MEGA Streik na und

[BikeSH]

Ich bin vor 3 Jahren bei verdi ausgetreten. Jahrzehnte brav Beiträge gezahlt, und dann wenn der einzelne Arbeitnehmer in Sachen Insolvenzforderungen an eine Firma hat schändlich im Stich gelassen. Aber Massenaufläufe mit Trillerpfeifen bringen eben mehr Publicity in den Medien.

 

[ZNolte]

Aber eins fällt halt immer wieder auf, es streiken immer die, welche schon gute Einkommen haben.

Genau diese Klientel hat eben eine gute gewerkschaftliche Vertretung. Das Problem dabei ist meiner Meinung nach, dass die entsprechende Lobby aber so tut, als würden die Streikenden aufgrund der Inflation kurz vor dem Hungertod stehen.

 

[mumpel]

Aber eins fällt halt immer wieder auf, es streiken immer die, welche schon gute Einkommen haben.

Was verstehst Du unter "gutes Einkommen"? Wir Eisenbahner haben kein gutes Einkommen, sonst würde man z.B. auch in München gut damit auskommen (kommt man aber nicht bei den Mietpreisen).

 

[ID4]

Für mich, als Ossi, besteht das größte Problem in den riesigen Unterschieden bei Lohn/Gehalt.
In der DDR war es auch so, daß ein Arzt mehr verdient, als ein Fabrikarbeiter. Aber eben nur das Doppelte und nicht das Zehnfache !

Heute kommt es immer wieder zu Streiks mit Lohnforderungen, Arbeitszeitverkürzung usw.
Alles legitim und gut daß es das Streikrecht und die Gewerkschaften gibt.
Aber eins fällt halt immer wieder auf, es streiken immer die, welche schon gute Einkommen haben.
Jedenfalls habe ich noch nie von Frisösenstreiks, Kellnerausstand oder Streiks des Reinigungspersonals gehört.
Ärzte haben schon öfters gestreikt, aber die Reinigungskraft, die für Mindestlohn und 20Std. Woche die Patientenzimmer reinigen muß und dafür ca. 7min. Zeit hat, die hat keine Lobby und alle schauen weg.
Manchmal könnte ich ....
Ich bin halt einfach der Meinung, daß auch mal andere dran sind.
Die einen haben eben schon gute Gehälter und 35Std. Woche.
Mußte jetzt mal raus .

Was ist denn ein gutes Gehalt?

 

[ZNolte]

Was verstehst Du unter "gutes Einkommen"? Wir Eisenbahner haben kein gutes Einkommen, sonst würde man z.B. auch in München gut damit auskommen (kommt man aber nicht bei den Mietpreisen).

Da muss man ganz hart sagen, selber schuld, wenn man mit einem Normalverdiener Einkommen unbedingt in München leben möchte. Es ziehen so viele Leute jedes Jahr aus beruflichen Gründen quer durch die Republik. Ich selber bin auch aus meiner Heimatstadt weggezogen, weil es dort keine preislich adäquaten Wohnungen gab.

Gerade die Leute, die in den besonders heftigen Preisregionen in den teuersten Städten Deutschlands wohnen, klammern sich mit Zähnen und Klauen an ihrem Wohnort. Da wird dann so getan, als wäre ein Wegzug in günstigere Regionen eine soziale und zwischenmenschliche Katastrophe.

 

[Cyberbike]

Reinigungspersonal

Ein gutes Beispiel sind auch die Hotelgäste, die viel Geld an die Unternehmen zahlen und die Zimmermädchen arbeiten für einen Appel und ein Ei. Dazu kommt noch die Erniedrigung "Trinkgeld" nehmen zu müssen.

Ich habe das mal gesehen wie eine "Dame" einer Angestellten beim Friseur Trinkgeld zugesteckt hat.
Die musste dann noch einen Knicks machen. Widerlich so was.

Es sollte nach Arbeitszeit und Belastung bezahlt werden.
Alles andere ist ungerecht
und Ausbeutung.

