
Biker9000
Themenstarter
- Dabei seit
- 13.06.2017
- BeitrÀge
- 2.100
- Reaktionspunkte
- 1.914
- Details E-Antrieb
- Bosch Performance CX
[VORSICHT: lĂ€ngerer Text!] 
Motivation: Ich habe jetzt mein 2019er Charger Vario (ohne die damalige GH- / heutige GT-Option, also mit 28 Zoll Felgen) auf die Schwalbe JOHNNY WATTS Reifen (JW) umgesattelt, weil die serienmĂ€Ăig montierten Schwalbe Big Ben plus (BB+) abseits asphaltierter StraĂen einfach praktisch keinerlei Grip haben: man fĂ€hrt dort mit ihnen wie auf Pudding...
Zuerst wollte ich eigentlich auf 27,5 Zoll Felgen umstellen, was nach RĂŒcksprache meines HĂ€ndlers mit R&M, trotz Ănderung der ETRTO, zwar legal möglich wĂ€re, aber passende Felgen und Speichen erwiesen sich als doch recht teuer und R&M verlangt fĂŒr den erforderlichen âSoftware-Containerâ auch net gerade wenig. Insgesamt wĂ€re ich da, mit Arbeitszeitkosten fĂŒrs Umspeichen beider RĂ€der nebst neuer Schutzbleche und inkl. der Reifen selbst, doch im ziemlich hohen dreistelligen Bereich gelandet.
Der Werkstattmeister meines HĂ€ndlers schlug mir dann alternativ vor, fĂŒr gut ein Zehntel der Kosten, auf die serienmĂ€Ăig verbauten Felgen (Hersteller Mach 1, Typ 650 Felgen, 622x23C) doch mal versuchsweise die 29er JW (in der schmaleren 60-622 = 29 x 2,35 Zoll Version) aufzuziehen und erklĂ€rte sich bereit, diese auch zurĂŒckzunehmen falls es net passen sollte oder es mir nicht gefĂ€llt. Da diese Felgen vom Hersteller fĂŒr 28 und 29 Zoll Reifen mit bis zu 64 mm Reifenbreite zugelassen sind, gabâs auch insoweit keine Probs.
Daten: Und was soll ich sagen: es passt und gefÀllt!
Die Seriengabel (simple stahlgefederte Suntour XCR 32) mit der ich sehr zufrieden bin, ist nÀmlich (Danke R&M!
) bereits eine 29 Zoll Version und der JW baut zwar statisch ca. 1 cm höher, als der BB+, aber es war vorher reichlich und jetzt noch ausreichend Platz zwischen ReifenlaufflĂ€che und Schutzblechinnenseite (ĂŒber 1 cm). Auch hinten hat R&M konstruktiv hinreichend radialen Platz gelassen, so dass es auch dort keine Probleme gibt. Die Breite des JW macht sowieso keine Probleme â da ist an beiden RĂ€dern reichlich Platz.
Als Schutzbleche habe ich die SKSBluemels 75 U Long gewĂ€hlt, die fĂŒr Reifenbreiten bis zu 65 mm und ReifengröĂen bis 29 Zoll ausgelegt sind. Das sind Kunststoffschutzbleche mit Aluinnenleben in Sandwichbauweise. Reine Alu-Schutzbleche kamen, wegen der nervigen Geklimpers hochgeschleuderter Steinchen auf geschotterten Wegen, natĂŒrlich nicht in Frage. Am Hinterradschutzblech ist, wegen der etwas eigenwilligen Konstruktion des FaltschlossbehĂ€lters, allerdings viel Denk- und etwas SĂ€ge-/Dremelflex-Arbeit erforderlich
, aber ansonsten passt das ganz prima â und sieht, mit seiner kantigen Form aus, wie wenn es fĂŒr den kantigen Rahmen des 2019er Charger eigens entworfen worden wĂ€re! (>>> Bilder folgen demnĂ€chst)
Die Reifenhöhe ab Felgenoberkante betrĂ€gt jetzt bei 2,0 bis 2,5 Bar Druck ca. 56 Millimeter (vorher beim BB+ waren es ca. 46 mm bei 3 Bar gewesen) und damit rund 10 mm mehr; die Reifenbreite ist nun ca. 58,5 mm, also net ganz die nominalen 60mm â das dĂŒrfte aber an der vergleichsweise schmalen Felge (innen 23 mm; auĂen 29 mm) liegen. Vorher beim BB+ waren es bei 2,5 bis 3,5 Bar ca. 47 mm Breite gewesen, also ein Gewinn von rund 11,5 mm. All diese MaĂe sind aber natĂŒrlich einigermaĂen vom Reifendruck abhĂ€ngig!

