Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht.

Diskutiere Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. im Plauderecke Forum im Bereich Community; Hallo da draussen, ich fahre jetzt seit fast zwei Jahren Ebike statt Auto und möchte gerne mal meine Erfahrungen schildern. Gerne lese ich auch...
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #1
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Hallo da draussen,
ich fahre jetzt seit fast zwei Jahren Ebike statt Auto und möchte gerne mal meine Erfahrungen schildern.
Gerne lese ich auch die Erfahrungsberichte anderer Leute.
Ich werde Vorteile(+) und Nachteile(-) aufführen, die natürlich durch meine individuelle Sicht der Dinge geprägt sind.

Der Einsatzort: Bochum, Großstadt im Ruhrgebiet. Die Stassen sind voll, gereizter Fahrstil ist verbreitet.
Das Ebike: Cube Trekking Rad, Baujahr 2021 mit 625wh und Bosch Active Line Plus zzgl. eines Kinderanhängers
Der Einsatzzweck: Pendeln zur Arbeit entfällt nahezu, da ich fast ausschliesslich im HomeOffice arbeite. Ich lege damit alle sonstigen Alltagsstrecken zurück: Erledigungen machen, Kind von der Tagesmutter abholen, kleinere Einkäufe, Freunde besuchen. Zudem nutze ich das Ebike zum Sport machen und fahre ohne konkretes Ziel Touren.
Auch mehrtätige Kurzurlaubstouren mache ich manchmal.
Die Kilometerleistung: Im Schnitt fahre ich 690 km pro Monat. Im Sommer mehr, im Winter weniger.

Vorteile:
-Ich persönlich fahre lieber Fahrrad als Auto. Es gibt mir ein Gefühl von "Freiheit", während Auto fahren für mich eher Stress ist.

-Ich habe eine wirklich gute Fitness entwickelt. Vor 3 Jahren war ich noch ein kettenrauchender, dauergestresster, dicklicher, ungesund lebender Typ.

Durchs Ebike fahren habe ich Freude am Sport so wie eine gewisse Grundfitness entwickelt und darauf aufbauend weitere Sportarten angefangen. Ich mache sehr intensiv Kraftsport, Joggen und Schwimmen. Zudem ernähre ich mich gesund und rauche nicht mehr. Mittlerweile bin ich von Kopf bis Fuß durchtrainiert.

-Beim "Erforschen" von unbekannten Gegenden findet man immer wieder schöne, unbekannte Orte

-Ebike fahren ist Bewegeung auch Stressabbau und Entspannung.

-Man kommt bei Ebike Touren auch mal mit Fremden ins Gespräch. Ich mag das.

-Das Immunsystem wird gestärkt.

-Es ist gesund

-Mit meinem 2,5 jährigen Sohn kann ich schöne Touren machen. Er fühlt sich im Kinderanhänger wohl.

-Man spart richtig Geld. Ein Auto kostet im Unterhalt gutes Geld.

-Mit nem 625wh Akku ist Reichweite im hügeligen Ruhrgebiet wirklich kein Problem. Im Tourenmodus fahre ich 120km mit Reisegepäck.

Nachteile:
-Der größte Nachteil: Die schlechte Rad-Infrastruktur in Bochum. Einerseits gibt es mittlerweile wirklich gute "Bahntrassen", die super zu befahren sind. Im Bereich der normalen Straßen ist die Radfahrer-Situation teilweise katastrophal. Es gibt nicht wenige Straßen, wo das Fahrradfahren komplett lebensgefährlich ist. Diesen Punkt muss ich sicherlich nicht weiter erläutern, das Forum ist voll mit Erfahrungsberichten.

-Der zweitgrößte Nachteil:
Absolut lebensgefährliche Situationen mit Autos, Bussen oder LKWs. Dieser Punkt ist sicherlich eng mit dem vorherigen Punkt verknüpft. Auch hier muss ich nicht weiter erläutern. Zum Glück verhalten sich fast alle Autofahrer rücksichtsvoller, wenn ein Kinderanhänger am Fahrrad hängt. Dennoch fahre ich hier und da verbotenerweise in Schrittgeschwindigkeit auf dem Bürgersteig, wenn ich mein Kind transportiere. Ein Kinderfahrradtransport auf dem Bürgersteig wird hier zum Glück allgemein toleriert.

-Sturzgefahr. Wer viele Kilometer macht, stürzt auch öfter. In den 2 Jahren hatte ich 2 schwere Stürze mit Prellungen und Beschädigungen am Fahrrad, sowie zwei leichte Stürze.
(Erfahrungsbericht: An einem schweren Sturz war ein Autofahrer teilweise schuld. Ich fuhr im Herbst bei Dunkelheit und Regen auf einem Radweg. Der Radweg ging auf dem Bürgersteig entlang. In einer uneinsichtigen Kurve stand dann ein schwarzer Renault Twingo auf dem Radweg . Ich wich ihm aus und wusste nicht, dass dort plötzlich eine Art "Mini-Bordsteinkante" den Radbereich und Fußgängerbereich auf dem Bürgersteig trennte. Diese "Mini-Kante" ist hier sehr unüblich. Ich stürzte schwer, lag minutenlang am Boden. Ein Pizzadienst musterte mich und fuhr davon. Auch andere Autofahrer halfen nicht. Ich konnte zwei Wochen lang meine rechte Hand nicht benutzen.
Ich habe dann den falsch geparkten Twingo bei der Stadt gemeldet. Das Ordnungsamt sagte mir, ich solle mich an die Polizei wenden. Die Polizei sagte mir, ich solle mich an Ordnungsamt wenden. Irgendwann habe ich es dann aufgegeben. Der Twingo parkt da immer noch.)

