Fahrradhelme: Helmpflicht, Rechtsfragen, Schutzwirkung (für Kaufempfehlungen gibt es ein anderes Thema)

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winido

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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

Mir scheinen beide Helme nicht sonderlich gut belüftet. Ich denke mal, eher was für den Winter und langsame Fahrt oder kurze Strecke.

Dieses Teil scheint mir besser belüftet, dafür scheint der Gesichtsschutz wohl nicht sondelich ausgeprägt zu sein.

Bei den normalen Helmen scheint der Preis und die luftdurchlässige Fläche in einem direkten Zusammenhang zu stehen.
 
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grosserschnurz

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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

Hallo holgiB,

dieses Thema ist es Wert, dass man es etwas genauer betrachtet.

Beim Downhillfahren ist es Pflicht sich mit einem Integralhelm und Protektoren zu schützten, und ich weiß wovon ich hier schreibe, denn ich war auch mal einer von diesen "hirnlosen".

Wenn du jenseits von 60 km/h auf solchen Strecken unterwegs bist, bleibt dir der Blick für die Natur verwehrt, du suchst ständig nach einem möglichst guten Ausstiegspunkt weil der Weg dich verlassen könnte.
Hören muss man auch nichts, denn es hämmert ständig in deinem Gehirn: Wenn du jetzt bremst, bist du bei den Loosern.

Ich habe diese Art von Selbstzerstörung aufgegen, nachdem sich meim Freund Marcus bei einem unfreiwilligen Abstieg mit Integralhelm die Schneidezähne eingedrückt hatte.

Ohne Helm wäre es wohl noch schlimmer gekommen; der Kinnschutzbügel war dem Aufprall nicht gewachsen.

Auf technisch anspruchsvollen Trails sehe ich diese Art von Helm eigentlich nicht so optimal. Man ist ständig auf der Suche nach dem "richtigen" Weg und braucht auch die Sichtweite eines offenen Helms. Auch sehe ich hier das absolute Gefahrenpotential eines Abstieges durch die geringeren Geschwindigkeiten nicht so groß. Gut es gibt hier auch Ausnahmen.

Aus der Selbsterfahrung: Bin auf/bei so einem relativ einfachen "Weg" auch mal unfreiwillig abgestiegen und mit dem Kopf seitlich gegen einen Baum geknallt. War kurzfristig neben meinem Helm (nicht ganz klar im Kopf), dem man nichts angesehen hatte, außer etwas Farbe von der Rinde.

Da es aber ein Markenhelm war, und der Hersteller verspricht diesen gegen einen neuen zu tauschen, wenn man die "Ursache" des Schadens beschreibt, habe ich hier einen neuen bekommen.

Mit dem Mofa und einem solchen Helm unterwegs zu sein, wird sicher didi28 beantworten. Ist dies zulässig?

Beim Motorradfahren sieht man manchmal auch die skurillsten Helmformen, hierfür wär mir mein Kopf zu schade.

Aber letztendlich ist es wichtig einen passenden Helm zu tragen und es soll ja auch Leute geben, denen das Sehen, Hören und Schwitzen nicht ganz so wichtig ist, die tragen ja dann auch die Stöpsel ihres MP3-Players unterm Helm.

Zu Helmen gibt es in allen möglichen Testzeitschriften gut Vergleichsmöglichkeiten.

Grosserschnurz hofft für Alle, die noch keinen Helm tragen, dass sie diesen nicht irgendwann mal vermissen.
 
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Alv

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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

Hi

Irgendwie verstehe ich hier die meisten nicht.
Für mich ist ein Fahrrad nicht zum Rasen da, sondern um gemütlich zu Orten zu kommen, die Zufuß zu weit sind und per Auto nicht erreichbar oder nicht weit genug sind.

Die Motorisierung dient bei mir zur Reichweitenerhöhung.
Nur mit Muskelkraft schaffe ich max 10km bei ca. 15 km/h.
Mit Motorunterstützung schaffe ich 20km (dann ist der Akku leer) bei 25-30 km/h.
Diese Geschwindigkeit reicht mir völlig.

Dafür braucht man auch keinen Helm.
Der ist nach meinen Erfahrungen eh das unwichtigste. Wichtiger wären dicke Handschuhe und Knie- und Ellenbogenschutz (damit habe ich immer zuerst Bodenkontakt) sowie ein Suspensorium (bei einer Vollbremsung bin ich nach vorn vom Sattel gerutscht und habe mir den Lenkervorbau in den Unterleib gerammt. Soviel zum "übers Vorderrad absteigen")

Also konsequenterweise auch beim Fahrradfahren eine Motorradkombi?