Unvermeidbar kommt das ganze Bike natĂŒrlich nun geringfĂŒgig höher und zwar in belastetem Zustand (Fahrer plus GepĂ€ck, gemessen an zwei Stellen) ziemlich genau 5 Millimeter, was ich aber wirklich nur merke, wenn ichâs nachmesse! Der geringere Luftdruck der Reifen gleicht hier also den Höhenzuwachs von (unbelastet) ca. 10 mm teilweise wieder aus. â
Auch Tacho / KilometerzĂ€hler zeigen nun, wegen des ggĂŒ. der BB+ Bereifung leicht gröĂeren Radumfangs (ca. 35 mm, also gut 1,5 %), jetzt entsprechend weniger an, was mir entgegenkommt, da ich mit den kleineren BB+ Reifen, trotz geringstmöglicher Einstellung (â2137 mmâ), ggĂŒ. der GPS-RealitĂ€t immer zu schnelle / weite Werte angezeigt bekam, weil sich der Umfangswert bei BOSCH (un)sinniger Weise nur im Bereich +/- 5% um den Standard (2250 mm) herum verstellen lĂ€sst, jedoch eigentlich ca. minus 7 % nötig wĂ€ren, um beim BB+ korrekte Werte angezeigt zu bekommen. Das ist nun besser geworden: weil der Umfang der 29er JW einige Prozent gröĂer ist, als beim 28er BB+ rĂŒcken die realen Werte nun nahe an den 5%-Verstellbereich heran und sind deshalb jetzt endlich auch annĂ€hrend korrekt einstellbar!
Praxistest: Wie fÀhrt sich das nun vergleichsweise in der Praxis (erste Erfahrungswerte)?
Auf Asphalt und befestigen ebenen OberflĂ€chen: bzgl. Fahrverhalten und FahrgerĂ€usch praktisch kein Unterschied zum BB+, was ich doch einigermaĂen erstaunlich finde, wenn man die krass verschiedenen Profile vergleicht! Höhere Geschwindigkeiten (also so ab 40 aufwĂ€rts) habe ich, mangels wetterbedingter Bergabfahrlust, noch net ausprobiert. Das Bike federt sich etwas weicher und sensibler, was sehr angenehm ist. Was das Bremsen betrifft, musste ich etwas energischer an den Hebeln ziehen, was wohl den höheren und âweicherenâ Profilstollen, der weicheren Gummimischung (?) und/oder dem geringeren Luftdruck geschuldet sein dĂŒrfte.
Auf festem Schotter, Wald- und Feldwegen: geniale Verbesserung! Viel mehr Traktion und ein ganz erheblich sichereres GefĂŒhl.
Auf losem Schotter und in leichtem GelĂ€nde bis S1: auch hier eine spĂŒrbare Verbesserung, wenn auch nicht so krass, denn der JW ist letztlich, auch nach der Einstufung von Schwalbe (siehe LInk weiter unten), kein GelĂ€ndereifen!
Matsch, Schlamm und Trails ab S2 fahre ich sowieso nicht oder allenfalls wennâs net anders geht fĂŒr eine sehr kurze Strecke â dafĂŒr ist der JW wohl auch net besonders geeignet.
Fazit: Eine gute Entscheidung von Schwalbe, diesen Crossover-Reifen (Schwalbe stuft ihn als 'SUV' ein) auf den Markt zu bringen und eine gute Entscheidung von mir, das Wagnis der UmrĂŒstung einzugehen.
Wer zwei linke HĂ€nde hat, sollte bedenken, dass die Montage des hinteren Schutzblechs nicht ganz einfach ist und etwas gesteigertes bastlerisches Können und gelassenen Wagemit beim Einsatz von SĂ€ge oder Dremel-Trennscheibe erfordert. Abgesehen davon ist die UmrĂŒstung fĂŒr meinen Fahrstil ein groĂer Schritt in die richtige Richtung!
Ausblick: Meine Frau ist, nach einer Probefahrt mit meinem âneuenâ Bike mit auf ihre KörpergröĂe heruntergestelltem Sattel, ebenfalls ganz begeistert und will das jetzt an ihrem Charger Vario Mixte auch habenâŠ