-Kleidung: Man ist immer primär funktional gekleidet. Ich würde mich auch gerne hin und wieder mal "gut" kleiden. Da die Kleidung durch Schweiß und Fahr-Dreck schneller schmutzig wird, muss man mehr Wäsche waschen. Des Weiteren wird gerne mal wasserdichte Kleidung verkauft, die nicht ansatzweise wasserdicht ist. Ich wünsche diesen Herstellern, dass sie mal eine Kreuzfahrt buchen, wo das Schiff so wasserdicht ist, wie ihre Kleidung.

-Ausrüstung: Besonders in der kalten Jahreszeit nervt mich, dass ich immer ganz viel Kram mitschleppen muss, den ich nach Bedarf an-und-ausziehen muss. Helm, Warnweste, Regenjacke, Regenhose, Regenschutz Schuhe, Handschuhe, Zusätzlicher Pullover, Lange Unterhose, Flickzeug/Werkzeug, Wasser. Das nervt mich, dass ich jedesmal, wenn ich ausser Haus gehe, nen Rucksack packen muss.

-Wartungsarbeiten: Ein Ebike ist im Vergleich zum Auto schon ganz schön pflegeintensiv. Einmal pro Woche eine Stunde putzen + Kette & Co ölen. Dann kommen Reparaturen dazu. Pro Jahr ist sicherlich ein Ketten/Ritzelsatz fällig, zudem Beläge, Reifen und sonstige Reparaturen.

-Die Werkstattsituation: Katastrophal. Ich war anfangs so naiv zu denken, dass es mit Ebike-Reparaturen wie mit Auto-Reparaturen läuft: Man ruft die Werkstatt an, bekommt nen Termin in ein paar Tagen und kann das Auto nach 24h wieder abholen.
Beim Ebike läuft das so: Ich rufe eine Woche lang die Werkstatt insgesamt 30mal an. Irgendwann komme ich durch, man verspricht mir einen Rückruf, der tagelang nicht kommt. Also schreibe ich Emails. Diese werden nie beantwortet. Dann nehme ich zwei Stunden Hin-und-Rückfahrt zur Werkstatt in Kauf. Vor Ort stehe ich teilweise bis zu einer Stunde(!) an und bekomme selbst im Winter einen Termin frühstens in 3 Monaten. Inspektionen wurden nicht fristgerecht durchgeführt. Laut Cube habe ich dadurch Garantien verloren. Mir werden mehrfach falsche Ersatzteile verkauft.
Eine einzige Katastrophe.
Sicherlich sind viele Reparaturen ab Bike nicht sonderlich kompliziert. Aber ich habe kaum Zeit, mir alles beizubringen.

-Pannensituationen: Es kam trotz neu gekauftem Bike bereits zweimal vor, dass das Bike nicht mehr fahrbereit war. Einmal löste sich das Kettenrad und ich besitze das Spezialwerkzeug nicht. Ein anderes Mal montierte die Werkstatt einen Kettensatz völlig falsch, so dass der Motor nicht abschaltete. Auf Grund der Werkstattsituation stand das Fahrrad daher für Wochen still. Es bedeutete jedesmal: Fahrrad in die Ubahn packen, an der Werkstatt ne Stunde anstehen(Mittlerweile habe ich mir Fahrrad-Werkzeug gekauft und mache Reparaturen selbst. Dennoch ist das ein Verlustgeschäft für mich. Die Zeit würde ich lieber aufwenden, um mein Wohn-eigentum aufzuwerten.)

-Die Langlebigkeit des Motors kann ich noch nicht einschätzen. Bis jetzt läuft er super. In einem entsprechenden Threat des Forum beschreiben Nutzer stolz, dass ihre Motoren 10.000 - 20.000 km drauf haben. Ich fahre im Jahr 8.000km. Wenn der Motor jetzt nach 15.000 km den Geist aufgibt, hätte ich kostentechnisch fast Auto fahren können.

