Eine doppelte Federung? In meinen Augen braucht es so was nicht.
Die Feder im Sattel wird zuerst einfedern, es wird also dort zuerst Energie abgebaut. Die Kraft, die dann auf die gefederte Sattelstütze einwirkt, wird nicht groß genug sein, damit die Sattelstütze ihren eigentlichen Zweck erfüllen kann.
Im schlimmsten Fall werden durch diese doppelte Federung Schwingungen erzeugt, die länger auf den Körper wirken. Das kann unter Umständen schädlich sein.
Tja, grau ist alle Theorie ....
"brauchen" braucht man vieles nicht, aber Komfort bekommt man nicht ohne zusätzlichen Aufwand.
Ob zuerst der Sattel oder die Stütze einfedert hängt allein von den jeweiligen Federraten ab, kann so ein oder andersrum rein.
Im besten Fall kann die doppelte Federung langes ausdauerndes Fahrradfahren ermöglichen.
Genau so ist es, zumindest bei mir:
80kg (incl. Klamotten), leicht vorgebeugte Körperhaltung (dadurch Körpergewicht auch auf den Armen), bySchulz G.2 ST mit Medium-Feder (60-85 kg), Brooks Flyer.
Die bySchulz ist wenn ich draufsitze ganz kurz vor der Einfedergrenze und spricht bei Erschütterung sofort an. Der Sattel federt erst später bei harten Schlägen bzw. er gibt unter Normalbedingungen ein wenig nach links und rechts nach (gut gedämpft, nicht schwankend), das Becken kann ganz leicht rotieren.
Jedenfalls ist mein Gesamtsystem für mich absolut passend. Vorgestern bin ich 90 km so entspannt und bequem wie noch nie gefahren. Normalerweise hätte ich für diese Entfernung schon ne gepolsterte Bib angezogen, hatte ich diesmal nicht und hab sie auch nicht vermisst.