Doch, das ist es. Ein Online-Händler kann im günstigen Falle ein Streckengeschäft machen. Er sitzt zu Haus bequem am PC, deine Bestellung trudelt ein und er gibt diese diekt an einen Hersteller ab. Der schickt direkt den Reifen zu dir und klebt als Absender den Händler drauf. Rate mal, wer prinzipiell weniger Kosten hat, ein stationärer Händler oder der im Web?
Das passiert wohl selten, der Kunde bestellt ja zumeist mehrere Artikel. Bike24 und Rose verschickt alles von ihren Lagern. Nein, der Kern ist folgender:
Die Internethändler kaufen nicht zum beim Großhändler zum Händlerpreis und nicht zum Großhändlerpreis beim Importeur ein, sondern sie kaufen direkt beim Hersteller zum Importeurspreis plus Mengenmarge ein. Ich vermute, dass ein großer wie Bike24 deutlich mehr Reifen bei Schwalbe ordert als die gesamte ZEG. Und Bike24 bestellt garantiert nicht Shimano bei Paul Lange, wie es vermutlich die ZEG tun muss, sondern in Japan.
Du hast also fast die Preise, die dein Radhändler zahlt. Deshalb kommt es dazu, wenn dein Radhändler fürs Entlüften und Beläge wechseln deiner Scheibenbremse vorne mit Ersatzteilen 28€ nimmt, dass du überlegst, einfach eine neue hydraulische Scheibenbremse von Shimano mit Hebel, Leitung und Bremssattel zu 23,99€ kaufen. Sind nur drei Schrauben. Und die ist entlüftet (naja) und hat neue Beläge.
Und, noch besser, kaufst du ein Komplettrad, zahlst du nahe an 100% vom Listenpreis. Das gilt quasi auch für alle verbauten Teile. Daher ist es oft besser, das Rad mit den schlechtesten Komponenten zu kaufen und selber aufzurüsten. Das wird individueller und meist trotzdem erheblich günstiger. Wir sind also im Teileparadies, lassen wir den Händler am Rad verdienen. Und lernen wir selber schrauben.