-Abstellmöglichkeiten für Fahrräder: Hier bestehen die öffentlichen Schwimmbäder sowie ein Einkaufszentrum darauf, dass man die Fahrrädern nur in den dunklen, unbeleuchteten Ecken abstellt, wo die Fahrradständer sind. Besonders dämlich finde ich, dass die Schwimmbäder nur die Möglichkeit bieten, das Vorderrad am Ständer mit nem Schloß zu sichern. Viele haben aber Schnellspanner am Vorderrad, meins auch. Da hilft nur: Die Umgebung des Schwimmbads nach ner diebstahlsicheren Laterne absuchen. Ich wurde sowohl im Einkaufszentrum wie in Schwimmbädern bereits mehrach gebeten, mein Fahrrad woanders abzustellen.
Auch bei uns zu Hause habe ich keine richtige Möglichkeit, das Fahrrad abzustellen. Die Kellertreppe ist Baujahr 1930 und so schmal, dass das Bike nicht durch passt. In der Wohnung will die Frau es nicht haben. Garagen sind hier alle fest vermietet und kosten auch 60-80€ / Monat. Also habe ich für 6€ nen Stellplatz in ner Fahrradgarage gemietet. Dort darf ich leider weder Werkzeug noch Putzmittel lagern. Wenn ich also nach Hause komme und "schnell" irgendwas beheben will, muss ich jedesmal in den 4ten Stock latschen, um Werkzeug/Putzmittel zu holen. Dabei kann es vorkommen, dass ich etwas vergesse und nochmal laufen muss.
Das nervt.
Auch ist das Reparieren in der Fahrradgarage verboten. Daher muss ich die Wartungsarbeiten, Putzarbeiten und Reparaturen unter freiem Himmel durchführen und mich entsprechend nach dem Wetter richten.
Aktuell halte ich noch die Augen nach einer freien Auto-Garage auf, auch wenn die teuer sind.

-Die Gefahr eines Fahrraddiebstahls ist immer da. Ich konnte bereits zweimal feststellen, dass an meinem Schloss rumgefummelt wurde. Die Alarmanlange hat wohl ein Schlossknacken verhindert.

-Einkäufe / Dinge transportieren: Ist natürlich ein Problem mit dem Ebike. Einen Lastenanhänger habe ich nicht, nur den Kinderanhänger.
Tatsächlich nehme ich alle zwei Monate für nen Großeinkauf das Auto. Nur frische Produkte wie Obst, Gemüse, Joghurts etc.. kaufe ich dann noch nach. Leider liefert hier kein Lebensmittelieferdienst. Eine Waschmaschine habe ich bewusst bei Amazon gekauft, da diese liefern. Einen Bürostuhl habe ich letztens mit der Sbahn transportiert. Das war sehr nervig.
Tja, und wenn ich dann doch Dinge aus dem Baumarkt brauche, heisst es doch, Auto fahren.



Das war jetzt eine Menge Text und ich kanns nicht verübeln, wenn dieser abschreckt. Vielleicht gibt es noch andere Erfahrungeberichte von Leuten, die das Autofahren aufgegeben haben?
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #2
mango

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Die Langlebigkeit des Motors kann ich noch nicht einschätzen. Bis jetzt läuft er super. In einem entsprechenden Threat des Forum beschreiben Nutzer stolz, dass ihre Motoren 10.000 - 20.000 km drauf haben. Ich fahre im Jahr 8.000km. Wenn der Motor jetzt nach 15.000 km den Geist aufgibt, hätte ich kostentechnisch fast Auto fahren können.
Interessanter bericht! Thx!

Langlebigkeit:
Dafür kann man eine vollkaskoversicherung abschliessen. Hab ich vor kurzem für knapp 70 euro/jahr gemacht. Der preis richtet sich nach dem pedelec neupreis. Meins hat 1.400 euro gekostet. Wenn der motor abraucht, bezahlt das die versicherung.

Ich hab auch kein auto mehr. Für einkäufe oder andere transporte hab ich mir boxit von racktime angeschafft:

index.php



index.php


Für boxit braucht man allerdings einen gepäckträger von racktime. Basil stellt eine fahrradkiste her für die es einen adapter für viele gepäckträger gibt. Evtl wäre die was für dich für einkäufe, und evtl passt die auch an deinen gepäckträger.

Wenn boxit mal micht reicht bei mir: dafür hab ich einen 40l grossen rucksack (eher seesack) aus lkw plane.

Evtl ist ein pedelec mit riemen und nabenschaltung weniger wartungsintensiv. Das cube supreme wäre z.b. so eins.

In den 2 1/2 jahren (ca 7.000 km insgesamt) hab ich ein oder zwei mal eins meiner kinder gefragt, ob es mit dem auto vorbei kommen kann. Da lag dann aber schnee. Ansonsten erledige ich alles mit dem radel.

Ich hab aber den vorteil, rentner zu sein. Ich kann meine termine so legen, dass ich nicht durch die innenstadt zur rushhour muss.
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #4
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Langlebigkeit:
Dafür kann man eine vollkaskoversicherung abschliessen. Hab ich vor kurzem für knapp 70 euro/jahr gemacht.
Habe ich auch schonmal dran gedacht. Gerade bei meinen Kilometerleistungen lohnt sich das.

