Klar gibt es auch günstige Li-Ion Akkus aber die sind mir persönlich zu Empfindlich. Da ich täglich Pendle, auch im Winter, gibt es zu Blei kaum eine Alternative. Die Blei Akkus haben bei Minusgraden natürlich nicht ihre volle Kapazität, aber immerhin gehen sie ab minus 10°C nicht kaputt, so wie ich es mittlerweile bei einigen Li-Ion betriebenen Geräten und Fahrrädern erlebt habt (Als Beispiel nenne ich jedes X-beliebige Smartphone das bei Minusgraden entweder ausgeht oder nach kurzer Zeit leer ist).
Und dann ist noch die Frage des Preises. Ist kein Geld da, muss man die günstigste Variante wählen.
Zum Thema Fahrrad und Li-Ion habe ich hier zudem ein Praxis Beispiel. Mein Vermieter hat mich gebeten ein Fahrrad für ihn zu Bauen. Es wurde letztendlich ein Umrüstkit von YosePower (ich weiß....) inklusive 10Ah Li-Ion Akku.
Im Sommer war alles Super, nach dem letzten Winter jedoch hat der Akku massiv an Leistung eingebüßt und hält nun, im Sommer, weit weniger als mein 9,5Ah Akku - in der Praxis äußert sich das so, dass er noch ca. 20km weit kommt - Trotz mithilfe - während ich mit den 9,5Ah Blei Akkus nach 3 Wintern immer noch über 30km ohne Mithilfe schaffe (Strecke Brünzow-Greifswald, kaum Steigungen, dafür meist starker Gegenwind - ca. 16km einfache Strecke)
- Im Winter hält der 9,5Ah akku natürlich auch nur ca. 20km, oder wie im letzten Winter sogar nur etwas über 15km (Strecke Brünzow - Lubmin 6,5km einfache Strecke)
Der nächste Punkt ist Tiefentladung (vor allem im Winterbetrieb).
Ein AGM Akku ist zwar auch nicht entzückt, wird er Tiefentladen, aber durch gezielte Stromstöße beim Laden lässt sich oft noch ne Menge retten - Der Li-Ion oder auch Li-Po Akku ist in diesem Fall direkt defekt und beginnt, sich auf zu blähen.
ACHTUNG, PERSÖNLICHE MEINUNG:
Dann kommen noch die meist sehr billigen Balancer hinzu, die ihren Namen eigentlich nicht verdienen - zumal Balancer bei "normalen" Li-Ion Akkus eigentlich nicht notwendig sind (Die Balancer Mär kommt meines erachtens aus dem Modellbau, in dem Hochstrom Li-Po Akkus eingesetzt werden die tatsächlich bei hoher Stromentnahme driften und dadurch den schnellen Zelltod sterben)
Bei den selbstgebauten Li-Ion Powerbanks die ich im Betrieb habe beträgt nach zwei Jahren der Zellendrift ca. 0,1V bis 0,2V und das trotz regelmäßiger entnahme von ca. 5A - 10A (Wechselrichter, daher Lastabhängig)
Der Youtuber jehugarcia vom Electric Samba Projekt bestätigt diese beobachtung übrigens.....und er betreibt seit Jahren mehrere Autos ohne BMS.....
Aber Back 2 Topic - Meines erachtens nach ist die Frage Blei oder Li-Ion Akku stark abhängig vom Einsatzzweck. Bin ich Allwetterfahrer, vor allem auch im Winter, geht für mich nichts über Blei. Bin ich Schönwetter Biker nehme ich natürlich Lithium - alleine schon wegen des Gewichts.
Da der ursprüngliche Thread ersteller jedoch nach der Praxistauglichkeit von Blei Akkus gefragt hatte und die ersten drei Seiten nur gegengeredet wurde, wollte ich einfach nur meine Erfahrungen aus der Praxis mit Blei aufzeigen und zum Ausdruck bringen das viele Resentiments aus Unwissenheit oder einfach mangelnder Praxiserfahrung mit den Akkus stammen.