Grüß Gott, ich bin der Neue und habe in diesem Forum schon geraume Zeit spioniert.
Das Leben ist bekanntlich ein Geldproblem, und deswegen kann ich nicht einfach 1800,- € für ein Pedelec ausgeben. Das waren mal 3600,- Mark!
Zuerst habe ich überlegt, ob ich mein altes Rad von 1992 umbauen soll. Aber so ein Umrüstsatz kostet auch um 600,- €, wobei die Hälfte schon der Akku ausmacht. Ich hätte die Vorderradgabel für die Motorbreite aufbiegen und die Achsaufnahme größer feilen müssen. Vor meinem inneren Auge sah ich schon die gebrochenen Stellen, natürlich weit weg von zu Hause. Außerdem hätte das gute Stück nach dem Umbau immer noch keine Federung gehabt und wäre immer noch 19 Jahre alt gewesen.
Das Aldi-Rad habe ich mir im Laden so lange angesehen, daß die Verkäuferinnen mich schon mißtrauisch begafft haben. Im Vergleich zu teuren Exemplaren fällt natürlich an einigen Stellen der Rotstift auf:
- Kein "Zündschloß". Jeder Hampelmann kann also am abgestellten Rad herumspielen. Wenn ich mit der elektrischen Anlage vertrauter bin, muß ich mir mal durch die Köpfe gehen lassen, in welches Kabel man nachträglich einen Schlüsselschalter einbaut.
-Kein Tacho im Bedienteil. Läßt sich aber billig nachrüsten.
-Nur Einbeinständer. Bei dem hohen Schwerpunkt durch den Akku wäre ein Zweibeinständer empfehlenswert.
-Die Federgabel ist nicht einstellbar.
-Dynamo einfacher Seitenläufer.
-Am Motor ist keine Drehmomentstütze sichtbar.
Positiv aber:
-Im Rahmen integrierter Tragegriff. Fehlt bei manchem teuren Pedelec. Ich muß meins in den Keller tragen!
-Unterstützung in 3 Stufen regelbar. Beim Händler habe ich teurere Modelle mit nur 2 Stufen gesehen.
Weil ich so lange überlegt habe, hätte ich fast kein Exemplar mehr abbekommen. In 2 Läden war es schon nach 2 Tagen ausverkauft. Erst im 3. Laden bekam ich das letzte (ich hoffe, es ist nicht "das Letzte").
Als unvermeidliches Zubehör gab es noch einen Tacho (deutlich unter 10,- €) und ein Schloß (deutlich über 10,- €).
Der Bedienungsanleitung merkt man an, daß sie in Deutschland erstellt wurde, viel besser, als der übliche chinesische Schmierkram. Sogar eine Tabelle mit Anzugsdrehmomenten für die Schrauben fehlt nicht. Komisch, daß Anhängerbetrieb untersagt ist. Wem traut man hier nicht: dem Motor oder dem Rahmen?
Der Motor glänzt herrlich (wie der wohl in 3 Jahren aussieht?), trägt aber keinerlei Herstellerzeichen. Vermutlich ein Nachbau vom Nachbau vom Bafang. Das Vorderrad ist wegen der dickeren Achse mit Muttern SW19 befestigt. Bei längeren Touren sollte man so einen Schlüssel dabei haben! Mit einem herkömmlichen Knochen kann man das Vorderrad nicht ausbauen!
Das Aldi-Pedelec wird als "vormontiert" verkauft. Es reicht also nicht, die Pedale anzubringen und Sattel und Lenker einzustellen. Es müssen ALLE Schrauben und Muttern auf festen Sitz geprüft werden, und das sind ca. 100! Schließlich haben wir alleine schon 72 Speichenmuttern. Dafür reicht das mitgelieferte Werkzeug, Marke Scherzartikel, überhaupt nicht aus. Auch die entsprechenden Fachkenntnisse müssen vorausgesetzt werden. Mancher wird horizontal mit den Ohren wackeln, wie lose einige Schrauben sind. Und nach 100 km wird mancher wieder mit den Ohren wackeln (diesmal vertikal), wie sich einige Verbindungen wieder gelockert haben!
Die Reifen haben Schrader-Ventile, wie sie auch an Autos und Mopeds zu finden sind. Die lassen sich an einer Tankstelle aufpumpen, wenn denn eine da ist. Wer die Absicht hatte, sich Hanteln oder einen Expander zuzulegen, kann auch eine Handluftpumpe für diese Ventile kaufen, der Trainingseffekt ist ähnlich. Es gibt Ventilkappen mit einem gegabelten Stift auf der Außenseite (im Bild 2. von links), mit dem man den Ventileinsatz (im Bild die beiden rechten) herausschrauben kann. Wenn man sich bei einem Reifenhändler einige alte Ventile abbettelt (links im Bild) und die Einsätze herausdreht, stellt man fest, daß es welche mit kurzen und mit langen Federn gibt. Die kurzen lassen sich leichter aufpumpen!
Jetzt gehe ich wieder in den Keller und arbeite weiter. Hoffe, daß ich am Wochenende von der ersten Tour berichten kann.