Welche Versicherung hast Du denn da?
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #5
Andre5

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Helm, Warnweste, Regenjacke, Regenhose, Regenschutz Schuhe, Handschuhe, Zusätzlicher Pullover, Lange Unterhose, Flickzeug/Werkzeug, Wasser.
Guter Bericht, ja so schön es ist, ist es doch manchmal etwas beschwerlicher
als einfach ins Auto zu steigen.
Einen Ersatzachlauch habe ich zudem immer mit dabei , ist in der kalten/dunklen Jahreszeit mEn. praktischer als das Flicken.
Viel Spaß weiterhin 👍🏻
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #7
KielerSprotte

KielerSprotte

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Wir ersetzen gerade das Zweiauto durch die Fahrräder, ganz ohne eigenen PKW kann ich mir gerade für Urlaub, usw. nicht vorstellen, den Alltag bekommt man sicher auch ohne hin, meine Kinder sind da ganz anders, mein Sohn hat Auto und Motorrad abgeschafft, meine Tochter nichtmal den Führerschein gemacht, die machen alles zu Fuß, per Rad oder mit Öffis, geht natürlich nur, wenn man nicht am A.... der Welt wohnt...
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #8
wahlium

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Hallo @Nutzer, cooler Bericht, danke!
Wir haben unser Zweitauto vor weit über 1 Jahr abgegeben, seit 2015 fahre ich relativ konsequent mit dem Rad zum Bahnhof.
Im Gegensatz zu Dir wohne ich aber auf dem Land und da geht es eben nicht ganz ohne Auto. Auch wg. Urlaub und so.
Aber immerhin hab ich in der Prä-Corona-Zeit nur durch die Fahrten zum Bahnhof 2000 km Autofahrt eingespart, was locker die Urlaubsfahrt ausmachte.
Großeinkäufe, so alle 10 Tage erledigen wir mit dem Auto, dazwischen mit dem Rad (und dem Anhänger). Meist komme ich dafür gar nicht auf die Idee, NICHT das Rad zu nehmen :D Und wäre der große Supermarkt nicht so weit weg, dass man wirklich einen 3h oder so einplanen müsste, würde ich auch dahin mit dem Rad fahren. Aber Vollzeit-Job und sowas verträgt sich nicht so gut.

Ob es wirklich so viel billiger ist... der ADAC rechnet für einen untere Mittelklasse-Wagen mit 40 ct / Kilometer (alles inklusive)
Da komme ich auch locker hin (radl + neuer Antriebsstrang, 2x neue Kette, 3x neue Reifen = 40 ct bei 10t km. Tendenz natürlich fallend), Kleinteile und so gar nicht mitgerechnet.

Die Rechnung ist mir aber total schnurzpiepegal, weil Radfahren einfach so geil viel Spaß macht!
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #9
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Ob es wirklich so viel billiger ist... der ADAC rechnet für einen untere Mittelklasse-Wagen mit 40 ct / Kilometer (alles inklusive)
Da komme ich auch locker hin (radl + neuer Antriebsstrang, 2x neue Kette, 3x neue Reifen = 40 ct bei 10t km.
Das wären auf 10.000km 4.000€. Ich habe auf den 10.000km etwa 350€ für Verschleissteile plus Versicherung ausgegeben.
Plus geschätzte 800€ Wertverlust auf das Fahrrad(Neupreis 2.600€ vor einem Jahr).

Das ist grundsätzlich schon viel günstiger als das Auto - Allerdings hängt es für mich mit der Haltbarkeit des Motors zusammen.

Wenn der bald verreckt, wäre es gleich teuer wie ein Auto.
Allerdings kann man sich ja gegen Motorschaden versichern.

Damit wäre das Ebike schon erheblich günstiger.
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #10
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Gut, wasserfeste Kleidung muss man noch dazu rechnen. Nen Helm. Vll. nen anderen Sattel.

Damit kommt man aber nicht auf 4.000€.
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #11
Mabike

Mabike

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Hallo da draussen,
ich fahre jetzt seit fast zwei Jahren Ebike statt Auto und möchte gerne mal meine Erfahrungen schildern.
Gerne lese ich auch die Erfahrungsberichte anderer Leute.
Ich werde Vorteile(+) und Nachteile(-) aufführen, die natürlich durch meine individuelle Sicht der Dinge geprägt sind.

Der Einsatzort: Bochum, Großstadt im Ruhrgebiet. Die Stassen sind voll, gereizter Fahrstil ist verbreitet.
Das Ebike: Cube Trekking Rad, Baujahr 2021 mit 625wh und Bosch Active Line Plus zzgl. eines Kinderanhängers
Der Einsatzzweck: Pendeln zur Arbeit entfällt nahezu, da ich fast ausschliesslich im HomeOffice arbeite. Ich lege damit alle sonstigen Alltagsstrecken zurück: Erledigungen machen, Kind von der Tagesmutter abholen, kleinere Einkäufe, Freunde besuchen. Zudem nutze ich das Ebike zum Sport machen und fahre ohne konkretes Ziel Touren.
Auch mehrtätige Kurzurlaubstouren mache ich manchmal.
Die Kilometerleistung: Im Schnitt fahre ich 690 km pro Monat. Im Sommer mehr, im Winter weniger.

Vorteile:
-Ich persönlich fahre lieber Fahrrad als Auto. Es gibt mir ein Gefühl von "Freiheit", während Auto fahren für mich eher Stress ist.

-Ich habe eine wirklich gute Fitness entwickelt. Vor 3 Jahren war ich noch ein kettenrauchender, dauergestresster, dicklicher, ungesund lebender Typ.

Durchs Ebike fahren habe ich Freude am Sport so wie eine gewisse Grundfitness entwickelt und darauf aufbauend weitere Sportarten angefangen. Ich mache sehr intensiv Kraftsport, Joggen und Schwimmen. Zudem ernähre ich mich gesund und rauche nicht mehr. Mittlerweile bin ich von Kopf bis Fuß durchtrainiert.

