Mapfactor-Navigation mit TomTom Karten getestet

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westerwaelder

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Vorbemerkung (Situation und Beweggründe): Ich habe zwar letztes Jahr mein Auto abgeschafft, weil ich für meine Ansprüche nicht mehr sicher genug fuhr (Alter, Stress-Reaktionen, fehlendes Dämmerungssehen). Aber ein paar Jahre hat mir die Entdeckung des Navis geschenkt gehabt: kein Blinzeln mehr nach der richtigen Fahrspur/Ausfahrt an Autobahnkreuzen im Dunkeln, keine Last-Second-Bremsmanöver, weil ich am hellichten Tag dem Wegweiser endlich so nahegekommen war, daß ich merkte, in der falschen Richtung abgebogen zu sein, keine kleinen peinlichen Irrtümer mit Einbahnstraßen in unübersichtlichen Großstadtvierteln usw.

Auf dem Zweirad, entweder langsam (Roller und Pedelec) oder nur unter optimalen Umständen gefahren (Leichtmotorrad) soll es genauso werden. Die in dem Vor-Thread genannten Navigationen wie Komoot, die Fahrrad-Trassen auf der Grundlage von OSM-Karten erschließen, bringen's in der Hinsicht nicht. Eine Navigation muss 100% zuverlässig sein, sonst wird sie zur Belastung, statt die Sicherheit zu erhöhen und Umwege zu vermeiden (die auf dem Fahrrad bzw. Zweirad allgemein, man denke nur an aufkommenden Regen, bitter sein können).

Der genannte Thread endete mit Frust über die kostenlose Lösung mit Mapfactor auf meinem Android-Smartphone, aufsetzend auf OSM-Karten.
Für ausgesprochene Touren baue ich die Lösung "gesondertes Navi" nach wie vor aus, schon um den Akku am Smartphone zu schonen und wegen der einfacheren Bedienung (wer möchte schon im Regen am Straßenrand seine PIN in's Handy eintippen, App auswählen und sich mit relativ blödsinnigen Suchmasken für das Ziel rumschlagen...). Der alte Navman F35, Kartenstand 2009, kriegt eine Ohrhörerbuchse verpasst und als Nachfolger ist ein ersteigerter Navigon an mich unterwegs. Aber auf dem Smartphone will ich auch eine taugliche Navigation haben. Passiert Euch das auch schon mal, daß Ihr mal eben zum Einkaufen auf's Rad steigt und an einem schönen Tag der Rückweg vier Stunden dauert, natürlich ohne jede Vorbereitung oder gar ein mitgenommenes, aufgeladenes Navi in der Tasche? Mir schon, zwischen Siebengebirge und Westerwald sind die kleinen Sträßchen einfach zu verlockend ;) .
Das heisst aber auch, durch Gegenden zu kommen, wo ein Smartphone kein Netz kriegt. Google Maps oder die TomTom-App und ähnliche fallen schon mal raus, die brauchen die Verbindung zum Internet. (Und nein, ich will nicht bei Google mit einer geheimen Buchstabenkombination einen begrenzten Kartenausschnitt im Voraus speichern, und nein, die Werbung, die TomTom ursprünglich gemacht hat mit Offline-Navigation, ist nicht wahr - das Teil stellt alle 100 Aufrufe oder alle 20 Tage seinen Dienst ein, wenn es nicht eine sog. Lizenzprüfung online machen kann). Die TomTom-App, wieder so ein gebrochenes Werbeversprechen, wird gar nicht lebenslang unterstützt, jedenfalls nicht für die Zeit, die ich mir für mein Restleben vorstelle, sondern endet am 30.9.2015. Ich bin gar nicht neugierig darauf, ob es ab dann nur keine Kartenupdates mehr gibt oder ob die Lizenzabfrage nach diesem Datum die App einfach abschaltet. Wetten werden noch angenommen. Oh, und der Umstieg auf das kostenlose Upgrade von TomTom auf TomTomGo ist mir nicht möglich, wie von TomTom versprochen, die neue App hängt sich ersatzlos auf. Ich schätze, daß ich allein dafür 4-6 Arbeitsstunden verplempert habe.
Bleibt Nokia-HERE, und das läuft auf meinem Android 4.03 nicht, erst ab Android 4.10.

