
EchoCharly
Themenstarter
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- 14.09.2018
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- Frankfurt
- Details E-Antrieb
- Brompton mit Crystalyte SAW 20
Hallo in die Runde!
Als zukünftiges Projekt plane ich einen Akku-Selbstbau für mein Brompton mit SAW-20 Motor. Aktuell nutze ich einen 10Ah 10s3p Akku. Der reicht mir für so ca. 50km. Ich möchte die Reichweite erhöhen und habe 10s5p im Sinn. Mir ist schon klar, dass sich ein (einmaliger) Selbstbau kaum lohnt, wenn man nötiges Werkzeug, Material sowie Arbeitszeit nimmt und das mit Akku-Angeboten im Netz vergleicht. Aber... ich bin technisch interessiert, "bastle" gern und als Ing. NT elektrisch nicht völlig ungebildet. (Den nötigen Arduino-Spotwelder habe ich schonmal zusammengebaut.)
Anlass für Selbstbau war folgendes "Erlebnis":
Damit meine Frau und ich (damals noch mechanisch) besser zusammen radeln können, haben wir für sie ein Pedelec gekauft. Das erste, sozusagen der Erfahrungsträger war ein einfaches, billiges Faltrad Typ "Geoby Kobold". Am Anfang fuhr sie damit knapp 40km. Nach ca. 1 Jahr und 1000km wurde die Reichweite immer geringer und als es nur noch 10-15km waren, war Aktion angesagt. Der Versuch einen passenden Ersatzakku zu beschaffen blieb erfolglos. Typ nicht lieferbar und zudem teuer.
Also habe ich beschlossen, das Ding zu zerlegen. Beim Akku handelt es sich um einen 10s3p mit Sony US18650V3 Zellen, also 36V 7Ah 252Wh. Das Pack beinhaltet ein BMS mit Schlüsselschalter und Temperatursensor. Ich habe dann mit dem beiliegenden China-Lader (1.5A) geladen und über Halogenlampen (2.5A) entladen und dabei immer wieder die Packspannungen (3p) gemessen. Irgendwie war der Akku de-balanciert. Gegen Ende eines Ladevorgangs (der China-Lader war noch mit 0.45A zugange...) hatte die höchste Zelle 4.241V und die niedrigste 4.112V. Am Ende d.h. bei 0A Strom hatte der Gesamt-Akku 42.43V und die Zellen 4.220Vmax und 4.092Vmin. Als Leerlaufspannung messe ich beim Lader 42.45 Volt.
FAZIT: Der Lader fliegt raus.
Ich habe jetzt einen lüfterlosen 1.5A EBS-Lader der sauber bei 41.55V abregelt.
Da mir das manuelle Balancieren auf Dauer auch zu mühsam war und ich den Akku nicht ständig zerlegen wollte, habe ich die 3p Packspannungen über einen unten am Akku (wg. Regen) befindlichen Stecker (siehe Foto) herausgeführt. Und weil mein Pichler-Modellbaulader nur max. 7s LiPo kann, hat der Stecker 2 Gruppen a 5 Zellen. Zusätzlich zu den 5 Zell-Abgriffen =6 Pins gib's noch 2x2 Pins für den Ladestrom, zusammen also 10 Pins je Gruppe. Der Stecker dann also 20 Pins.
Ich lade jetzt entweder ganz normal mit dem EBS-Lader oder falls nötig die beiden Gruppen einzeln mit dem Modellbau-Lader. Der Akku ist jetzt wieder "in Balance" und 35km sind auch wieder möglich.
(meine) SCHLUSSFOLGERUNG:
- nicht jeder Lader taugt was (42.45 Volt !?)
- nicht jedes BMS taugt was
- das BMS sollte hohe Ausgleichsströme ermöglichen
- wenn ein BMS wegen zu hoher Spannung eines Packs abschaltet, kann es gut sein, dass andere Zellen nicht ganz geladen sind und das BMS dann beim Entladen wegen Unterspannung eines Packs früh abschaltet
- Akkus sind oft nicht defekt sondern einfach nur de-balanced
- um zu wissen,wie es um den Akku steht, sollten die Packspannungen aussen abgreifbar sein
... und daraus folgt eben: Akku selber bauen!
PS: Grosses Lob und vielen Dank an dieses Forum. Stundenlanges Mitlesen hier hat mir schon erheblich weitergeholfen und wird mir auch weiter helfen. Danke!
