
X-Trailer
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- Bosch CX 4. Generation „Smart“, Cube Stereo 140 SL
Nochmals ein kleiner Tipp von mir, diesmal geht es um den hinteren Fox-Float Dämpfer an meinem Bike.
Wir haben nun mittlerweile gute 4.000 km auf der Uhr und über den Winter kein Schlammloch ausgelassen, daher etwas Bike-Wellness.
Bisher habe ich mich den Schwingenlagerungen gewidmet:
Cube - Anleitung Service Schwingenlager Cube Stereo Hybrid 140 SL BJ 2022
Auch die Gabel bekam einen Miniservice in Form von Reinigung und Schmierung:
Cube - Kleiner Gabelservice Cube Stereo Hybrid 140 SL BJ 2022
Nun ist wie gesagt der Dämpfer dran.
WICHTIG - VORBEREITUNG:
Unbedingt sehr sorgfältig den Luftdruck im Dämpfer ablassen. Dabei mehrfach ein- und ausfedern und den Stift in der Mitte des Ventils z.B. mit einem dünnen Inbusschlüssel drücken. Sich nicht allein auf den Ablassknopf der Dämpferpumpe verlassen! Dieser Schritt ist immens wichtig, die Luftkammer steht unter hohem Druck und kann einem um die Ohren fliegen - Verletzungsgefahr.
Die offizielle Empfehlung lautet, nur ausgebildetes Fachpersonal diese Arbeitsschritte ausführen zu lassen. Im Zweifel ist das ein guter Rat!
Wenn ich wirklich sicher bin, dass der Druck komplett abgelassen ist, setze ich im noch eingebauten Zustand einen Bandschlüssel an. Dieser wird zuweilen auch als Ölfilter- oder Rohrmutterschlüssel bezeichnet. In meinem Fall habe ich mir die einfachste Ausführung besorgt, bestehend aus einem flexiblen Kunststoffband das mit einem Kunststoffgriff verbunden ist. Gibt es für unter 10,- € im Baumarkt, manche Online-Shops für Fahrräder führen die auch.
Das Werkzeug wird nun wie ein Lasso um den noch eingebauten, aber - ich sags lieber öfter als zu wenig - drucklosen (!!!) Dämpfer geschlungen. Das Ende wird bei dieser Ausführung wieder in die Nut des Griffes geführt. Der geriffelte Stempel zeigt dabei in die Drehrichtung und klemmt das Band auf dem Dämpfer.
Nun drehen wir in dieser Perspektive das Luftkammergehäuse mit dem Werkzeug und das muss mit dem Uhrzeigersinn gelöst werden.
Danach wir der Dämpfer ausgebaut, indem man die Schrauben, die ihn mit dem Rahmen verbinden löst. Ich finde das Handling bedeutend einfacher, wenn das Bike im Montageständer mit ausgebautem Hinterrad fixiert ist.
Der untere Bolzen des Dämpfers hat auf der Seite des Schraubenkopfes eine Hülse und eine mit einer konischen Fase versehene Scheibe. Diese nicht verlieren und genauso später wieder einbauen!
Nun kann man den Dämpfer komplett entnehmen. Da wir die Luftkammer bereits gelockert haben, kann man diese nun leicht abdrehen. Ich empfehle dringend hier eine Schutzbrille zu tragen. Es ist normal, dass man den Dämpfer trotz erfolgtem Druckausgleich nicht ohne Kraft zusammendrücken kann. Im Dämpfer verbleibt eine Füllung mit Stickstoff, die eine gewisse Rückstellkraft beibehält.
Nachdem die Verschraubung komplett gelöst wurde, schieben wir das Gehäuse der Luftkammer nach unten weg. Dabei müssen wir eine gewisse Kraft gegen die Negativkammer, die Unterdruck zieht, aufbringen. Auch gibt es eine mehr oder weniger starken "Plopp"-Effekt, wenn der Kolben herausgezogen wird.
Nun ergibt sich folgendes Bild. Ich reinige nun alle Teile gründlich, indem ich sie mit Isopropanol einsprühe und mit einem fuselfreien Tuch reinige. Nichts anderes verwenden - Dichtungen und Lack könnten zerstört werden!
FOX empfiehlt an dieser Stelle, alle Dichtungen zu tauschen, und FOX-spezifische Schmiermittel zu verwenden. Das ist sicher kein schlechter Rat und sollte im Zweifel befolgt werden.
Näheres zu den offiziellen Empfehlungen findet man auf der Fox-Homepage in der entsprechenden Doku.