-Beim "Erforschen" von unbekannten Gegenden findet man immer wieder schöne, unbekannte Orte

-Ebike fahren ist Bewegeung auch Stressabbau und Entspannung.

-Man kommt bei Ebike Touren auch mal mit Fremden ins Gespräch. Ich mag das.

-Das Immunsystem wird gestärkt.

-Es ist gesund

-Mit meinem 2,5 jährigen Sohn kann ich schöne Touren machen. Er fühlt sich im Kinderanhänger wohl.

-Man spart richtig Geld. Ein Auto kostet im Unterhalt gutes Geld.

-Mit nem 625wh Akku ist Reichweite im hügeligen Ruhrgebiet wirklich kein Problem. Im Tourenmodus fahre ich 120km mit Reisegepäck.

Nachteile:
-Der größte Nachteil: Die schlechte Rad-Infrastruktur in Bochum. Einerseits gibt es mittlerweile wirklich gute "Bahntrassen", die super zu befahren sind. Im Bereich der normalen Straßen ist die Radfahrer-Situation teilweise katastrophal. Es gibt nicht wenige Straßen, wo das Fahrradfahren komplett lebensgefährlich ist. Diesen Punkt muss ich sicherlich nicht weiter erläutern, das Forum ist voll mit Erfahrungsberichten.

-Der zweitgrößte Nachteil:
Absolut lebensgefährliche Situationen mit Autos, Bussen oder LKWs. Dieser Punkt ist sicherlich eng mit dem vorherigen Punkt verknüpft. Auch hier muss ich nicht weiter erläutern. Zum Glück verhalten sich fast alle Autofahrer rücksichtsvoller, wenn ein Kinderanhänger am Fahrrad hängt. Dennoch fahre ich hier und da verbotenerweise in Schrittgeschwindigkeit auf dem Bürgersteig, wenn ich mein Kind transportiere. Ein Kinderfahrradtransport auf dem Bürgersteig wird hier zum Glück allgemein toleriert.

-Sturzgefahr. Wer viele Kilometer macht, stürzt auch öfter. In den 2 Jahren hatte ich 2 schwere Stürze mit Prellungen und Beschädigungen am Fahrrad, sowie zwei leichte Stürze.
(Erfahrungsbericht: An einem schweren Sturz war ein Autofahrer teilweise schuld. Ich fuhr im Herbst bei Dunkelheit und Regen auf einem Radweg. Der Radweg ging auf dem Bürgersteig entlang. In einer uneinsichtigen Kurve stand dann ein schwarzer Renault Twingo auf dem Radweg . Ich wich ihm aus und wusste nicht, dass dort plötzlich eine Art "Mini-Bordsteinkante" den Radbereich und Fußgängerbereich auf dem Bürgersteig trennte. Diese "Mini-Kante" ist hier sehr unüblich. Ich stürzte schwer, lag minutenlang am Boden. Ein Pizzadienst musterte mich und fuhr davon. Auch andere Autofahrer halfen nicht. Ich konnte zwei Wochen lang meine rechte Hand nicht benutzen.
Ich habe dann den falsch geparkten Twingo bei der Stadt gemeldet. Das Ordnungsamt sagte mir, ich solle mich an die Polizei wenden. Die Polizei sagte mir, ich solle mich an Ordnungsamt wenden. Irgendwann habe ich es dann aufgegeben. Der Twingo parkt da immer noch.)

-Kleidung: Man ist immer primär funktional gekleidet. Ich würde mich auch gerne hin und wieder mal "gut" kleiden. Da die Kleidung durch Schweiß und Fahr-Dreck schneller schmutzig wird, muss man mehr Wäsche waschen. Des Weiteren wird gerne mal wasserdichte Kleidung verkauft, die nicht ansatzweise wasserdicht ist. Ich wünsche diesen Herstellern, dass sie mal eine Kreuzfahrt buchen, wo das Schiff so wasserdicht ist, wie ihre Kleidung.

-Ausrüstung: Besonders in der kalten Jahreszeit nervt mich, dass ich immer ganz viel Kram mitschleppen muss, den ich nach Bedarf an-und-ausziehen muss. Helm, Warnweste, Regenjacke, Regenhose, Regenschutz Schuhe, Handschuhe, Zusätzlicher Pullover, Lange Unterhose, Flickzeug/Werkzeug, Wasser. Das nervt mich, dass ich jedesmal, wenn ich ausser Haus gehe, nen Rucksack packen muss.

-Wartungsarbeiten: Ein Ebike ist im Vergleich zum Auto schon ganz schön pflegeintensiv. Einmal pro Woche eine Stunde putzen + Kette & Co ölen. Dann kommen Reparaturen dazu. Pro Jahr ist sicherlich ein Ketten/Ritzelsatz fällig, zudem Beläge, Reifen und sonstige Reparaturen.