-Ernst
Als zukünftiges Projekt plane ich einen Akku-Selbstbau für mein Brompton mit SAW-20 Motor. Aktuell nutze ich einen 10Ah 10s3p Akku. Der reicht mir für so ca. 50km. Ich möchte die Reichweite erhöhen und habe 10s5p im Sinn. Mir ist schon klar, dass sich ein (einmaliger) Selbstbau kaum lohnt, wenn man nötiges Werkzeug, Material sowie Arbeitszeit nimmt und das mit Akku-Angeboten im Netz vergleicht. Aber... ich bin technisch interessiert, "bastle" gern und als Ing. NT elektrisch nicht völlig ungebildet. (Den nötigen Arduino-Spotwelder habe ich schonmal zusammengebaut.)
Anlass für Selbstbau war folgendes "Erlebnis":
Damit meine Frau und ich (damals noch mechanisch) besser zusammen radeln können, haben wir für sie ein Pedelec gekauft. Das erste, sozusagen der Erfahrungsträger war ein einfaches, billiges Faltrad Typ "Geoby Kobold". Am Anfang fuhr sie damit knapp 40km. Nach ca. 1 Jahr und 1000km wurde die Reichweite immer geringer und als es nur noch 10-15km waren, war Aktion angesagt. Der Versuch einen passenden Ersatzakku zu beschaffen blieb erfolglos. Typ nicht lieferbar und zudem teuer.
Also habe ich beschlossen, das Ding zu zerlegen. Beim Akku handelt es sich um einen 10s3p mit Sony US18650V3 Zellen, also 36V 7Ah 252Wh. Das Pack beinhaltet ein BMS mit Schlüsselschalter und Temperatursensor. Ich habe dann mit dem beiliegenden China-Lader (1.5A) geladen und über Halogenlampen (2.5A) entladen und dabei immer wieder die Packspannungen (3p) gemessen. Irgendwie war der Akku de-balanciert. Gegen Ende eines Ladevorgangs (der China-Lader war noch mit 0.45A zugange...) hatte die höchste Zelle 4.241V und die niedrigste 4.112V. Am Ende d.h. bei 0A Strom hatte der Gesamt-Akku 42.43V und die Zellen 4.220Vmax und 4.092Vmin. Als Leerlaufspannung messe ich beim Lader 42.45 Volt.
FAZIT: Der Lader fliegt raus.
Ich habe jetzt einen lüfterlosen 1.5A EBS-Lader der sauber bei 41.55V abregelt.
Da mir das manuelle Balancieren auf Dauer auch zu mühsam war und ich den Akku nicht ständig zerlegen wollte, habe ich die 3p Packspannungen über einen unten am Akku (wg. Regen) befindlichen Stecker (siehe Foto) herausgeführt. Und weil mein Pichler-Modellbaulader nur max. 7s LiPo kann, hat der Stecker 2 Gruppen a 5 Zellen. Zusätzlich zu den 5 Zell-Abgriffen =6 Pins gib's noch 2x2 Pins für den Ladestrom, zusammen also 10 Pins je Gruppe. Der Stecker dann also 20 Pins.
Ich lade jetzt entweder ganz normal mit dem EBS-Lader oder falls nötig die beiden Gruppen einzeln mit dem Modellbau-Lader. Der Akku ist jetzt wieder "in Balance" und 35km sind auch wieder möglich.
(meine) SCHLUSSFOLGERUNG:
- nicht jeder Lader taugt was (42.45 Volt !?)
- nicht jedes BMS taugt was
- das BMS sollte hohe Ausgleichsströme ermöglichen
- wenn ein BMS wegen zu hoher Spannung eines Packs abschaltet, kann es gut sein, dass andere Zellen nicht ganz geladen sind und das BMS dann beim Entladen wegen Unterspannung eines Packs früh abschaltet
- Akkus sind oft nicht defekt sondern einfach nur de-balanced
- um zu wissen,wie es um den Akku steht, sollten die Packspannungen aussen abgreifbar sein
... und daraus folgt eben: Akku selber bauen!
PS: Grosses Lob und vielen Dank an dieses Forum. Stundenlanges Mitlesen hier hat mir schon erheblich weitergeholfen und wird mir auch weiter helfen. Danke!
-Ernst