Ich habe mich - auf eigenes Risiko (!!!) - anders entschieden. Ich habe mir die Dichtungen ganz genau angeschaut. Wenn auch nur die kleinste Abnutzung erkennbar gewesen wäre, hätte ich sie sofort getauscht, Ersatz lag bereit. Nachdem sie aber wie neu aussahen, habe ich mich entschlossen sie weiter zu verwenden. Geschmiert habe ich NICHT mit den FOX-Schmiermitteln, weil ich hier noch auf erheblichen Vorräten von für den gleichen Zweck vorgesehenen Schmiermitteln aus dem Hause Rockshox sitze. Ich habe daher alle Gleitflächen dünn aber flächendeckend mit PM600 geschmiert, Die Dichtungen habe ich etwas reichlicher mit dem gleichen Zeug versehen. Die statische Dichtung oben nicht vergessen!
Dann habe ich in die Negativkammer und die Positivkammer (diese werden vom Kolben geteilt) jeweils ca. 2-3 ml Rockshox 5 WT Öl mit einer Spritze hinzugefügt. Dieses Vorgehen schreibt Rockshox für die Luftkammerwartung an einer ihrer Gabeln vor und funktioniert dort seit Jahren hervorragend. Ich hatte keine Lust, mir neues teures Zeug zu kaufen. Mein Arsenal an Schmierstoffen ist inzwischen einen 3-Stelligen Betrag wert und gefühlt mit einer ähnlichen Anzahl Mittelchen gefüllt, wie der Schminkkoffer einer Schauspielerin.
So versorgt habe ich die Luftkammer wieder handfest aufgeschraubt, den Dämpfer in den Ramen eingebaut und final mit dem Bandschlüssel angezogen. Dabei reicht es, wenn man den Anschlag spürt, nicht zuhauen wie ein Ochs. Gefühl ist gefragt. Eigentlich lassen sich die Dämpfer auch mit der bloßen Hand abschrauben und festziehen, mir ist das aber zu mühsam.
Ein Kommentar noch zu meiner Vorgehensweise. Meiner Erfahrung nach ist der Hauptgrund für den Verschleiß an Dämpfer und Gabeldichtungen verschmutzter und / oder fehlender Schmierstoff. Wenn man hier regelmäßig danach schaut, muss man - meiner Meinung nach (!!) - nicht ständig alles immer tauschen. Es ist aber natürlich kein Fehler das zu tun und sich damit an die Vorgaben zu halten. Ich gehe damit - persönlich (!!) - ein gewisses Risiko ein, fahre damit aber seit vielen Jahren gut. Die Dichtungen am Dämpfer würde ich vielleicht bei jedem zweiten Mal öffnen tauschen.
Wir haben nun mittlerweile gute 4.000 km auf der Uhr und über den Winter kein Schlammloch ausgelassen, daher etwas Bike-Wellness.
Bisher habe ich mich den Schwingenlagerungen gewidmet:
Cube - Anleitung Service Schwingenlager Cube Stereo Hybrid 140 SL BJ 2022
Auch die Gabel bekam einen Miniservice in Form von Reinigung und Schmierung:
Cube - Kleiner Gabelservice Cube Stereo Hybrid 140 SL BJ 2022
Nun ist wie gesagt der Dämpfer dran.
WICHTIG - VORBEREITUNG:
Unbedingt sehr sorgfältig den Luftdruck im Dämpfer ablassen. Dabei mehrfach ein- und ausfedern und den Stift in der Mitte des Ventils z.B. mit einem dünnen Inbusschlüssel drücken. Sich nicht allein auf den Ablassknopf der Dämpferpumpe verlassen! Dieser Schritt ist immens wichtig, die Luftkammer steht unter hohem Druck und kann einem um die Ohren fliegen - Verletzungsgefahr.
Die offizielle Empfehlung lautet, nur ausgebildetes Fachpersonal diese Arbeitsschritte ausführen zu lassen. Im Zweifel ist das ein guter Rat!
Wenn ich wirklich sicher bin, dass der Druck komplett abgelassen ist, setze ich im noch eingebauten Zustand einen Bandschlüssel an. Dieser wird zuweilen auch als Ölfilter- oder Rohrmutterschlüssel bezeichnet. In meinem Fall habe ich mir die einfachste Ausführung besorgt, bestehend aus einem flexiblen Kunststoffband das mit einem Kunststoffgriff verbunden ist. Gibt es für unter 10,- € im Baumarkt, manche Online-Shops für Fahrräder führen die auch.
Das Werkzeug wird nun wie ein Lasso um den noch eingebauten, aber - ich sags lieber öfter als zu wenig - drucklosen (!!!) Dämpfer geschlungen. Das Ende wird bei dieser Ausführung wieder in die Nut des Griffes geführt. Der geriffelte Stempel zeigt dabei in die Drehrichtung und klemmt das Band auf dem Dämpfer.