 

[suedwest]

Der grösste Ausbeuter ist in meinen Augen eh der Staat der gerade den Normalverdienern
viel zu viel Geld aus der Lohntüte zieht.

Seh ich ein wenig anders...
Der grösste Ausbeuter ist unser Geld- und Finanzsystem und deren vergleichsweise wenige echten Profiteure.
Der Staat (eher die Staaten) haben sich lediglich zu deren Erfüllungsgehilfen degradieren lassen.
Aber das ist ein äusserst weites Feld...sprengt sicher den Rahmen dieses Forums.

 

[mumpel]

, wenn man mit einem Normalverdiener Einkommen unbedingt in München leben möchte.

Schon mal daran gedacht, dass viele Bürger keine andere Wahl haben? Aber auch außerhalb von München gibt es kaum noch günstige Mieten. In Buchloe z.B. auch nichts mehr unter 900,- Euro kalt. Hier in Lindau nicht besser. Hätte ich keine günstige Eisenbahnerwohnung, würde es mir nicht so gut gehen, dann würde es mir so schlecht gehen wie vielen anderen Bürgern auch.

 

[ZNolte]

Es sollte nach Arbeitszeit und Belastung bezahlt werden.

Ohne den Anreiz eines sozialen Aufstiegs durch Bildung, würde unser Land innerhalb kurzer Zeit in sich zusammenbrechen.

 

[Eicher]

Irgendwie haben Manche ein komisches Verhältnis zur "Arbeit"!
Im ersten Corona Stopp haben Audi Produktionsarbeiter
Plasikfolien zwischen die Bandtakte gespannt.............
Die Streiken auch nur max. 1-2 Stunden, dann ist die Sache erledigt.
Gewerkschafter werden nicht bestimmt, sondern gewählt!
Da bist Du als Einzelner eine 0. Nicht erst seit Gestern.
Sagt Dir jeder Gewerkschafter, der von so einem Laden abhängig ist!
Öffentlicher Dienst braucht halt etwas stärkere Bandagen, bis der
Apparat sich bewegt. Das Gejammere der Arbeitgeberverbände.......
wie Opferlämmer. Wie war das beim Mindestlohn....... "Untergang!"
Und nu?
Solidarität ist das Opferlam!

 

[ZNolte]

Schon mal daran gedacht, dass viele Bürger keine andere Wahl haben?

Jeder hat die Wahl. Bewirb dich irgendwo in einer günstigen Region um eine Stelle als Eisenbahner, du wirst sofort mit Kusshand genommen. Wer unbedingt im teuren Süddeutschland oder in Lindau am schönen Bodensee wohnen möchte, hat natürlich ein Problem.

 

[rio71]

Tja. wer in einem Großbetrieb arbeitet, oder bei den Öffentlichen, der kann in der Menge versteckt gut streiken.
Ich arbeite in einem mittelständischen Betrieb, der durch hohe Energiekosten mit der Existenz zu kämpfen hat. In meiner Firma wären 500€ mehr im Monat, oder was sonst noch für absurde Forderungen auf den Tisch gebracht werden einfach nicht darstellbar. Und wenn jetzt flächendeckend diese Forderungen durchgesetzt werden, heizt das nur noch die Inflation an und alles wird noch teurer. Das kann sich der Mittelstand oder Arbeiter in kleinen Firmen dann nicht mehr leisten.
Ich blicke mit gemischten Gefühlen auf diese "Mega-Streiks". Und by the way: Wenn die Transportbranche diesen hohen Mehraufwand an Personalkosten hat, wird ein 49€ Ticket noch unrentabler.

komischen arbeitgeber hast du.. oder bist du schon versklavt..??
haben gestern in der firma heizöl bekommen, 29500 liter...
war ja über ne stunde am entladen.. schwätzchen gehalten..
die fahrer der firma haben im letzten jahr 3x (!) lohnerhöhung bekommen..
sein chef hatte erkannt, das wenn die mitarbeiter erst weg sind, sie eben weg sind und neue quasi nicht zu bekommen sind... und ohne fahrer ist die firma ganz am boden...
also hat er vorsorglich und weitsichtig diese maßnahmen ergriffen...
und niemnand musste dafür erst streiken..
bei sehr großen unternehmen, wie der bahn, ist eine solche weitsicht leider oft nicht gegeben... personalmangel gepaart mit abgängen sind die folge... die verbleibenen müssen das dann "reparieren..
unabhängig davon hat sich der vorstand bis zu 14 % mehr genemigt..
14 Prozent mehr Geld für Bahn-Manager - Google Suche