Das Leben ist bekanntlich ein Geldproblem, und deswegen kann ich nicht einfach 1800,- € für ein Pedelec ausgeben. Das waren mal 3600,- Mark!
Zuerst habe ich überlegt, ob ich mein altes Rad von 1992 umbauen soll. Aber so ein Umrüstsatz kostet auch um 600,- €, wobei die Hälfte schon der Akku ausmacht. Ich hätte die Vorderradgabel für die Motorbreite aufbiegen und die Achsaufnahme größer feilen müssen. Vor meinem inneren Auge sah ich schon die gebrochenen Stellen, natürlich weit weg von zu Hause. Außerdem hätte das gute Stück nach dem Umbau immer noch keine Federung gehabt und wäre immer noch 19 Jahre alt gewesen.
Das Aldi-Rad habe ich mir im Laden so lange angesehen, daß die Verkäuferinnen mich schon mißtrauisch begafft haben. Im Vergleich zu teuren Exemplaren fällt natürlich an einigen Stellen der Rotstift auf:
- Kein "Zündschloß". Jeder Hampelmann kann also am abgestellten Rad herumspielen. Wenn ich mit der elektrischen Anlage vertrauter bin, muß ich mir mal durch die Köpfe gehen lassen, in welches Kabel man nachträglich einen Schlüsselschalter einbaut.
-Kein Tacho im Bedienteil. Läßt sich aber billig nachrüsten.
-Nur Einbeinständer. Bei dem hohen Schwerpunkt durch den Akku wäre ein Zweibeinständer empfehlenswert.
-Die Federgabel ist nicht einstellbar.
-Dynamo einfacher Seitenläufer.
-Am Motor ist keine Drehmomentstütze sichtbar.
Positiv aber:
-Im Rahmen integrierter Tragegriff. Fehlt bei manchem teuren Pedelec. Ich muß meins in den Keller tragen!
-Unterstützung in 3 Stufen regelbar. Beim Händler habe ich teurere Modelle mit nur 2 Stufen gesehen.
Weil ich so lange überlegt habe, hätte ich fast kein Exemplar mehr abbekommen. In 2 Läden war es schon nach 2 Tagen ausverkauft. Erst im 3. Laden bekam ich das letzte (ich hoffe, es ist nicht "das Letzte").
Als unvermeidliches Zubehör gab es noch einen Tacho (deutlich unter 10,- €) und ein Schloß (deutlich über 10,- €).
Der Bedienungsanleitung merkt man an, daß sie in Deutschland erstellt wurde, viel besser, als der übliche chinesische Schmierkram. Sogar eine Tabelle mit Anzugsdrehmomenten für die Schrauben fehlt nicht. Komisch, daß Anhängerbetrieb untersagt ist. Wem traut man hier nicht: dem Motor oder dem Rahmen?
Der Motor glänzt herrlich (wie der wohl in 3 Jahren aussieht?), trägt aber keinerlei Herstellerzeichen. Vermutlich ein Nachbau vom Nachbau vom Bafang. Das Vorderrad ist wegen der dickeren Achse mit Muttern SW19 befestigt. Bei längeren Touren sollte man so einen Schlüssel dabei haben! Mit einem herkömmlichen Knochen kann man das Vorderrad nicht ausbauen!
Das Aldi-Pedelec wird als "vormontiert" verkauft. Es reicht also nicht, die Pedale anzubringen und Sattel und Lenker einzustellen. Es müssen ALLE Schrauben und Muttern auf festen Sitz geprüft werden, und das sind ca. 100! Schließlich haben wir alleine schon 72 Speichenmuttern. Dafür reicht das mitgelieferte Werkzeug, Marke Scherzartikel, überhaupt nicht aus. Auch die entsprechenden Fachkenntnisse müssen vorausgesetzt werden. Mancher wird horizontal mit den Ohren wackeln, wie lose einige Schrauben sind. Und nach 100 km wird mancher wieder mit den Ohren wackeln (diesmal vertikal), wie sich einige Verbindungen wieder gelockert haben!
Die Reifen haben Schrader-Ventile, wie sie auch an Autos und Mopeds zu finden sind. Die lassen sich an einer Tankstelle aufpumpen, wenn denn eine da ist. Wer die Absicht hatte, sich Hanteln oder einen Expander zuzulegen, kann auch eine Handluftpumpe für diese Ventile kaufen, der Trainingseffekt ist ähnlich. Es gibt Ventilkappen mit einem gegabelten Stift auf der Außenseite (im Bild 2. von links), mit dem man den Ventileinsatz (im Bild die beiden rechten) herausschrauben kann. Wenn man sich bei einem Reifenhändler einige alte Ventile abbettelt (links im Bild) und die Einsätze herausdreht, stellt man fest, daß es welche mit kurzen und mit langen Federn gibt. Die kurzen lassen sich leichter aufpumpen!

Jetzt gehe ich wieder in den Keller und arbeite weiter. Hoffe, daß ich am Wochenende von der ersten Tour berichten kann.