Hi,
Ich interessiere mich für den GBoost (Gold/legal) als Add-on für ein neues Stadtrad: Riemenantrieb, Alfine 8er-Nabenschaltung.
Beim GBoost habe ich noch offene Fragen:
(1) Wie ermittelt GBoost die Geschwindigkeit (beispielsweise für die 25km/h-Abschaltung)? Üblicherweise wird das per Umdrehungssensor in Kombination mit einer Raddurchmessereinstellung erledigt. Doch bislang fand ich nicht heraus, wie das hier gemacht wird, denn es gibt ja meines Wissens keinen Umdrehungssensor am Rad. Wird das womöglich über die (Android-)App gemacht? Da könnte man ja auch versehentlich oder nicht >25km/h konfigurieren, wenn beispielsweise der Radumfang falsch gesetzt wird.
(2) Habe ich Probleme zu erwarten, wenn ich auf Asphalt kurzzeitig Steigungen rund um 30 Prozent überwinden möchte (siehe Beschreibung unten)?
(3) Ab welcher Kilometerleistung wird ein Austausch der Reibfläche notwendig und wie macht man das? Einfach aufgeklebtes Band abziehen, Fläche reinigen und neues aufkleben?
Mein Background, meine Überlegungen und meine Anforderungen:
Ich bin Mitte 40 und fahre ein 10J altes eBike (Bosch, 1. Generation) für Erledigungen in der Stadt. Das hat über 25kg und ist ohne Motorunterstützung nicht lustig zum Fahren. Insofern fahre ich im Unterschied zu meinen ursprünglichen Plänen in der Stadt immer mit Akku+Motor.
Meine Fahrtstrecken sind hauptsächlich in der Stadt Graz. Die ist geografisch hauptsächlich flach. Jedoch wohne ich am Rand auf einem Hügel. Daher muss ich am Nachhauseweg auf ca. 1km ungefähr 80 Höhenmeter bewältigen. Die sind leider nicht gleichmäßig verteilt. An der steilsten Stelle habe ich mit Wasserwaage und Geodreieck 18 Grad bzw. 30 Prozent Steigung gemessen (GPS-Tracks lieferten mir nur Steigungen mit maximal 20 Prozent aber das kann IMHO nicht sein). Doch es sind nur ein paar dutzend Meter, wo dieses Maximum herrscht. Ich schätze, dass ich auf ca. 500m meistens ungefähr 20-25 Prozent fahren muss. Also nicht allzu lange. Jedenfalls ist es ausreichend, dass man mit einem nicht-eBike nur schwer beziehungsweise nicht ohne Verschwitzen hochkommt. Mit schweren Fahrrad wie meines für mich nicht realistisch ohne Motor fahrbar.
Daher hatte ich die Idee, mir ein leichtes, wartungsarmes Stadtrad (Nabe, Riemen) zu kaufen und es mit einem Zusatzteil auf eBike-Unterstützung aufzurüsten. Dadurch bekomme ich ein nicht allzu übergewichtiges Rad, dass ich möglichst ohne zusätzlichen Tret-Widerstand ohne Motorunterstützung in der flachen Stadt nutzen kann. Am Heimweg kann ich den Motor aktivieren, um so unverschwitzt die Steigung zu überbrücken. Falls ich mittelfristig doch lieber wieder auch in der Stadt mit Motorunterstützung fahren möchte, sollte das auch damit möglich sein, da das Material es unterstützt.
Nun schaute ich mich am Markt mal um. Das erste System war Pendix. Prinzipiell gefiel mir das Konzept vor allem auch deshalb, weil er geräuschlos arbeitet. Doch die Nachteile machen mir die Entscheidung dagegen spätestens nach einer Testfahrt einfach: Akku nicht abgesperrt (hat allerdings eine "Lasche" zum Versperren); kaum geeignet für Nabenschaltungen, da man beim Schalten nicht belasten darf aber der Pendix ½-1 Drehung "nachschiebt", sodass ich gegen den Motor kämpfe, wenn ich kurz die Belastung rausnehmen möchte; Motor unterstützt erst nach 1-2 Umdrehungen; die angegebene NM-Power kann ich nach einem steilen Stück nicht subjektiv nachvollziehen, da ich bei großer Steigung ordentlich ins Schwitzen kam.
Als nächstes kam mir add-e in den Sinn - ein Produkt aus meiner Nähe: Kärnten/Österreich. Drei verschiedene Montagemöglichkeiten, kleine Abmessungen, viele Optionen wie Fernsteuerung endlich mal optional (ich würde es nur mit dem Akku-Drehregler bedienen), drei Akkugrößen, tolle Verarbeitung/Haptik, auf Wunsch recht flexibel programmierbare Unterstützungsstufen inklusive EU-illegaler Geschwindigkeiten (die ich in der Stadt ohnehin kaum vermisse). Probefahrt war ganz gut, konnte aber leider keine Steigungen testen. Nachteile sind, dass man den Akku nicht abschließen kann und die Steigfähigkeit noch offen ist. Ist nach wie vor ein Kaufkandidat.
Kürzlich stieß ich auf GBoost. Sehr ähnliches Konzept zum add-e (ich habe nicht recherchiert, was das ältere Produkt ist) mit ein paar Vorteilen: verschließbarer Akku, Rekuperation (auch wenn hier keine Wunder zu erwarten sind), keine zusätzlichen Knopf-Batterien (add-e hat zwei Bluetooth-Sensoren: Rad-Umdrehung und Kurbel), gekapselter Motor gegen Schmutz und Korrosion. Leider gibt's auch Nachteile im Vergleich zum add-e: kleinster Akku ist deutlich schwerer/größer als der kleine vom add-e, der in der kleinsten Variante nur 2,1kg wiegt (Motor+Akku!); nur eine Montageoption, die allerdings einfach und vermutlich meist ausreichend ist; man muss potentiell hässlich aussehende Kabel zum Lenker verlegen (für Fernbedienung und Motorwegheben; letzteres ist optional aber ich möchte es schon nutzen); Verarbeitung scheint aufgrund von Vergleichen im Netz weniger "professionell" zu wirken; keine Option, die legale Version für kurzzeitige Aktionen auf höhere Geschwindigkeit zu schalten; größere Abmessungen.
Nun bin ich am Überlegen, was es werden soll.
Irgendwelcher Input zu meinen Überlegungen und Anforderungen?