Ich (1,87m, 120 kg) suche ein sportlich solides Dropbar(?) bike für die Straße

[Colaviez]

Maximales Budget

5.000 €

Untergrund

1. Asphalt

Sitzposition

Sportlich

Herausnehmbarer Akku

Ja

Handwerkliches Geschick

Ja

Reichweite

min. 90 km

Schrittlänge

88 cm

Alter

40 Jahre

Gewicht

120 kg

Verwendung

Fitness, Kleine Einkäufe, Wochenedtouren, Bikepacking

Erfahrungen

Keine

Präferenzen

Sportlich

Moin Leute,

ich habe mich im Dschungel der Pedelecs verirrt und brauche Hilfe.

Also erstmal zu mir: Ich bin m/40, groß und wiege 120kg.

Aktuell fahre ich zwei mal in der Woche ca. 30-50 km Tagestouren auf dem Bio-bike in bergigem Terrain, allerdings zu 99% auf Asphalt.
So weit so gut.
Da ich aber oft im Berg anhalten und wieder losfahren muss, machen mir die jetzt im Herbst zunehmendend rutschigen Bedingungen etwas zu schaffen. Dieser Umstand und dass ich gerne auch mal meinen Hund im Anhänger mitnehmen würde, hat mich nun dazu bewegt ein Pedelec kaufen zu wollen. Mein größtes Ziel beim Fahren ist neben dem Genuss das Abnehmen und daher bin ich gerade Roadbike (Allround/ Gravel) fixiert und möchte gerade so viel Unterstützung wie nötig. Also ein sportlicher Alleskönner für die Straße. Wichtig ist mir: Keine Federung und kein Tiefeinsteiger.

Ein Bike was mir besonders gut gefällt, aber scheinbar nicht mehr (in XL) lieferbar ist, wäre z.B. das Cannondale Topstone Neo SL 1
Bei den großen Systemen wäre es das Giant Revolt E+, wobei das preislich schon arg zwickt. 3.500€ wäre so mein Wohlfühlbereich für ein tolles Pedelec.
Als verfügbare (Über-den-Tellerrand-) Alternative zum Straßenbike habe ich auch schon an einen preislich attraktives Pendlerbike gedacht, wie das Ghost Hybride Square Travel.

Da ich allerdings noch keinerlei prakltische Erfahrung auf einem Ebike habe,
den Händlern mal unterstelle hauptsächlich auf den Verkauf der jeweiligen Bestände bedacht zu sein,
und die Liefersituation für beliebte Modelle ja katastrophal ist,
möchte ich mich Stück für Stück an das Bike mit den möglichst besten Eigenschaften herantasten, dabei stellt sich glaube ich zuerst die Systemfrage:

Würde mir ein leichtes Ebike mit Mahle- / Fazua- System eventuell reichen oder sollte ich mich nur auf die großen Motoren fokussieren?
Auch im Hinblick auf die Langlebigkeit möchte ich so kaufen dass es auch in Zukunft möglichst noch Ersatzakkus gibt, also eher Großserienmodelle.

Bis hierhin schonmal Danke fürs lesen!

 

[Elmo]

Einmal unabhängig vom Budget und dem konkreten Modell (der Markt ist ja einigermaßen vielfältig).
Hast Du mal an sowas gedacht? Auspowern kann man sich damit auch und Sturzgefahr wäre eliminiert.

 

[Colaviez]

Ja früher mal, aber ich mag das Gefühl zu sehr auf zwei Rädern unterwegs zu sein.

 

[hansmeier2018]

und im linken Oberschenkel amputiert.

Hat das Auswirkungen auf die Auswahl?
Bin mir nicht sicher, wie wir diese Info bei der Beratung berücksichtigen sollen.
Klär uns doch kurz auf, was das für Implikationen ggü einer “normalen“ Person hat.