-Die Werkstattsituation: Katastrophal. Ich war anfangs so naiv zu denken, dass es mit Ebike-Reparaturen wie mit Auto-Reparaturen läuft: Man ruft die Werkstatt an, bekommt nen Termin in ein paar Tagen und kann das Auto nach 24h wieder abholen.
Beim Ebike läuft das so: Ich rufe eine Woche lang die Werkstatt insgesamt 30mal an. Irgendwann komme ich durch, man verspricht mir einen Rückruf, der tagelang nicht kommt. Also schreibe ich Emails. Diese werden nie beantwortet. Dann nehme ich zwei Stunden Hin-und-Rückfahrt zur Werkstatt in Kauf. Vor Ort stehe ich teilweise bis zu einer Stunde(!) an und bekomme selbst im Winter einen Termin frühstens in 3 Monaten. Inspektionen wurden nicht fristgerecht durchgeführt. Laut Cube habe ich dadurch Garantien verloren. Mir werden mehrfach falsche Ersatzteile verkauft.
Eine einzige Katastrophe.
Sicherlich sind viele Reparaturen ab Bike nicht sonderlich kompliziert. Aber ich habe kaum Zeit, mir alles beizubringen.

-Pannensituationen: Es kam trotz neu gekauftem Bike bereits zweimal vor, dass das Bike nicht mehr fahrbereit war. Einmal löste sich das Kettenrad und ich besitze das Spezialwerkzeug nicht. Ein anderes Mal montierte die Werkstatt einen Kettensatz völlig falsch, so dass der Motor nicht abschaltete. Auf Grund der Werkstattsituation stand das Fahrrad daher für Wochen still. Es bedeutete jedesmal: Fahrrad in die Ubahn packen, an der Werkstatt ne Stunde anstehen(Mittlerweile habe ich mir Fahrrad-Werkzeug gekauft und mache Reparaturen selbst. Dennoch ist das ein Verlustgeschäft für mich. Die Zeit würde ich lieber aufwenden, um mein Wohn-eigentum aufzuwerten.)

-Die Langlebigkeit des Motors kann ich noch nicht einschätzen. Bis jetzt läuft er super. In einem entsprechenden Threat des Forum beschreiben Nutzer stolz, dass ihre Motoren 10.000 - 20.000 km drauf haben. Ich fahre im Jahr 8.000km. Wenn der Motor jetzt nach 15.000 km den Geist aufgibt, hätte ich kostentechnisch fast Auto fahren können.

-Abstellmöglichkeiten für Fahrräder: Hier bestehen die öffentlichen Schwimmbäder sowie ein Einkaufszentrum darauf, dass man die Fahrrädern nur in den dunklen, unbeleuchteten Ecken abstellt, wo die Fahrradständer sind. Besonders dämlich finde ich, dass die Schwimmbäder nur die Möglichkeit bieten, das Vorderrad am Ständer mit nem Schloß zu sichern. Viele haben aber Schnellspanner am Vorderrad, meins auch. Da hilft nur: Die Umgebung des Schwimmbads nach ner diebstahlsicheren Laterne absuchen. Ich wurde sowohl im Einkaufszentrum wie in Schwimmbädern bereits mehrach gebeten, mein Fahrrad woanders abzustellen.
Auch bei uns zu Hause habe ich keine richtige Möglichkeit, das Fahrrad abzustellen. Die Kellertreppe ist Baujahr 1930 und so schmal, dass das Bike nicht durch passt. In der Wohnung will die Frau es nicht haben. Garagen sind hier alle fest vermietet und kosten auch 60-80€ / Monat. Also habe ich für 6€ nen Stellplatz in ner Fahrradgarage gemietet. Dort darf ich leider weder Werkzeug noch Putzmittel lagern. Wenn ich also nach Hause komme und "schnell" irgendwas beheben will, muss ich jedesmal in den 4ten Stock latschen, um Werkzeug/Putzmittel zu holen. Dabei kann es vorkommen, dass ich etwas vergesse und nochmal laufen muss.
Das nervt.
Auch ist das Reparieren in der Fahrradgarage verboten. Daher muss ich die Wartungsarbeiten, Putzarbeiten und Reparaturen unter freiem Himmel durchführen und mich entsprechend nach dem Wetter richten.
Aktuell halte ich noch die Augen nach einer freien Auto-Garage auf, auch wenn die teuer sind.

-Die Gefahr eines Fahrraddiebstahls ist immer da. Ich konnte bereits zweimal feststellen, dass an meinem Schloss rumgefummelt wurde. Die Alarmanlange hat wohl ein Schlossknacken verhindert.

-Einkäufe / Dinge transportieren: Ist natürlich ein Problem mit dem Ebike. Einen Lastenanhänger habe ich nicht, nur den Kinderanhänger.
Tatsächlich nehme ich alle zwei Monate für nen Großeinkauf das Auto. Nur frische Produkte wie Obst, Gemüse, Joghurts etc.. kaufe ich dann noch nach. Leider liefert hier kein Lebensmittelieferdienst. Eine Waschmaschine habe ich bewusst bei Amazon gekauft, da diese liefern. Einen Bürostuhl habe ich letztens mit der Sbahn transportiert. Das war sehr nervig.
Tja, und wenn ich dann doch Dinge aus dem Baumarkt brauche, heisst es doch, Auto fahren.



