Nach einem Ausflug nach HH hier meine Eindrücke von der Probefahrt:
Das Rad sieht so chic aus, wie die Webseite vermuten lässt. Vor Ort hat mich matt-schwarz aber noch mehr überzeugt als die Silber-Variante (die mir von den Bildern her mehr zusagte), der Look ist in schwarz noch überzeugender, weniger Farbübergänge. Das Bike sieht für mich auch besser aus als das Cowboy, das dort in der Gallerie oben herumstand (ich weiß nicht warum, die verkaufen das ja eigentlich gar nicht).
Es fühlt sich auch wirklich sehr leicht an, die 14 kg scheinen nicht geschummelt. Man sitzt sehr sportlich (das würde ich für mich ändern, umgedrehter oder anderer Vorbau), bei mir muss die Sattestange aber auch ein Stück raus aufgrund 190 cm Körperlänge.
Als erstes Fahrt in Stufe 0, also ohne E-Schub. Das macht schon Spaß, klar besser als mein 12 Jahre altes Stadt-Rad (natürlich ohne Motor). Mit leerem Akku fahren ist also alles andere als Quälerei. Dann Stufe 1, sanfte aber spürbare Unterstützung, auch schon beim Anfahren (ich würde sagen: vielleicht 0,5 Sekunden Verzögerung bis Einsetzen des E-Motors, 0,0 wäre noch besser -gibt´s das?- aber so ist es zügig genug). Die Stufe würde für die meisten Pendelfahrten schon fast ausreichen, jedenfalls in der norddeutschen Tiefebene bei Windstille. Stufe 2: jetzt geht es schon dynamisch zur Sache, klarer Vortrieb. Ab Stufe 3 muss man schon aufpassen beim Anfahren, ansonsten kommt man im dichten Stadtverkehr den Voranfahrenden schnell gefährlich nah. Auf ebener Strecke ohne Gegenwind fährt man in dieser Stufe bereits kaum unter 25 km/h (geht natürlich, nur landet man immer wieder ruck zuck bei 25 km/h).
Mit diesen drei Stufen wäre ich schon zufrieden, würde von ausreichend Power sprechen. Dann sind da aber ja noch zwei weitere Modi, 4 und 5. Die erzeugen für meine Begriffe richtig Turbo-Feeling. Vorsicht beim Start mit dem heftigen Schub und dann in Null-Komma-Nix auf 25 km/h, das macht echt Laune.
Die Auskopplung des Motors erfolgt sehr sanft, praktisch unmerklich, ebenso die Wiedereinkopplung beim Tritt in die Pedalen nach einer Leerlauf-Ausroll-Phase.
Übersetzung: passt; viel schneller als 25 km/h wird auf Dauer aber wohl eine wenig angenehme "Trampelei" wegen dann doch hoher Trittfrequenz. Aber das liegt am Konzept Single-Speed, das ja hier nicht zur Diskussion steht. Für Stadt-und Pendelfahrten ist die Kombination Ein-Gang/Elektroboost jedoch genial. Keine dauernde Schalterei, weil einfach überflüssig und bei Start trotzdem flott (oder sehr flott bei 4 und 5).
Die schnelle Wahl der Schubstufen per Daumenschalter während der Fahrt hat mich sehr überzeugt, darauf würde ich nicht verzichten wollen, jetzt, da ich es einmal ausprobiert habe. Das geht beim Ampler Curt (oder auch Cowboy) ja leider nicht, das mich vom Design her auch überzeugt.
Die Bremsen gehen zwar gut, nur bin ich Hydraulikbremsen gewöhnt. Und diesen sanften, aber bestimmten Druck per Hydraulik auf das Bremssystem möchte ich bei einem neuen Fahrrad nicht missen. Man spürt einfach das Reiben des Zugs in der Ummantelung des Rakede, das ist nicht wirklich schön, auch wenn es nicht viel Kraft erfordert.
Wenn Hydraulikbremsen als Option wählbar wäre (den Aufpreis würde ich gerne zahlen), hätte ich das Bike gleich bestellt. Vielleicht liest Bonvelo hier ja mit und erwägt das für die nächste Zeit. Würde mich freuen

.
Ansonsten besten Dank an Bonvelo und Daniel: ich bin bestimmt 20 min unterwegs gewesen ohne hinterher schief angeguckt zu werden. Ich wäre gerne auch noch 20 min länger auf Probefahrt gewesen, so viel Spaß hat es gemacht!
Werner