 

[Elmo]

Ja früher mal, aber ich mag das Gefühl zu sehr auf zwei Rädern unterwegs zu sein.

ok.
Bei 120 kg, bergigem Terrain und angestrebtem Anhängerbetrieb mit Hund, würde ich eher zu einem ausgewachsenem Motor raten.
Wie groß/schwer ist denn der Hund?

 

[Colaviez]

Hat das Auswirkungen auf die Auswahl?
Bin mir nicht sicher, wie wir diese Info bei der Beratung berücksichtigen sollen.
Klär uns doch kurz auf, was das für Implikationen ggü einer “normalen“ Person hat.

Stimmt. Es ist garnichtmal so viel anders mit Prothese aber es gibt ein paar signifikante Punkte:

- Ca. 25% weniger Kraft auf den Pedalen als mit zwei gesunden Beinen, entsprechend auch die Ausdauer
- Durch das verlorene Knie kein Fahren im Stehen / Wiegetritt möglich
- Anfahren im Berg nur im 90° Winkel zur Straße möglich, entsprechend schwierig bei schmierigen Verhältnissen
- Abkippen zur Prothesenseite kann zum Sturz führen, da der Prothesenfuß sich nur passiv mit der Geschwindigkeit der Schwerkraft zum Boden hin bewegt und das Kniegelenk nur im ausgestreckten Zustand einrastet und Halt gibt.

 

[Üps]

Ich sehe da ein paar Widersprüche. Zum einen eine starke Orientierung auf Optik, 2 Räder und Prestige, und auf keinen Fall eine Federung.
Auf der anderen Seite

das Bike mit den möglichst besten Eigenschaften heran tasten

und eben die Behinderung, das Gewicht und die bisherige Präferenz, Berge und Gelände zu fahren.

Edit: Ich habe ja auch so ein paar Probleme, die mir das Radfahren unmöglich machten. Früher hatte ich ein Schauff-Rennrad.
Es wurde dann erst einmal ein billigster Aldi-Nabenmotor-Tiefeinsteiger (699€) und als ich dann wusste, was es sonst so gibt,
ein Discounterrad mit Mittelmotor, das man für sich selbst individuell anpassen kann.
In deinem Fall würde ich unter anderem mal ein Liegerad vorurteilsfrei zum Testen ausleihen. Nur mal testen!

 

[Colaviez]

ok.
Bei 120 kg, bergigem Terrain und angestrebtem Anhängerbetrieb mit Hund, würde ich eher zu einem ausgewachsenem Motor raten.
Wie groß/schwer ist denn der Hund?

Dachte ich mir schon, ich muss wahrscheinlich mal ein Soft-Ebike probefahren um mir selbst ein Bild der Kraft eines 35 - 50 NM zu verschaffen.

Der Hund ist ein Terrier mit ca. 12kg

 

[Colaviez]

Ich sehe da ein paar Widersprüche. Zum einen eine starke Orientierung auf Optik, 2 Räder und Prestige, au der anderen Seite

und eben die Behinderung, das Gewicht, die bieherige Präferenz, Berge und Gelände zu fahren, aber auf keinen Fall eine Federung.

Mein Gewicht fällt zum Glück, war vor zwei Monaten noch 5 kg schwerer. Damit das so bleibt möchte ich das Pedelec vor allem für die ungünstigen Jahreszeiten.

Und ich bin dennoch fit. Letztes Wochenende erst habe ich eine 67 km Tour mit 930 hm geschafft, nach zwei Monaten auf dem Bike und davor 12 Jahren nicht. Ich trainiere auch seit 10 jahren regelmäßig auf dem Waterrower. Ich will kein Pedelec dass mich nach einer Saison nicht mehr reizt, sondern plane den Kauf für mindestens eine Dekade. Auch wenn der Anfang schwer fällt, schlimmer als die ersten Kilometer auf einem gebrauchten XXL-Riesenhobel kann es nicht mehr werden.

Im Zweifelsfall bitte die Amputation aussen vor lassen, zur Not entscheide ich selbst ob das Bike daran scheitert oder nicht.