Für mich gehört zum Fahrradfahren, daß man es ohne besondere Schutzkleidung tut, also habe ich meine Fahrweise daran anzupassen.

bd. Alv
 
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grosserschnurz

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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

Hallo Alv,

dich zwingt ja auch niemand einen Helm zu tragen, aber deine Argumentation ist wohl nur durch deine Brille verstehbar.
Wenn ich dich hier kränke oder du dich beleidigt fühlen solltest, dann biete ich dir hier gleich meine Entschuldig an.

Typische Beispiel von geringen Geschwindigkeiten oder stehenden Bikes mit schwerwiegenden Folgen!

Ein Mitarbeiter der Zeitschrift Bike will sich sein Vesper holen, er steht quasi schon und stürzt mit seinem Bike so unglücklich, dass er dieses nicht überlebt. Der Helm lag auf seinem Schreibtisch, nur wegen dieser paar Meter ............? Ich nehme mal an, das ihm hier dicke Handshuhe, Ellenbogenschoner und deine wohl überirdische Reaktionszeit nicht geholfen hätten.

Ein Bekannter fährt nachweislich in Schritttempo auf dem Radweg, klingelt und der irritierte Fussgänger läuft ihm ins Rad und zwingt ihn zum Absteigen. Trotz Handschuhen und Leichtprotektoren in der Hose. Als er aus dem Graben wieder auftauchte, war seine rechte Helmseite voller Matsch, Handschuhe und Knie waren "unbenutzt".

Ich könnte hier noch einges pro Helm schreiben, lasse es aber bleiben.

Ich möchte hier aber noch folgendes loswerden.

Kinder auf Kindersitzen oder im Hänger sollten sich ein Vorbild an den Eltern nehmen, die ja Helme tragen.

Mir passiert:

Die vierjährige Tochter auf einem Kindersitz auf dem Gepäckträger, angeschnallt auf einem Wald-Radweg mit Gegenverkehr. Ich rechtsfahrend.
Die Tochter lehnt sich im Rahmen ihrer Beweglichkeit durch die Anschnallung nach rechts, gerade in dem Augenblick als rechts ein Baum, der nicht ganz in der Reihe stand.

Diesen Knall werde ich wohl mein Leben lang im Ohr behalten.
Krankenhaus: Platzwunde , Gehirnerschütterung, Glück gehabt!

Ich hätte es wissen müssen, denn der Sohn, schon allein fahrend und wir Eltern waren behelmt.

Aber wer deine Methode favorisiert, der sollte im Sommer Protektoren und warme Handschuhe anziehen und den Helm einfach vergessen.

Ich bewundere deinen Mut und noch viel mehr deine negative Reaktionszeit, die es dir ermöglicht, schon die Arme vor den Kopf zu nehmen, bevor der Abflug kommt.

Ich weiß, dass ist wieder mal meine zynisch Ader, die es nicht versteht, wie man sich so abweisend gegen sicherheitsrelevante Massnahmen verhält.

Noch ein Wort zum Motorradfahren. Auch ich war mal jung und damals gab es noch keine Helmpflicht. Cool kannte man damals auch noch nicht, aber ich muss es wohl gewesen sein. Barfuß in Badsehose aber mit Sonnenbrille fuhr man ins Freibad, manchmal auch die Freundin im Bikini hinten drauf.
Heute frage ich mich: Wie konnte ich damals so blöd gewesen sein.

grosserschnurz wollte hier deine Argumente nur leicht hinterfragen, dein Sicherheitsbedürfnis zum langsam Fahren ist allein deine Sache.
Bitte nicht "Nachtragen sondern Nachdenken".
 
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berti

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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

...Auch ich war mal jung und damals gab es noch keine Helmpflicht. Cool kannte man damals auch noch nicht, aber ich muss es wohl gewesen sein. Barfuß in Badsehose aber mit Sonnenbrille fuhr man ins Freibad, manchmal auch die Freundin im Bikini hinten drauf.
Heute frage ich mich: Wie konnte ich damals so blöd gewesen sein.

Hey, das waren damals wirklich noch Zeiten. Und natürlich immer volle Kanne. Aaaach, schön wars!