Das war jetzt eine Menge Text und ich kanns nicht verübeln, wenn dieser abschreckt. Vielleicht gibt es noch andere Erfahrungeberichte von Leuten, die das Autofahren aufgegeben haben?
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #12
T

TiJay

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Ich habe mir mal die Versicherung angesehen.
Da scheint der Motor aber nur bei bestimmten Schäden versichert zu sein, oder?
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #13
Mabike

Mabike

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Vielen Dank für diesen ausführlichen Text. Ich hab ihn gerne gelesen, denn ich bin jetzt seit zwei Monaten auch begeisterter E-Bike Fahrer. Ich habe noch ein Mountainbike und ein normales Trekkingrad im Keller die habe ich die letzten zwei Monate auch noch benutzt man glaubt es kaum, aber ansonsten mache ich alles mit dem E-Bike. Ich kaufe auch kleinere Einkäufe für mich ein, da ich alleine lebe geht es sehr gut mit dem Gepäck Taschen. Ich fahre in der Stadt und in der Umgebung so gut wie alles mit dem Rad und habe auch hier durch aus den sportlichen Effekt, den du beschreibst und mache seither viel mehr. Von dem her alles gut. Ist auch ein Ausgleich für meinen stressigen Job Außendienst da ich noch 50.000 km im Jahr mit dem Auto fahren muss, solange ich berufstätig bin. Einmal in der Woche bin ich im Home-Office. Ich habe mir auch oft gedacht, wenn ich eines Tages mal beruflich nicht mehr auf das Auto angewiesen bin, hätte ich kein Problem damit mit einem E-Bike und den öffentlichen Verkehrsmitteln mein Leben zu bestreiten. Da ich in meinem Leben wahrlich genug Auto gefahren bin, und es irgendwann mal reicht. Würde ich für eine Urlaubsfahrt irgendwann mal ein Auto brauchen, könnte ich mir CarSharing vorstellen. Aber man sieht natürlich an deiner Beschreibung, dass es auch manchmal ganz schön unangenehm sein kann, nur Fahrrad zu fahren. Stichwort kalte und dunkle Jahreszeit, oder diverse Probleme mit Werkstätten. Hier habe ich bisher noch keine große Erfahrung, da mein Rad natürlich in der kurzen Zeit nur einmal zum Erstcheck in der Werkstatt war. Jedoch hiermit war ich super zufrieden. Was bei mir noch kommt werde ich dann ja sehen. Hier hoffe ich dass über die Jahre noch anhalten den Rad und E-Bike Boom die Werkstätten besser werden. Finde deinen Durchhalte Willen auch bei den Problemen schon ganz erstaunlich. Mach weiter so du bist auf dem richtigen Weg. Viel Spaß.
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #14
mango

mango

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Ich hatte das mit den kosten auto./.pedelec hier mal grob überschlagen:

das 1.400 euro teure pedelec hab ich jetzt bald 2 jahre. das läuft von den kosten her bis jetzt quasi aus der portokasse.

wertverlust um die 400 euro. kosten für wartung und ersatzteile um die 100 euro. stromkosten nicht mal 5 euro.

sind rund 250 euro pro jahr.

beim letzten auto hätte ich für 1x tüv und au 100 euro bezahlt. die kleine inspektion hätte zurückhaltend gerechnet ebenfalls 100 euro gekostet, die grosse 200.

der wertverlust hätte in 2 jahren mind. 2.000 euro betragen.

macht rund 1.200 euro im jahr. die meisten autos dürften deutlich teurer sein.

da ist dann aber noch kein tropfen benzin mit dabei, und keine steuer und versicherung.

Das pedelec ist durch die vollkaskoversicherung (70 euro/jahr) jetzt etwas teurer geworden. Zudem hatte ich mir eine felge kaputt gefahren (50 euro).

Es bleibt bei mir aber dabei, dass das pedelec im vergleich zum eigentlich günstigen kleinwagen preiswert ist.

Bei teureren pedelecs kann das anders sein.
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #15
mango

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  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #16
T

TiJay

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Zitier am besten mal was du meinst.
  • Bei E-Bikes: Schäden durch Kurzschluss, Induktion oder Überspannung
  • Bei E-Bikes: Feuchtigkeitsschäden an Akku, Motor- und Steuerungsgeräten
wobei ich jetzt, nachdem ich mir den Text nochmal angesehen habe ;-), unter dieser Passage "Verschleißschäden (Bis zu einem maximalen Fahrradalter von 5 Jahren)" auch "normale " Motorschäden sehen könnte!?
Denn wäre das allerdings eine gute Absicherung.
Erstaunlich, dass die Laufleistung p.a anscheinend keine Rolle spielt

Grüße aus OWL
TJ
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #17
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Das war ein gute Aktion, ging an mir leider vorrüber ...
 

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  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #18
mango

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shimano steps
wobei ich jetzt, nachdem ich mir den Text nochmal angesehen habe ;-), unter dieser Passage "Verschleißschäden (Bis zu einem maximalen Fahrradalter von 5 Jahren)" auch "normale " Motorschäden sehen könnte!?
Genau. Man braucht dann eine werkstatt, die einem den defekt bestätigt.