 

[Elmo]

- Ca. 25% weniger Kraft auf den Pedalen als mit zwei gesunden Beinen, entsprechend auch die Ausdauer

Ich bin bereits vor 10 Jahren am steilsten Stück des Puig de Randa von einem beinamputierten Radsportler mit Titan-Prothese abgekocht worden.
Und ich fahre schon eine Weile Rennrad.
Somit weiß ich, daß das allein noch nicht viel zu bedeuten hat.

Glaube Deine Motivation nachvollziehen zu können. Wenn ich nun aber lese:
Kleine Einkäufe, Wochenedtouren, Bikepacking ....und 12kg Hund.


Dann denke ich zumindest sofort an ein Longjohn. Bei geeignetem Sitzwinkeln sind die Beine schnell auf dem Boden. Guter Geradeauslauf, 2 Rad-Felling, Hundi und Einkäufe können ohne Anhänger bewältigt werden und für Bikepacking passt das ganze Gelump auch noch mit rein.

Bei geeigneter Auswahl sind 120 + 12 + X kg Nutzlast auch kein Problem.

Neee?

 

[Üps]

sondern plane den Kauf für mindestens eine Dekade.

Das würde ich als Anfänger nicht machen, sorry. Nicht nur dass Erfahrung und wissen fehlen, es ändern sich auch die Präferenzen.
Und die Technik auch in 10 Jahren. Bei den teuen Dingern vor allem die Verfügbarkeit von Ersatzteilen.
Was das Umfallen betrifft: Na ja, wenn du seit 2 Monaten erst fährst, ist in Bezug auf Sicherheit und Umfallen vorausschauend verhindern, mit Sicherheit noch einiges an Luft nach oben.

 

[Colaviez]

Ich bin bereits vor 10 Jahren am steilsten Stück des Puig de Randa von einem beinamputierten Radsportler mit Titan-Prothese abgekocht worden.
Und ich fahre schon eine Weile Rennrad.
Somit weiß ich, daß das allein noch nicht viel zu bedeuten hat.

Glaube Deine Motivation nachvollziehen zu können. Wenn ich nun aber lese:
Kleine Einkäufe, Wochenedtouren, Bikepacking ....und 12kg Hund.


Dann denke ich zumindest sofort an ein Longjohn. Bei geeignetem Sitzwinkeln sind die Beine schnell auf dem Boden. Guter Geradeauslauf, 2 Rad-Felling, Hundi und Einkäufe können ohne Anhänger bewältigt werden und für Bikepacking passt das ganze Gelump auch noch mit rein.

Bei geeigneter Auswahl sind 120 + 12 + X kg Nutzlast auch kein Problem.

Neee?

An ein Longjohn habe ich auch schon gedacht, aufgrund der anscheinend hibbeligen Vorderachse würde mir ein Longteil besser gefallen, da ich mich damit eher auch mal auf dem schnellen Feierabend-Run sehe. So ein Surly big easy wäre ein Traum für sich, leider gibt es das nicht in DE so einfach zu kaufen und ernsthafte Alternativen konnte ich bisher keine finden. .
Daher auch die Rückbesinnung auf Roadbike + Anhänger für den doch eher vermutlich seltenen Fall dass ich den Hund mitnehme.

 

[Callamon]

Unter diesen Voraussetzungen und für das Fahrprofil würde ich definitiv ein Liegetrike nehmen. Die gibts auch in sehr sportlich (Hp Scorpion, Steintrikes Wild One, Kettwiesel Cross) und vernünftig motorisiert.