Motivation: Ich habe jetzt mein 2019er Charger Vario (ohne die damalige GH- / heutige GT-Option, also mit 28 Zoll Felgen) auf die Schwalbe JOHNNY WATTS Reifen (JW) umgesattelt, weil die serienmĂ€Ăig montierten Schwalbe Big Ben plus (BB+) abseits asphaltierter StraĂen einfach praktisch keinerlei Grip haben: man fĂ€hrt dort mit ihnen wie auf Pudding...

Zuerst wollte ich eigentlich auf 27,5 Zoll Felgen umstellen, was nach RĂŒcksprache meines HĂ€ndlers mit R&M, trotz Ănderung der ETRTO, zwar legal möglich wĂ€re, aber passende Felgen und Speichen erwiesen sich als doch recht teuer und R&M verlangt fĂŒr den erforderlichen âSoftware-Containerâ auch net gerade wenig. Insgesamt wĂ€re ich da, mit Arbeitszeitkosten fĂŒrs Umspeichen beider RĂ€der nebst neuer Schutzbleche und inkl. der Reifen selbst, doch im ziemlich hohen dreistelligen Bereich gelandet.

Der Werkstattmeister meines HĂ€ndlers schlug mir dann alternativ vor, fĂŒr gut ein Zehntel der Kosten, auf die serienmĂ€Ăig verbauten Felgen (Hersteller Mach 1, Typ 650 Felgen, 622x23C) doch mal versuchsweise die 29er JW (in der schmaleren 60-622 = 29 x 2,35 Zoll Version) aufzuziehen und erklĂ€rte sich bereit, diese auch zurĂŒckzunehmen falls es net passen sollte oder es mir nicht gefĂ€llt. Da diese Felgen vom Hersteller fĂŒr 28 und 29 Zoll Reifen mit bis zu 64 mm Reifenbreite zugelassen sind, gabâs auch insoweit keine Probs.
Daten: Und was soll ich sagen: es passt und gefÀllt!


Als Schutzbleche habe ich die SKSBluemels 75 U Long gewĂ€hlt, die fĂŒr Reifenbreiten bis zu 65 mm und ReifengröĂen bis 29 Zoll ausgelegt sind. Das sind Kunststoffschutzbleche mit Aluinnenleben in Sandwichbauweise. Reine Alu-Schutzbleche kamen, wegen der nervigen Geklimpers hochgeschleuderter Steinchen auf geschotterten Wegen, natĂŒrlich nicht in Frage. Am Hinterradschutzblech ist, wegen der etwas eigenwilligen Konstruktion des FaltschlossbehĂ€lters, allerdings viel Denk- und etwas SĂ€ge-/Dremelflex-Arbeit erforderlich



Die Reifenhöhe ab Felgenoberkante betrĂ€gt jetzt bei 2,0 bis 2,5 Bar Druck ca. 56 Millimeter (vorher beim BB+ waren es ca. 46 mm bei 3 Bar gewesen) und damit rund 10 mm mehr; die Reifenbreite ist nun ca. 58,5 mm, also net ganz die nominalen 60mm â das dĂŒrfte aber an der vergleichsweise schmalen Felge (innen 23 mm; auĂen 29 mm) liegen. Vorher beim BB+ waren es bei 2,5 bis 3,5 Bar ca. 47 mm Breite gewesen, also ein Gewinn von rund 11,5 mm. All diese MaĂe sind aber natĂŒrlich einigermaĂen vom Reifendruck abhĂ€ngig!