Ich meine, ab vollendetem 3. jahr muss man einen kleinen teil der kosten selber tragen. Ist, so weit ich es im kopf habe, 1% pro monat. Wenn das rad 38 monate alt ist, muss man also 2 % aus eigener tasche bezahlen. Es kann aber auch sein, dass sich das nur auf diebstahl bezieht, der ja auch abgedeckt wird durch die versicherung.

Ab dem vollendeten 5. Jahr werden keine kosten mehr übernommen. Ab da lohnt die vollkasoversicherung also nicht mehr.
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #19
wahlium

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yamaha pw 400 Wh
Gut, wasserfeste Kleidung muss man noch dazu rechnen. Nen Helm. Vll. nen anderen Sattel.

Damit kommt man aber nicht auf 4.000€.
na, ich schon - und ich habe 'nur' EIN ebike. Viele hier haben 2 oder 3 bzw. kaufen sich alle 1 oder 2 Jahre ein Neues.
meines ist von 2016, war runtergesetzt auf 3999,-
jetzt, nach 10k km komplett neuer Antriebsstrang: 393,-
Neue Felge hinten, Montage und so: 250,-
2x neue Kette: 63,-
3 Reifen: ca. 100,-

Nicht berücksichtigt, weil Schnickschnack:
Gepäckträger: 250,-
Anhänger: 399,-
Packtaschen: 130,-
2 Lenkertaschen: 100,- (1x schön & 1x praktisch - jaja, hier posten auch Frauen :D)
Neopren für Akku
Griffe
Kleidung, Handschuhe
Miete f. Fahrradbox
Ventile, Dichtmilch, Spezialwerkzeuge
etc.
 
  • Ebike als Autoersatz - Ein Erfahrungsbericht. Beitrag #20
VielfahrerB

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R & M Superdelite m. Bosch Perf. CX, 25 km/h
Da ich gerade 100.000 km mit drei Pedelecs in knapp 5 Jahren zurückgelegt habe, bietet sich an, mal eine Kostenrechnung anzustellen:
Die Rechnung umfasst drei relativ hochpreisige Pedelecs:
  • Riese & Müller, Delite, Bj. 2017, ca. 59.000 km, bis es mir gestohlen wurde,
  • Riese & Müller, Superdelite, Bj. 2020, ca. 38.000 km, weiter in Gebrauch,
  • HNF Nicolai XF3 Adventure, Bj. 2022, ca. 3.000 km, weiter in Gebrauch.
(Details zu den Kilometerleistungen der Pedelecs hier sonstige(s) - Lebensdauer: Wer hat mehr als 10 000 km auf seinem Bosch Motor?)

Die Ausgaben waren:
  • Anschaffungskosten: ca. 25.000 EUR
  • Instandhaltungskosten, Zubehörkosten: ca. 6.000 EUR
  • Versicherungsbeiträge: ca. 1.700 EUR
  • Stromkosten (anhand Bosch-Servicebericht mit 0,37 kWh je 100 km): ca. 120 EUR
  • SUMME AUSGABEN: ca. 32.820 EUR
Die Einnahmen waren:
  • Versicherungsleistungen (wg. Diebstahl Delite und für defekte sowie Verschleißteile): ca. 6.600 EUR
Vorhandene Werte :
  • 2 Pedelecs, Zubehör, vorrätige Verschleißteile: ca. 14.000 EUR
Verbleibende Kosten (AUSGABEN minus EINNAHMEN minus VERBLEIBENDE WERTE): Ca. 12.220 EUR

Diese Kosten beziehe ich auf gefahrene 100.000 km und erhalte einen Kilometerpreis von ca. 0,12 EUR.

Bewertung:
  • Ich habe mit dem Kauf des ersten Pedelecs mein Auto verkauft. Dessen Kosten lagen je km etwa 4x so hoch bei ca. 0,50 EUR/km (alle Kosten inkl. Anschaffungskosten). Insofern ist ein Pedelec deutlich preiswerter als ein Auto. Das bleibt auch so, wenn ich alle anderen Mobilitätskosten z. B. für die Nutzung der Bahn hinzurechne.
  • Mein Fall ist sicher nicht verallgemeinerbar, weil meine Wahl auf hochpreisige Pedelecs fiel (in der Hoffnung auf Zuverlässigkeit und Langlebigkeit) und wegen des Sonderfalls, dass mir ein Pedelec gestohlen und von der Versicherung mit dem Neupreis ersetzt wurde.
  • Hinzu kommt meine sehr hohe jährliche Fahrstrecke zwischen 16.000 km und 23.000 km, was ebenfalls untypisch ist.
Fazit: Ich ziehe jetzt, nachdem 5 Jahre seit Verkauf des Autos und Kauf des ersten Pedelecs vergangen sind, ein sehr positives Fazit. Neben dem oben beschriebenen Kostenaspekt wiegen noch viel mehr:
  • Die Freude am Radeln,
  • bessere Fitness und Gesundheit,
  • zeitsparende innerstädtische Mobilität,
  • Stressarmut,
  • neue und direkte Eindrücke in schönen Landschaften bei Tages- und Mehrtagestouren und im Urlaub und vieles mehr...
Die vom TE genannten Verbesserungspotentiale bei der Radinfrastruktur sehe ich ganz genauso, sie sind vor allem jetzt dringend!
 
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