 

[Ringeling]

Aktuell fahre ich zwei mal in der Woche ca. 30-50 km Tagestouren auf dem Bio-bike in bergigem Terrain,

Und ich bin dennoch fit. Letztes Wochenende erst habe ich eine 67 km Tour mit 930 hm geschafft,

Hört sich doch ganz gut an.
Ich würde trotzdem zu einem kräftigen Mittelmotor raten.
Du kannst ja mit geringer Unterstützungsstufe und eigener Leistung Deine Fitness steigern, und falls es am Berg doch mal
kritisch wird mit einem Fingertip die notwendige Motorkraft abrufen.
Ausserdem kann so eine absenkbare Sattelstütze hilfreich sein.
Absenkbare Sattelstütze / Teleskopsattelstütze | fahrrad.de

 

[Colaviez]

Sorry aber ich denke ich nehme das mit der Behinderung wieder raus aus dem originalen Post. Ich dachte ich sollte es der Vollständigkeit halber erwähnen, aber es ist dann doch zu speziell und indivduell und lenkt von der konkreten Suche ab.
Danke an alle die bisher mitgedacht und beraten haben - ich weiß das zu schätzen.
Ab jetzt bitte an jemand ganz Normalen denken, der ambitioniert aber mit Übergewicht ernsthaft in das e-Radfahren einsteigen möchte.
EDIT: Geht nicht so leicht, habe eine Anfrage gestellt. Bitte entschuldigt das nun entstandenene Chaos.
EDIT2: Danke an die Moderation für die schnelle Reaktion!

 

[Elmo]

So ein Surly big easy wäre ein Traum für sich, leider gibt es das nicht in DE so einfach zu kaufen und ernsthafte Alternativen konnte ich bisher keine finden. .

Fahre selbst ein Longtail (RuM Multicharger).
Alternativen wären u.a. :

Decathlon R500E
und natürlich das Benno Boost

 

[Elmo]

Nachtrag:
alle mir bekannten, interessanten Drop-Lenker E-Bikes (RR, Randoneur, Gravel) packen die 120 kg nicht - ganz zu schweigen von Gepäck oder Anhänger.

 

[Colaviez]

Nachtrag:
alle mir bekannten, interessanten Drop-Lenker E-Bikes (RR, Randoneur, Gravel) packen die 120 kg nicht - ganz zu schweigen von Gepäck oder Anhänger.

Das Cannondale und das Giant aus dem Startpost können anscheinend 150 / bzw.156 kg ab. Ansonsten wird es schnell ganz dünn mit dem Gewicht, wenn man es genau nimmt.

 

[Elmo]

Ja das ist so wohl.
Solltest Dir also überlegen, ob Du ein Sportrad willst - dann sehe ich gegenwärtig nur die beiden oder eben ein multipurpose Rad für
"Kleine Einkäufe, Wochenedtouren, Bikepacking ....und 12kg Hund."

mit dem man sich durchaus auch ordentlich einen abstrampeln kann, sodenn man nicht dauernd auf Turbo unterwegs ist.

 

[Jaap]

Würde mir ein leichtes Ebike mit Mahle- / Fazua- System eventuell reichen oder sollte ich mich nur auf die großen Motoren fokussuieren?

Die Problematik liegt nicht in der Frage leichtes/schweres Ebike.

Sondern erstmal stellt sich die Frage ob ein Nabenmotor für deine Anforderungen geeignet ist.

Ein Nabenmotor hat bei niedrigen Geschwindigkeiten einen schlechten Wirkungsgrad. Was an längeren Steigungen bei hoher Motorleistung zu Überhitzung führt wenn man zu langsam fährt.
Hängt deshalb stark vom Gelände und Gewicht ab ob ein Nabenmotor noch Sinn macht.

Dazu kommt daß der meist verbaute Mahle X35+ keinen Drehmomentsensor hat. Und sich deshalb anders verhält wie die Mittel-Motoren die alle über einen Drehmomentsensor verfügen.
Der neuere Mahle X20 hat einen Drehmomentsensor ist aber deutlich schwächer wie ein X35+.

Da wird nicht viel anderes übrig bleiben, wie selber im entsprechenden Gelände testen.

Zum Thema Rennlenker.
Die sportlichere Sitzposition belastet eine andere Muskulatur.
Die sollte man langsam aufbauen.
Die üblicherweise Problematik Rumpfmuskulatur sollte aber Dank Rudertrainer kein Problem sein.