Ein in meinen Augen großer Vorteil der Fatbikes ist, dass man auch schmalere Reifen montieren kann. Ich hatte bisher für den Sommer als schmalere Variante einen zweiten Laufradsatz mit 27,5"x3,8" Maxxis Minion DHx auf 40mm Felgen im Einsatz. Das war in meiner Umgebung im Sommer besser geeignet, was Fahreigenschaften und Laufgeräusch betrifft. Leider waren die 40mm-Felgen von der TL-Montage etwas trickreich. Das stand einem schnellen Wechsel des Mantels stark im Weg. Deshalb habe ich mir besser geeignete 30mm-Felgen (Hope) besorgt und eingespeicht. Dann habe ich es gewagt, Dackelschneider in Gestalt von 27,5"x2,8" Conti Mountain King aufzuziehen. Die Montage war total einfach, es war nur ein moderater Einsatz von Plastikhebern notwendig, das Aufpumpen ging mit Standpumpe und die Reifen waren ohne Schütteln&Co sofort dicht. So muss das sein! Spannend war die Optik, da ich befürchtet habe, dass das Bike jetzt nicht wie ein schlankes Reh aussieht sondern eher an eine magere Kuh erinnert. Es war glücklicherweise nicht ganz so schlimm. Dann ging es auf eine längere, Pizza-geeignete (90km/1700hm) Testfahrt in die Hersbrucker Schweiz. Die Strecke bestand aus jeweils 15km An- und Abfahrt über Fahrradwege und ruhige Straßen, bevor ich in der Hersbrucker war. Da waren die schmaleren, weniger profilierten Reifen natürlich den bisherigen 4,8" Maxxis Minion DHx deutlich überlegen. Präzises Fahren, höhere Durchschnittsgeschwindigkeit und nur ein leichtes Summen. Abseits des Asphalts war ich positiv überrascht. Die Traktion der Reifen war erstaunlich gut. Damit hatte ich nicht gerechnet. Es gab nur eine 50m-Schiebepassage auf einem steilen und lehmigen Wanderweg. Die Reifen hatten sich sofort zugesetzt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich mit den fetten Reifen besser gefahren wäre, da ich auch beim Schieben Probleme hatte, mit den Wanderschuhen ausreichend Traktion aufzubauen. Mit Blick auf sommerliche Fahrten sieht es so aus, dass ich mit den schmaleren Reifen eine gute Wahl getroffen habe. Einziger Wermutstropfen: Die Leute drehen sich nicht mehr um, wenn ich durch ein Dorf fahre.
Die Testfahrt war auch ein schönes Erlebnis. Auch wenn aus den angekündigten elf Stunden Sonne aufgrund des sich durch den Saharastaub nicht auflösen wollenden Hochnebels null Stunden Sonne wurden.
Durch den Umbau eignet sich das Fahrrad in Verbindung mit der riesigen Akkukapazität von maximal 2,4 kWh jetzt hervorragend für sehr große Touren abseits der Straße mit maximaler Unterstützungsstufe.
