Hi Leute.
Mit meinem S-Ped. Bosch. Speed line Gen2. Maximale Unterstützung 275% erreiche ich auf meinem Arbeitsweg (20km, 21kg Rad und 83kg Fahrergewicht, hauptsächlich Landstraßen, flach, null Ampeln und wenig Kreuzungen), selten eine höhere AVG. als 40 km/h. Jetzt bin ich auf der Suche nach was schnellerem, mit dem ich ohne mich komplett Verausgaben zu müssen,bei der gleichen Strecke regelmäßig über die 41 oder sogar 42 komme. Ist das unrealistisch oder gibt es eine entsprechendes S Pedelec, welches sich noch nach Rad und nicht nach Moped anfühlt? D.h. Nicht über 25kg schwer, keine fetten Reifen und mit Starrgabel.
Lg
Ein 40er Schnitt ist jetzt schon nicht schlecht, Bosch hin oder her. Das Ding läuft mit viel Eigenleistung etwa 42, unter besten Bedingungen 43 echte km/h, bevor die Unterstützung endet. Ich habe auch so eine Strecke hier (34km, flach, gerade, keine Ampeln), wo ich die 4 an erster Stelle schaffe.
Nerviger als der Durchschnitt ist aus meiner Sicht eher, dass die absolute Höchstgeschwindigkeit etwas unter zulässiger Mopedgeschwindigkeit liegt. Denn die Dinger fahren meist knappe 50, auf Autotachos stehen dann etwa 55. Wenn die aber nur gerade Strich 45 angezeigt bekommen ist das absolut jetzt nicht die Welt, aber ein psychologischer Unterschied. Dito auch im Stadtverkehr: mit Tacho 55 Fahrbahnmitte und gut mitschwimmen, mit Tacho 45.... nunja.
Es gäbe die Möglichkeit, die Abregelgeschwindigkeit via Tuningmodul auszuhebeln - das ist dann zwar immer noch Fahren mit erloschener Betriebserlaubnis, aber durch die HaftPFLICHT kein Versicherungsbetrug mehr (begrenzter Regress im schlimmsten Fall natürlich trotzdem möglich). Richtigen Motorradführerschein solltest Du aber haben.
Ich hatte die Modulvariante lange im Einsatz, habe sie aber wieder ausgebaut, da der Stromverbrauch stark steigt und die Akkus übermäßig belastet und deren Lebensdauer doch stark reduziert wird, zumal mein Bike noch kein Dual-Akku kann. Der S-Performance zieht bei voller Last (200W Eigenleistung, 300% Unterstützung) ziemlich genau 600W aus dem Akku. Bei mir war der dann nach unter 40min leer und so heiß, dass er sich bis zum Laden eine längere Auszeit gegönnt hat. Bei widrigen Bedingungen bist du da mit 20km schon am äußersten Limit.
Spaß gemacht hat es aber, vor allem talauswärts bei Bergwind, wenn gute echte 60 auf dem Tacho standen - am Autotacho sind das fast 70, die haben eher blöd geschaut als zu überholen. In der Ebene war der Unterschied nur noch marginal, und bei etwas Gegenwind (oder ganz leicht bergauf) wars wurscht, da reicht dann die Gesamtleistung des Bosch Gen2 nicht mehr, um die Fuhre deutlich über 40 zu beschleunigen.
Stadtverkehr war aber immer witzig, da bei Beschleunigen die Eigenleistung kurzzeitig ja deutlich höher ausfallen kann und Wind in den Häuserschluchten kaum ein Thema ist. Noch besser sind Tunnel, die für Radfahrer gesperrt und auf 60 oder 70 beschränkt sind, da hast fast immer einen Sog und es geht richtig vorwärts. Und bei 70 echten km/h wird dann schon reichlich blöd aus dem Fenster geschaut - ok, dafür war ich nach 1km mit 350W Eigenleistung (über 150% FTP) durch, und 120er Kadenz mag auch nicht jeder. Wenn man vom Rennrad kommt aber gut fahrbar.
Meine Angaben entstammen übrigens nicht der Bosch-Unit, sondern dem Garmin Edge 1040 mit korrekt eingestelltem Radumfang.
Leichteres Bike ist in der Ebene auch nicht wirklich relevant - selbst wenn es 40kg wiegt sind das in Summe, mit Fahrergewicht, Gepäck usw. ja gerade mal (gute) 10% Mehrgewicht. Merkt man beim Beschleunigen, aber wenn es mal rollt, dann rollt es. Ich persönlich würde das hohe Gewicht akzeptieren, wenn dafür ein wirklich großer Akku an Bord wäre, der nicht ständig ausgereizt würde und vernünftige Reichweiten im Überlandbetrieb kann - so um die 2kWh Kapazität und 400% Unterstützung unabhängig von der Höhe der eingebrachten Humanleistung wäre ein ziemlicher Knaller. Und natürlich echte 45km/h plus Toleranz... aber das ist Wunschdenken fürchte ich. Genau wie ein akzeptabler Preis, der sich noch im vierstelligen Bereich befinden sollte. Und eine rennradähnliche Sitzposition.
Viele werden jetzt auch sagen, dass man da besser gleich Moped fahren kann, aber - es geht darum, schnell wie ein Moped zu sein und sich trotzdem sportlich zu betätigen. Gerade auf längeren Strecken außerorts, die sonst fürs Radpendeln einfach zu lang sind, gäbe das auch einen tollen Trainingseffekt ab. Für alle Anderen gibts eh mehr oder weniger passende (passend gemachte) Angebote am Markt.