 

[mumpel]

Bewirb dich irgendwo in einer günstigen Region um eine Stelle als Eisenbahner, du wirst sofort mit Kusshand genommen.

Deine abgedroschenen Phrasen sind unerträglich. Wer macht dann die Jobs in den teuren Gegenden, wenn alle in die noch günstigen Wohngegenden ziehen und dort arbeiten würden? Irgendwer muss auch die Arbeiten in Süddeutschland erledigen.

 

[Geierlamm]

Im

Deine Phrasen sind unerträglich. Wer macht dann die Jobs in den teuren Gegenden, wenn alle in die noch günstigen Wohngegenden ziehen und dort arbeiten würden? Irgendwer muss auch die Arbeiten in Süddeutschland erledigen.

Ratschlag:
Wir haben inzwischen 13 Millionen Menschen im Niedriglohnsektor. Am besten ziehen die alle in die Uckermark, da soll es billige Wohnungen geben.

Gruß

Geierlamm

 

[mumpel]

da soll es billige Wohnungen geben.

Die wären dann nicht mehr lange günstig.

 

[Raptora]

Der Staat (eher die Staaten) haben sich lediglich zu deren Erfüllungsgehilfen degradieren lassen.

Wenn er die Gelder wenigstens sinnvoll einsetzen würde und nicht Millionen hart erarbeiteter Steuergelder
verschwenden würde (Siehe Schwarzbuch Steuerzahler)

Aber das ist ein äusserst weites Feld...sprengt sicher den Rahmen dieses Forums.

Da bin ich bei dir

 

[ZNolte]

Wer macht dann die Jobs in den teuren Gegenden, wenn alle in die noch günstigen Wohngegenden ziehen und dort arbeiten würden? Irgendwer muss auch die Arbeiten in Süddeutschland erledigen.

Du willst mir jetzt aber nicht erzählen, du würdest aus allgemeinen sozialen Gedanken heraus in den schönsten Gegenden Deutschlands arbeiten und wohnen (wollen). Schon klar, du arbeitest als Eisenbahner und bezahlst horrende Mieten in solchen Urlaubsgebieten, weil es ja irgendwen geben muss, der das auf sich nimmt?

 

[ID4]

Schon mal daran gedacht, dass viele Bürger keine andere Wahl haben? Aber auch außerhalb von München gibt es kaum noch günstige Mieten. In Buchloe z.B. auch nichts mehr unter 900,- Euro kalt. Hier in Lindau nicht besser. Hätte ich keine günstige Eisenbahnerwohnung, würde es mir nicht so gut gehen, dann würde es mir so schlecht gehen wie vielen anderen Bürgern auch.

Man hat immer eine Wahl, Jammern ist natürlich einfacher.

 

[Geierlamm]

Ich wohne im Unterallgäu.
Privilegiert in einem Haus mit Garten und muß als Rentner trotzdem nicht jeden Cent dreimal umdrehen
Das hindert mich aber keineswegs daran die Verdi und EVG Forderungen 100 % zu unterstützen, ganz besonders die soziale Komponente, die unteren Lohngruppen stärker zu erhöhen.
Ich hoffe, dass der Erfolg der Postgewerkschaft auch Verdi und EVG gelingt und sich viel mehr Menschen , besonders aus dem genannten Niedriglohnsektor deswegen gewerkschaftlich organisieren.
Das ist die einzige Chance.
Betteln hilft nicht!

Gruß

Geierlamm

 

[mumpel]

Arbeit muss aber auch Spaß machen. Die günstigste Gegend taugt nichts wenn man durch die Arbeit verbrannt wird.