... aber heute denke ich auch so wie grosserschnurz. Liegt wohl am Alter und an der Lebenserfahrung
 
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martinko

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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

Hallo Alv,

dich zwingt ja auch niemand einen Helm zu tragen, aber deine Argumentation ist wohl nur durch deine Brille verstehbar.

nein, es ist auch -meine- Brille.

und ich lege gern noch nach: die Helmdiskussion beim Radfahren ist meist hysterisch und lenkt von den wahren Problemen ab. Andere Extremitäten sind soviel mehr gefährdet, dass man ständig mit Ganzkörperrüstung fahren müsste, bevor ein Helm statistisch gesehen Sinn macht.

Durchschnittlich passiert eine schwere Kopfverletzung pro Radfahrer alle 8.000 Jahre. Viel mehr Kopfverletzungen gibt es beim Autofahren, aber auch Stiegensteigen, Fensterputzen etc. Wer also über Helm beim Radfahren nachdenkt, sollte zuerst beim Autofahren und Stiegensteigen einen aufsetzen. Damit vermeidet er mehr schwere Kopfverletzungen.

Es gibt sogar Untersuchungen, die den Schluss nahelegen, dass durch Helmtragen beim Radfahren die Unfallwahrscheinlichkeit bei vielen Menschen steigt, weil durch die Mikroerschütterungen, die der Helm etwa beim Fahren durch ein Schlagloch auf den Schädel überträgt, es zu einer kurzen "Absence" kommt, die unfallträchtig ist, ohne dass man es bemerkt.

Alle die Helm tragen wollen und sich damit sicherer fühlen, sollen gerne einen tragen. Insb. kann das bei Extrem-, Offroad oder Rennfahrern Sinn machen, aber manchmal auch bei Kindern, die zu Extremstürzen neigen.

Ich bin "normaler" Stadtfahrer, bevorzuge ein freies Gefühl auf meiner Schädeldecke und fühle mich dadurch perfekter geschützt als durch jeden Helm.
 
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grosserschnurz

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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

Hallo martinko,

ich schätze deine Beiträge und wenn du in Wien so Radfahren willst, dann ist das ja auch deine Entscheidung, du fährst vorsichtig, vorausschauend usw.

Ich wollte hier nicht mehr ausholen, aber jetzt mache ich es doch:

Ein PKW fährt einem Radfahrer von hinten an, der Radfahrer hat vorne aufgepasst, leider ist er nicht auf die Hände oder Ellenbogen gefallen, sondern auf den Hinterkopf. Ein Helm hätte ihm sicher das Leben gerettet.
Du wirst jetzt wieder sagen, naja vielleicht und so, aber in Wien passiert so etwas nicht.

Hier bei mir vor der Haustür 200 m Luftlinie. Ein Radfahrer gemühtlich unterwegs und ein Mofafahrer auf dem 2 m breiten Radweg, es wurde nie geklärt wie es passiern konnte, das Mofa war nicht frisiert, beide waren 0-promillig, begegnen und verhaken sich. Der Mofafahrer mit Helm landet auf dem Asphalt, der Radler auf der Wiese. Der Mofafahrer ruft den Notarzt, der Radfahrer brauchte ihn nicht mehr, wäre mit Helm wohl anders ausgegangen, schwere Kopfverletzungen durch eine Stein der auf der Wiese lag. Gut in Wien verhaken sich auch die Zweiradfahrer nicht. Hier passt Jeder auf den Anderen auf und damit kommte es nicht zum Verhaken und Steine liege natürlich auch nicht auf der Wiese.
Ich habe keine Ahnung und letztendlich interessiert es mich nicht, hast du keine Familie? Bei dir ist das alles ganz anders, und wie ich feststellen darf auch dein Sicherheitsempfinden.

Und noch so ein Ding, wo du sagst, passiert mir nicht.
Fahre mit meiner Tochter spazieren, sie war damals schon so um die 10 Jahre alt. Uns überholt ein Daimler, hält direkt vor uns an, wir bremsen ab, die Tür geht auf und der Vater mach einen Abflug über die geöffnete Tür. Für Alternativen war es zu spät. Er fliegt mit dem Kopf auf den Kotflügel und mit der Schulter auf die Strasse. Ich hatte Glück, wahrscheinlich auch wegen des Helmes. War absolut voraussehbar, das der dirket vor uns anhält um nach dem Weg zu fragen.