Unvermeidbar kommt das ganze Bike natĂŒrlich nun geringfĂŒgig höher und zwar in belastetem Zustand (Fahrer plus GepĂ€ck, gemessen an zwei Stellen) ziemlich genau 5 Millimeter, was ich aber wirklich nur merke, wenn ichâs nachmesse! Der geringere Luftdruck der Reifen gleicht hier also den Höhenzuwachs von (unbelastet) ca. 10 mm teilweise wieder aus. â
Auch Tacho / KilometerzĂ€hler zeigen nun, wegen des ggĂŒ. der BB+ Bereifung leicht gröĂeren Radumfangs (ca. 35 mm, also gut 1,5 %), jetzt entsprechend weniger an, was mir entgegenkommt, da ich mit den kleineren BB+ Reifen, trotz geringstmöglicher Einstellung (â2137 mmâ), ggĂŒ. der GPS-RealitĂ€t immer zu schnelle / weite Werte angezeigt bekam, weil sich der Umfangswert bei BOSCH (un)sinniger Weise nur im Bereich +/- 5% um den Standard (2250 mm) herum verstellen lĂ€sst, jedoch eigentlich ca. minus 7 % nötig wĂ€ren, um beim BB+ korrekte Werte angezeigt zu bekommen. Das ist nun besser geworden: weil der Umfang der 29er JW einige Prozent gröĂer ist, als beim 28er BB+ rĂŒcken die realen Werte nun nahe an den 5%-Verstellbereich heran und sind deshalb jetzt endlich auch annĂ€hrend korrekt einstellbar!

Praxistest: Wie fÀhrt sich das nun vergleichsweise in der Praxis (erste Erfahrungswerte)?
Auf Asphalt und befestigen ebenen OberflĂ€chen: bzgl. Fahrverhalten und FahrgerĂ€usch praktisch kein Unterschied zum BB+, was ich doch einigermaĂen erstaunlich finde, wenn man die krass verschiedenen Profile vergleicht! Höhere Geschwindigkeiten (also so ab 40 aufwĂ€rts) habe ich, mangels wetterbedingter Bergabfahrlust, noch net ausprobiert. Das Bike federt sich etwas weicher und sensibler, was sehr angenehm ist. Was das Bremsen betrifft, musste ich etwas energischer an den Hebeln ziehen, was wohl den höheren und âweicherenâ Profilstollen, der weicheren Gummimischung (?) und/oder dem geringeren Luftdruck geschuldet sein dĂŒrfte.
Auf festem Schotter, Wald- und Feldwegen: geniale Verbesserung! Viel mehr Traktion und ein ganz erheblich sichereres GefĂŒhl.
Auf losem Schotter und in leichtem GelĂ€nde bis S1: auch hier eine spĂŒrbare Verbesserung, wenn auch nicht so krass, denn der JW ist letztlich, auch nach der Einstufung von Schwalbe (siehe LInk weiter unten), kein GelĂ€ndereifen!
Matsch, Schlamm und Trails ab S2 fahre ich sowieso nicht oder allenfalls wennâs net anders geht fĂŒr eine sehr kurze Strecke â dafĂŒr ist der JW wohl auch net besonders geeignet.
Fazit: Eine gute Entscheidung von Schwalbe, diesen Crossover-Reifen (Schwalbe stuft ihn als 'SUV' ein) auf den Markt zu bringen und eine gute Entscheidung von mir, das Wagnis der UmrĂŒstung einzugehen.



Ausblick: Meine Frau ist, nach einer Probefahrt mit meinem âneuenâ Bike mit auf ihre KörpergröĂe heruntergestelltem Sattel, ebenfalls ganz begeistert und will das jetzt an ihrem Charger Vario Mixte auch habenâŠ
Zuletzt bearbeitet: