstmal Gedanken machen müssen, wie hoch z.B. die kommende Heizrechnung wohl wird. Das zwingt viele dazu, erstmal etwas weniger Zug auf die Kette zu geben und schlicht abzuwarten...
Sprich die Nachfrage bricht ein, gerade bei Gütern und Artikeln die eher nicht so dringend gebraucht werden.
"So........ Und jetzt? Was machen wir jetzt mit den ganzen Bikes? Was machen wir mit den angekündigten Preiserhöhungen? Die Bikes müssen dringend vom Hof. Auf was springen die Kunden sicherlich an? Lass es uns mit Rabatten probieren.....“ dachten sich wohl die Damen und Herren der Industrie/des Handels.
Die mögliche Idee der Marketingspezialisten:
„Relative Rabatte!!“
Schauen wir uns doch mal ein (fiktives

) Beispiel an: Würdest du das 9.000,- Euro teure Bike eher kaufen, wenn es sich dabei um den regulären Preis handelt oder wenn es eigentlich 10.700,- Euro kosten würde, aber heruntergesetzt ist? Richtig: Rabatte erwecken den subjektiven Eindruck, wir hätten Geld gespart und bedienen dadurch unser Belohnungssystem im Gehirn.
Du freust dich also in diesem Fall mehr darüber, 1.700,- Euro gespart zu haben, als du dich über die ausgegebenen 9.000,- Euro ärgerst. Das könnte doch ein Gedanke sein, den das ein oder andere Unternehmen hatte um daraufhin, dementsprechend mit Rabatten zu arbeiten.
Was ist für mich jetzt der richtige Weg?
Natürlich ist es kein Fehler, nach Rabatten und Schnäppchen Ausschau zu halten. Aber ich achte dennoch darauf, nur jene Dinge zu kaufen, die ich wirklich möchte beziehungsweise benötige – und lasse mich nicht aufgrund von Rabatten zu Spontankäufen verführen. Ich bin zur Zeit ganz Happy mit meinem Specialized LEVO FSR Oldtimer und meinem Specialized CREO.... und warte schlicht ab, wie sich das Ganze in der nahen Zukunft entwickelt. Ich bin gut gesattelt und habe es nicht eilig...
In diesem Sinne - auf eine spannende Zukunft!!