Ich weiß dein Gegenargument, gibts bei uns in Wien nicht, die hier mit dem Radl oder was auch immer unterwegs sind, kennen sich aus oder haben ein Navi und wenn, dann trifft es nur die mit Helm, die durch Mikroerschütterung eh keinen Plan haben und die ohne Helm haben ja das Patent zur Unversehrtheit und werden stets von 3 Schutzengeln begleitet.

Als ich dann schon etwas älter war, hat mir meine Tochter, sie fährt Bike und inzwischen Motorrad eine Karte mit dem Hinweis geschenkt. Fahre nie schneller als dein Schutzengel dir folgen kann.
In Wien wird dieses wohl anders interpretiert, habe die Karte von deinem Schutzengel im Gepäck und du bist unverwundbar.

grosserschnurz kann deiner Argumentation nicht folgen und auch wenn du mich jetzt abstrafst. So einen Unfug hätte ich hier nicht im Forum erwartet, und ich werde hierzu auch nichts mehr schreiben.
Möge dir dein Schutzengel stets präsent sein.

Ps.: wir sprechen hier über Helme und Köpfe und nicht von Ganzkörperkondome oder -ausrüstungen, denke bitte noch mal darüber nach!
 
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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

Ihr könnt euch also leicht vorstellen was sonst mit meinem Kopf passiert wäre.
Auch nicht viel was anderes. Du schreibst doch, dass du aufs Gesicht aufgekommen bist. Zumindest nix letales.

Die meisten tödlichen Kopfverletzungen geschehen im Auto - ohne Fahradhelm! Womit wir endlich beim Thema wären ;)
 
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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

Die statistischen Betrachtungen (Australien), mit dem Ergebnis, dass das Tragen von Fahrradhelmen die Verletzungsgefahr erhöht, sind für mich ein klassisches Beispiel für den Spruch: Glaube keiner Statistik, wenn Du sie nicht selber gefälscht hast !

Letztlich ist es Ziel einer solchen Betrachtungsweise, die Fahrradhelmpflicht zu verhindern, weil man u.a. in einer Fahrradhelmpflicht die Gefahr sieht, dass noch mehr Menschen das Fahrrad als Transportmittel ablehnen und so garnicht die (gesundheitlichen) Vorzüge des Fahrrades kennenlernen.

Da ich gegen eine Fahrradhelmpflicht bin, kann ich mit dieser ideologischen Vorgehensweise leben.

Gegen eine Fahrradhelmpflicht bin ich allerdings nur aus grundsätzlichen rechtspolitischen Erwägungen.

In einem freiheitlichen Staat sollte man auch das Recht haben, in einem gewissen Rahmen unvernünftig zu agieren. Auf unseren Autobahnen ohne Tempolimit machen wir das ja auch. Motorradfahren mit 100PS Boliden ist per se unvernünftig, soll es ja auch sein, ist eben nur "Fun". So lassen sich noch viele Beispiele anführen.

Dieses grundsätzliche Recht auf Unvernunft kann auch in einem freiheitlichen Staat durch Gesetze eingeschränkt werden. Allerdings sollten diese Gesetze eine gewisse Regelungsschwelle nicht unterschreiten. Eine gesetzliche Fahrradhelmpflicht würde für mich das jedenfalls tun.

Im Übrigen würde eine Fahrradhelmpflicht aufgrund der allgemeinen Rechtslogik eine erhöhte Mithaftung bei Unfällen dem helmlosen Fahrradfahrer auferlegen. Dies wäre keine gute Entwicklung, da der Radfahrer sowieso schon neben dem Fußgänger der schwächste Verkehrsteilnehmer ist. Oft ist der (arme ?) Fahrradfahrer auch nicht ausreichend versichert, im Gegensatz zum pflichtversicherten (reichen ?) Autofahrer.

Ich bin jedoch ganz eindeutig der Ansicht, dass Fahrradhelme bei einem Unfall viel mehr nützen als schaden, weshalb ich persönlich nur noch mit Fahrradhelm fahre.
 
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grosserschnurz

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Hallo didi28,

ich bin/wäre gegen eine allgemeine Helmpflicht mit all den von dir erwähnten Argumenten. Auch habe ich nie für diese plädiert, sondern das Thema aufgegriffen mit der Überlegung, dass ein Helm mir mehr Nutzen als Schaden kann.

Mit Abweichlern kann ich umgehen, und es wird ja nicht mein Kopf verbeult wenn einer runter fällt, der keinen Helm tragen will.
Aber die Gefahr wegzureden und mit unfundierten Argumenten wegzudrücken scheint mir so ein wenig Angst vor der Wirklichkeit zu sein.

grosserschnurz plädiert für freiwilliges Helm tragen. Wir könnten aber eine Helmpflicht bekommen, wenn die notorischen Nichthelmträger die Statistik versauen, auf die wir keinen Zugriff haben, um sie zu modifizieren.
 
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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

Grosserschnurz, ich gebe dir 100% recht.
Blöderweise hast du dir hier schon den Ruf eines Sicherheitsapostels eingefangen, so dass hier einige nicht mehr hinhören.
Die Unbelehrbaren wirst du sowieso nicht erreichen.
Ich persönlich bin gegen die Helmpflicht, werde aber mit Helm fahren.
Familienväter haben übrigens einen doppelte Verpflichtung, mit Helm zu fahren.
1. Sind sie typischerweise immer noch der Haupternährer, und
2. Müssen sie ein Vorbild für ihre Kinder sein.

Zum Alter und Coolsein usw.
Ich bin schon 1973 immer mit Helm Mofa gefahren, obwohl nicht Pflicht.
Ich habe damals in meinen 69er 2CV, der keine Gurte hatte und nicht unter die Nachrüstpflicht fiel, die Verstärkungen und die Haltepunkte für den dritten Befestigungspunkt eingeschweißt und Gurte montiert.
Der Grund dafür war folgender: Beim Roten Kreuz hatten alle Autos Gurt. Wenn ich dann nach Hause fuhr, kam ich mir regelrecht nackt und verletzlich vor.
Mal sehen, wie das beim Fahrradfahren wird.

P.S.
Ich habe aber auch Sachen gemacht, bei denen es mir heute noch die Eingeweide zusammenzieht, wenn ich dran denke.
Die Vorstellung, das mein Sohn, derzeit erst 6, ähnliche Sachen machen könnte, macht mich krank.
 
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Die statistischen Betrachtungen (Australien), mit dem Ergebnis, dass das Tragen von Fahrradhelmen die Verletzungsgefahr erhöht, sind für mich ein klassisches Beispiel für den Spruch: Glaube keiner Statistik, wenn Du sie nicht selber gefälscht hast !

warum sollte sie gefälscht sein?

durch die Verpflichtung des Helmtragens in einigen Teilen Australiens ist der Radfahranteil dort stark gesunken, was das Radfahren viel gefährlicher macht, weil dann die Autler weniger mit Radlern rechnen und sie öfter über den Haufen fahren.

Dieser Zusammenhang ist oftmals bewiesen, eine Verdopplung des Radverkehrsanteils senkt das Unfallrisiko ca um 35% und vice versa. (Im übrigen auch für andere Verkehrteilnehmer, weil die Geschwindigkeitsspitzen der Autler gekappt werden).

Daher ist der beste Schutz für Radfahrer (aber auch andere Verkehrsteilnehmer), ihren Anteil am Verkehr zu erhöhen, eine Helmpflicht hingegen hat offenbar den gegenteiligen Effekt.
 
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Nader

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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

Fahrrad fahren ohne Helm in Begleitung meiner Tochter (sie ist 6) ist streng verboten!
Sie lässt das einfach nicht zu!:):D
 
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didi28

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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

@martinko:
Bewusst fälschen muss man Statistiken gar nicht, das Ergebnis hängt oft nur vom Blickwinkel und den Parametern ab.

Die Datengrundlage, die Zeitdauer, der Zeitpunkt der Erhebung ist alles äußerst zweifelhaft.

Ich will hier jetzt keine Diskussionen über Statistiken lostreten. Diese Studie ist jedenfalls höchst umstritten.

Eine australische Statistik kann im Übrigen schon wegen völlig anderer Klimabedingungen und Mentalitäten nicht ohne weiteres auf deutsche Verhältnisse übertragen werden.
 
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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

...Durchschnittlich passiert eine schwere Kopfverletzung pro Radfahrer alle 8.000 Jahre...

Jetzt ist mir klar warum ich mich manchmal so alt fühle: Ich bin schon 16003 Jahre alt:)!
Kann ich mich jetzt beim Guinness-Buch melden:confused: Oder gilt es nicht, wenn die schwere Kopfverletzung durch den Helm verhindert wurde?
Im Auto habe ich trotz vieler tausend Kilometer mehr, noch keine Kopfverletzung erlitten. Und nun:confused:

Aber Spass beiseite, für mich ist jede schwere Kopfverletzung mindestens eine zuviel.
Und die schnellste "Rentabilität" eines Helms, hat sich gut 15 Jahren bei uns in der Stadt ergeben: Eine Dame, kurz vorm Rentenalter, mit langjähriger Radfahrpraxis, hat sich, nach langem Überlegen, frisch einen Helm gekauft, aufgesetzt, das Fahrrad auf die andere Straßenseite geschoben und ist dann beim Anfahren irgendwie zu Fall gekommen und mit dem Helm auf die Bordsteinkante aufgeschlagen.
Der Helm war hin, der Kopf war ganz und sonst "nur" noch ein paar Schrammen. Beteiligte sonstige Verkehrsteilnehmer: keine. Geschwindigkeit: unter 10 Km/h.

Soviel noch zum Thema ich fahr langsam und da passiert nichts.
 
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Der Helm war hin, der Kopf war ganz und sonst "nur" noch ein paar Schrammen. Beteiligte sonstige Verkehrsteilnehmer: keine. Geschwindigkeit: unter 10 Km/h.
Toll! Und was hat sie dann anschließend ohne Helm gemacht. Hat sie sich gleich einen neuen bringen lassen, weil sie auch zu Fuß hinfallen kann und auch in Ihrer Wohnung.

Leute - was sollen solche Beispiele beweisen?
 
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Reinhard

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Leute - was sollen solche Beispiele beweisen?

Nichts ... Genau wie die Riesen-Diskussion hier (bitte viel Zeit zum Lesen mitbringen).

Helm- und Radwege-Themen sind die Dauerbrenner in Foren. Ich darf schon mal vorsorglich ankündigen, dass das auch in diesem Forum Sammelthreads werden.
 
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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

Eine australische Statistik kann im Übrigen schon wegen völlig anderer Klimabedingungen und Mentalitäten nicht ohne weiteres auf deutsche Verhältnisse übertragen werden.

vielleicht akzeptierst du ja die klimatologisch nahezu ebenbürtige Schweiz -- über Mentalitäten trau ich mir jetz nix zu sagen, wer weiss wer hier aller mitliest ;-) ;-)
dort ist die Helmtragequote von 2% auf fast 40% gestiegen -- die Anzahl der schweren Kopfverletzungen ist gleichgeblieben..
 
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ich bin/wäre gegen eine allgemeine Helmpflicht mit all den von dir erwähnten Argumenten. Auch habe ich nie für diese plädiert, sondern das Thema aufgegriffen mit der Überlegung, dass ein Helm mir mehr Nutzen als Schaden kann.

das topic des ganzen threads ist eine Diffamierung der Nichthelmträger, die mit einem Unwort beleg werden.


Mit Abweichlern..

das Unwort zeigt eindrücklich deine Wertschätzung Andersdenkender..


Wir könnten aber eine Helmpflicht bekommen, wenn die notorischen Nichthelmträger die Statistik versauen, auf die wir keinen Zugriff haben, um sie zu modifizieren.

nice try :)

wie die aktuelle Diskussion zb in CH allerdings belegt, kommt ganz im Gegenteil die Helmpflicht dann, wenn genug freiwillige mit Helm fahren.

Da man dann davon ausgeht, dass uns dann Australische Verhältnisse erspart bleiben, dh der Radverkehrsanteil durch die Pflicht nicht sinkt -- weil natürlich niemand verantwortlich sein will, wenn wieder alle mitm Auto fahren, ohne Helm natürlich.
 
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AW: Ein kleiner Denkanstoss für "Helmmuffel"

...dort ist die Helmtragequote von 2% auf fast 40% gestiegen -- die Anzahl der schweren Kopfverletzungen ist gleichgeblieben..
Wenn dem wirklich so sein sollte, dann beweist das lediglich, dass die normalen Radfahrhelme nicht das meiste taugen.
Daher fahre ich, wenn mit Helm, dann auch gleich mit Integralhelm.
Die Gurtpflicht ist übrigens auch daher gekommen, weil es volkswirtschaftlich nicht tragbar war, dass sich Leute im produktivsten Alter zum Krüppel oder zu Tode fahren.
 
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