Also, mein Werkzeug passt ins Kartenfach meines Geldbörserls:
Meine ÖAMTC*- Radfahrer Mitgliedskarte!
(* analog ADAC)
Aber nicht alle Ösis sind so faul und nachlässig wie ich.
ZB. besang in den 1960er Jahren das österreichische Spaßduo
Pirron und Knapp die umsichtigen Vorgangsweisen bei einem Campingurlaub nach Italien. Zwar nicht mit dem Rad, (daher eigentlich streng OT) aber dennoch hatten sie wirklich an alles perfekt gedacht.
Hier in Wort und anschließend in Bild und Ton:
Camping
Wir bringen ihnen jetzt ob sie es hör’n woll’n oder nicht, unseren Campingrundreisebericht.
Das wichtigste beim Camping ist ein erstklassiges Zelt,
man braucht an Tisch, an Sonnenschirm und auch ein Bett das sehr gut hält.
Dann braucht man Luftmatratzen, Schlafsäck, einen Sessel für den Gast,
und als Österreicher einen rot-weiß-roten Fahnenmast.
Drei, vier Reindl, ein paar Häferl (Tassen) eine Dose für das Salz,
einen Seier für die Nudeln, einen Tiegel für das Schmalz,
ein paar Gabeln, Löffel, Messer, eine Kanne für den Tee,
zwei drei Teller und an Stampfer für das Erdäpfelpüree.
Jetzt können’s wohnen, können’s kochen aber eins können’s noch nicht,
ihre Füße woschn’, s’ Gschirr, de Händ und s’Gsicht.
Dazu brauchen’s ein Lawua, (Lavoir = Blechschüssel) am besten nehmen sie gleich zwei,
weil sonst gibt es in der Früh um des Lawua a Streiterei.
Einen Wassersack den brauchen’s unbedingt, dann wär’s auch g’scheit
an Kanister als Reserve falls kein Wasser weit und breit.
Ein Geschirrtuch und ein Badetuch, drei Handtücher an Schwamm,
einen Waschl für das Gschirr, zwei, drei Stück Seife einen Kamm.
etwas Soda, Reibsand, Hautcreme g’hört dazu wenn man campiert,
nicht vergessen einen Kübel wo des Wasser ausgschütt’ wird.
Und wenn’s des alles haben sind sie fertig und fix,
nur für a Reparatur haben’s noch nix.
Dazu brauchens eine Nadel, einen Zwirn, a Scher, an Draht,
etwas Lötzinn falls ein Reindl irgendwo ein Loch kriegt hat,
eine Lötlampe die brauchen’s weil sonst wird der Zinn ned weich,
und an Spiritus sonst spielt ihnen die Lampe einen Streich.
An Synthetikum zum Picken (Kleben) und zum Binden einen Bast,
ein paar Nägel, eine Zange, siebzig Meter Hansaplast.
Auch ein Fleckputzmittel brauchen’s merken sie sich diesen Rat,
denn sonst seh’n die Leute gleich was man im Urlaub g’essen hat.
Und wie wir beide dann dermassen ausgerüstet wår’n,
sind wir mit’n Auto noch Italien gefåhrn.
Bis noch Wiener Neustadt wår des fåhrn a Passion,
nur des G’schirr des hot an Lärm g’mocht und der Reibsand wår am Bod’n.
Doch dann kommt der blöde Schranken und der geht auf einmoi zua,
und wir müssen plötzlich bremsen und des G’schirr kommt zu uns vua.
Auf die Gabeln samma g’sessn und wir konnten uns net drahn,
sunst warn die Nudln owigflog’n de uns am Schoss gelegen san.
Dass der Schranken wieder ob’n woar håm wir erst goa net erblickt,
weil des Hansaplast des hot die gånze Windschutzscheib’n verpickt.
Und dann wår’n wir in Semmering, die Luft wår oba mies,
wie uns der Spiritus ausgrunna is.
In der Kurven hot der Sonnenschirm sich aufgspannt über’n Bett,
die gånzen Nudl’n san am Bod’n gleg’n, nur die Gabeln leider net.
Unser Fåhnenstånge hot auf amoi s’ Gleichgewicht verlorn,
drauf is a Radlfåhrer von der Stången aufgegabelt word’n.
Doch des hot ihm net vü ausgmocht hob’n wir später dann erfåhrn,
wei er wär ja sowieso genau die gleiche Streckn gfohrn.
Und damit er uns net owi foit, drum håb’m ma ihn mit’n Droht,
an die Stange bund’n, sengs’ es is scho guat wån ma an hot.
Wir soiten schon in Italien sei noch unserer Uhr,
dabei wårn’ wir noch ned amoi nu in Bruck an der Mur.
Und die nächsten Kilometer håb’n sich fürchterlich gezog’n,
weil der Reibsånd is uns plötzlich ins Getriebe einigflog’n.
Und auch durch den Lärm vom Gschirr san wir net aufmerksam d’rauf wurd’n,
dass wir schon seit längere Zeit an hintern Reifen håb’n verlurn.
Ganz schön langsam hot sich alles aufg’löst, doch zum Glück,
hot’ der Synthetikum wieder Ålles ganz von selber z’sammenpickt.
Und mit letzter Kraft san ma einigfårn’ in Bruck dort an der Mur.
Håbn des Klumpert an Oitwårentandler (Trödler) um an Kilopreis verkauft,
Weil vom Camping håb’n wir zwei für alle Ewigkeit jetzt gnua!