Nun drehen wir in dieser Perspektive das Luftkammergehäuse mit dem Werkzeug und das muss mit dem Uhrzeigersinn gelöst werden.
Danach wir der Dämpfer ausgebaut, indem man die Schrauben, die ihn mit dem Rahmen verbinden löst. Ich finde das Handling bedeutend einfacher, wenn das Bike im Montageständer mit ausgebautem Hinterrad fixiert ist.
Der untere Bolzen des Dämpfers hat auf der Seite des Schraubenkopfes eine Hülse und eine mit einer konischen Fase versehene Scheibe. Diese nicht verlieren und genauso später wieder einbauen!
Nun kann man den Dämpfer komplett entnehmen. Da wir die Luftkammer bereits gelockert haben, kann man diese nun leicht abdrehen. Ich empfehle dringend hier eine Schutzbrille zu tragen. Es ist normal, dass man den Dämpfer trotz erfolgtem Druckausgleich nicht ohne Kraft zusammendrücken kann. Im Dämpfer verbleibt eine Füllung mit Stickstoff, die eine gewisse Rückstellkraft beibehält.
Nachdem die Verschraubung komplett gelöst wurde, schieben wir das Gehäuse der Luftkammer nach unten weg. Dabei müssen wir eine gewisse Kraft gegen die Negativkammer, die Unterdruck zieht, aufbringen. Auch gibt es eine mehr oder weniger starken "Plopp"-Effekt, wenn der Kolben herausgezogen wird.
Nun ergibt sich folgendes Bild. Ich reinige nun alle Teile gründlich, indem ich sie mit Isopropanol einsprühe und mit einem fuselfreien Tuch reinige. Nichts anderes verwenden - Dichtungen und Lack könnten zerstört werden!
FOX empfiehlt an dieser Stelle, alle Dichtungen zu tauschen, und FOX-spezifische Schmiermittel zu verwenden. Das ist sicher kein schlechter Rat und sollte im Zweifel befolgt werden.
Näheres zu den offiziellen Empfehlungen findet man auf der Fox-Homepage in der entsprechenden Doku.
Ich habe mich - auf eigenes Risiko (!!!) - anders entschieden. Ich habe mir die Dichtungen ganz genau angeschaut. Wenn auch nur die kleinste Abnutzung erkennbar gewesen wäre, hätte ich sie sofort getauscht, Ersatz lag bereit. Nachdem sie aber wie neu aussahen, habe ich mich entschlossen sie weiter zu verwenden. Geschmiert habe ich NICHT mit den FOX-Schmiermitteln, weil ich hier noch auf erheblichen Vorräten von für den gleichen Zweck vorgesehenen Schmiermitteln aus dem Hause Rockshox sitze. Ich habe daher alle Gleitflächen dünn aber flächendeckend mit PM600 geschmiert, Die Dichtungen habe ich etwas reichlicher mit dem gleichen Zeug versehen. Die statische Dichtung oben nicht vergessen!
Dann habe ich in die Negativkammer und die Positivkammer (diese werden vom Kolben geteilt) jeweils ca. 2-3 ml Rockshox 5 WT Öl mit einer Spritze hinzugefügt. Dieses Vorgehen schreibt Rockshox für die Luftkammerwartung an einer ihrer Gabeln vor und funktioniert dort seit Jahren hervorragend. Ich hatte keine Lust, mir neues teures Zeug zu kaufen. Mein Arsenal an Schmierstoffen ist inzwischen einen 3-Stelligen Betrag wert und gefühlt mit einer ähnlichen Anzahl Mittelchen gefüllt, wie der Schminkkoffer einer Schauspielerin.
So versorgt habe ich die Luftkammer wieder handfest aufgeschraubt, den Dämpfer in den Ramen eingebaut und final mit dem Bandschlüssel angezogen. Dabei reicht es, wenn man den Anschlag spürt, nicht zuhauen wie ein Ochs. Gefühl ist gefragt. Eigentlich lassen sich die Dämpfer auch mit der bloßen Hand abschrauben und festziehen, mir ist das aber zu mühsam.
Ein Kommentar noch zu meiner Vorgehensweise. Meiner Erfahrung nach ist der Hauptgrund für den Verschleiß an Dämpfer und Gabeldichtungen verschmutzter und / oder fehlender Schmierstoff. Wenn man hier regelmäßig danach schaut, muss man - meiner Meinung nach (!!) - nicht ständig alles immer tauschen. Es ist aber natürlich kein Fehler das zu tun und sich damit an die Vorgaben zu halten. Ich gehe damit - persönlich (!!) - ein gewisses Risiko ein, fahre damit aber seit vielen Jahren gut. Die Dichtungen am Dämpfer würde ich vielleicht bei jedem zweiten Mal öffnen tauschen.
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