Ende der Vorrede. Was tun? Zähneknirschend habe ich per In-App Kauf in MapFactor die TomTom Karte Deutschland für 14,99 Euro erworben und erfolgreich heruntergeladen. (Ich hoffe, die MapFactor Leute dürfen den Löwenanteil davon behalten, denn ich habe die TomTom Nutzung damit zum zweitenmal bezahlt und Spenden leiste ich normalerweise nur an Bedürftige, nicht an Leute, deren Geschäftssitten ich suspekt finde). Der Erwerb über den integrierten Kartenmanager ging problemlos und sicher, an"klick"en, Kreditkartendaten eingeben, runterladen, läuft.
MapFactor hat einen Kartenmanager, mit dem man wahlweise TomTom oder das OSM-Kartenmaterial zugrundelegen kann. OSM (über PC angesehen) kennt z.B. im Schloßpark Türnich bei Kerpen die Fußwege, TomTom zeigt nur eine leere Fläche dort. Dieser Vorteil von OSM ist bekannt. Die Navigation auf Trampelpfaden und Forststraßen klappt nach meiner Erfahrung vom Sonntag auch mit OSM nie und nimmer, aber die Wege an sich sind anscheinend schon überall aufgezeichnet.

Heute war der Praxistest, einfach eine Einkaufsfahrt. MapFactor kennt mit der TomTom Deutschlandkarte jetzt auch meine Hausnummer. Im Gegensatz zu der kostenlosen OSM-Lösung schlägt mir MapFactor bei der Zielsuche nicht nur allgemeine Wort-Ergänzungen, sondern Orte vor. Die Point-Of-Interest-Daten, die bei MapFactor OVI heissen, sind reichhaltig in der Datenbasis, MapFactor kennt also auch meinen Penny mitten in der Pampa und akzeptiert ihn mit zwei Tipps als Navigationsziel.
<Freude> ... und der Knopf im Ohr navigiert mich auf den richtigen Straßen dorthin. Weiche ich von dem vorgezeichneten Weg ab, z.B. auf einer hübschen Abkürzung über Waldstraßen, hält die nette Stimme die Frxxxe, bis sie wieder weiß, wo sie ist (wo findet man schon eine live Beifahrerin, die das einhält), und bestätigt mir dann (erst), daß sie die Route neu berechnet. Gegen die Qualität der Navigation an sich von TomTom bzw. deren Vorgänger-Datenbasis Teleatlas und wiederum deren Derivate kann man nichts sagen. Nach einer guten Stunde Navigation ("Flugzeug-Modus" eingeschaltet!, und Bildschirmabschaltung in den Einstellungen für MapFactor zugelassen, weil das Ding ja eh in der Jackentasche steckt) ist auch nur ca. ein Fünftel des Balkens für Batterieladung verbraucht. Bis jetzt ist für mich selber (wie erinnerlich ... HERE geht bei mir nicht aufzuspielen) MapFactor mit der 15-Euro-TomTom Karte die billigste akzeptabler Offline-Navilösung für's Smartphone.

Okay ... ich habe für Motorradtouren immer noch meine laminierten kleingeschnittenen Generalkarten 1:200.000 aus Anfang der 90er Jahre und mein Navman F35 mit den sechs Jahre alten Karten wäre noch lange ausreichend. Die Points of Interest, insbesondere die nächste Tankstelle, sind natürlich ein sehr starkes Argument, sein Kartenmaterial nicht allzu alt werden zu lassen. Aber die TomTom Lösung als Basis für MapFactor auf dem Smartphone wird für mich für Jahre ausreichen und dann muss entweder eine neue TomTom Karte geladen und bezahlt werden oder, wahrscheinlich, wird sich eine beständige Offline Navigationslösung eines fairen Anbieters finden.
 
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