💡 Akku löten - die dunkle Magie

Diskutiere 💡 Akku löten - die dunkle Magie im Akkus, Batteriemanagement (BMS) und Ladegeräte Forum im Bereich Diskussionen; Ich habe seit Jahrzehnten meine Akkus gelötet. Wenn man sich aber heute informiert, kommt man zu dem Schluss dass das gar nicht geht. Spätestens...
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Ich habe seit Jahrzehnten meine Akkus gelötet. Wenn man sich aber heute informiert, kommt man zu dem Schluss dass das gar nicht geht. Spätestens seit Zellenhersteller ein explizites Verbot aussprechen, um oder an den Zellen zu löten, begibt man sich damit auf die dunkle Seite der Macht. Die Zellen zu verlöten ist damit automatisch nicht mehr sachgerecht. Nachdem ich mich über Eigenbau Punktschweisslösungen eingelesen habe war klar dass ich den nächsten Akku wieder löte :)
Dieser Akku besteht aus refurbisheten Samsung 35E Zellen, dh. die waren schonmal industriell punktverschweisst und wurden dann wieder ausgeschlachtet weil der Akku nicht funktioniert hat. Auf manchen Polen war keinerlei Spur von einer Punktschweissung zu entdecken :unsure:

Weil das aber so unsachgemäss ist, habe ich mich entschlossen hier das wichtigste zu beschreiben. Das worauf es ankommt. Das ist nicht die Schönheit.

Um einen Akku zu löten braucht man zunächst mal einen Lötkolben mit schwerer Spitze. Das hier ist eine 10mm Spitze auf einem Lötkolben mit 100W.
Das ist nötig um das Lot aufzuschmelzen ohne die Lötstelle unnötig zu erwärmen.
1-Loetkolben.jpg

Das Lötzinn sollte ein klassisches Bastlerlot sein - Sn60Pb38Cu2 mit 2,5% Flussmittel.

Als Zellenverbinder empfiehlt sich Bus Band (Bus Bar, Tab Wire,...) für Solarzellen. Das sind verzinnte Kupferstreifen. Ich habe hier 6mmx0,3mm verwendet. 5mmx0,2mm würde auch reichen.
Das wichtigste Utensil ist aber Malerkrepp, aus Papier. Papier ist ein guter Hitzeisolator. Und Kreppband lässt sich leicht wieder entfernen ohne zB. den Schrumpfschlauch der Zellen zu beschädigen.

Zunächst umwickelt man die Pluspol-Seite jeder Zelle mit Kreppband. Dabei lässt man ca. 3mm überstehen. Diesen Rand klappt man um, und schützt damit den Schrumpfschlauch am Rand der Zelle vor Beschädigung durch Erhitzen und mechanisch. Der ganze Becher der Zelle ist ein Minuspol....

Es empfiehlt sich erst die parallelen Blöcke zu löten. Während man so einen Block vor sich hat ist das elektrisch relativ unkritisch. Allerdings besteht beim Löten des Pluspols die grösste Gefahr die Zelle sicherheitskritisch zu beschädigen. Ich empfehle generell, keine komplizierten Zellanordnungen zu löten.
Um die parallelen Blöcke zu bilden benutze ich zwei Leisten und 3 Gummibänder.

2-JigTapePluspol.jpg


Ich empfehle, den Pluspol in 2 Schritten zu verzinnen. Im ersten Schritt nur Lötzinn aufbringen. Das sieht eventuell aus wie eine Halbkugel. Im zweiten Schritt, die Lötspitze flach auf das Lot pressen. Dass muss wie eine Pfütze aussehen. Man erinnert sich, beides darf je maximal 1 Sekunde dauern. Mit der Lötspitze niemals reiben. Dadurch können sich kleine Lotkügelchen bilden, die zwischen Pluspol und Becherrand geraten können. Sollte das trotzdem passiert sein, auf jeden Fall versuchen das Kügelchen zu entfernen, aber nicht mit einem metallischen Gegenstand... es geht zB. die Spitze eines Kabelbinders. Deshalb auch erst die Pluspole verbinden und dann erst die Minuspole. Damit man eine Zelle noch entfernen kann.
Die Lötspitze zwischendurch immer säubern, ggf. überschüssiges Lot abwischen (beides geht mit Küchenpapier)
Die Lötspitze nie über den Zellen säubern!
Beim Akkulöten kein Metall(Uhren)Armband tragen, unnötige Metallgegenstände entfernen.

3-Busband.jpg

Jetzt den Busbar auf die Pole löten. Dabei braucht man kein zusätzliches Lötzinn. Aber immer darauf achten dass die Lötspitze stets verzinnt ist. Man braucht das zur besseren Wärmeleitung. Man drückt den Verbinder mit einem flachen Schraubendreher nieder und presst die Lötspitze gut auf. Wieder gilt: max. 1 Sekunde. Man sieht an der Oberseite, wenn das Zinn auf dem Busbar schmilzt.
Dabei kann elektrisch nichts passieren, da zwischen den Polen kein Potential ist.

4-TapeBusband.jpg
5-Busband.jpg

Auf der anderen Seite das gleiche. Dabei klappt das verzinnen der Pole evtl. auch in einem Schritt.
Beim Ausrichten des Verbinders hilft wieder Kreppband.

Die so erzeugten parallelen Blöcke sind auch mechanisch komplett stabil. Man kann versuchen die Zellen an den Polen zur Seite zu drücken, wenn man mag. Aber nicht drehen. Wegen der Konstruktion der Pluspole.
6-ParallelBlock.jpg


Jetzt geht es an das serielle Verbinden. Man beginnt zunächst auf der einen Seite, das ist noch unkritisch. Die zu verbindenden Stellen mit etwas zusätzlichem Lötzinn vorverzinnen.
Die seriellen Verbinder sollte man auf einer Seite mit Kreppband fixieren. Herumspringende Verbinder sind ein Top-Sicherheitsrisiko. Durch das Kreppband kann man zwischen den Zellen löten. Aber immer noch gilt: max. 1 Sekunde.
Dass man immer nur 2 Reihen verbindet ist hoffentlich jedem klar der sowas macht....

7-TapeSerial.jpg


Jetzt noch die andere Seite, und da wird es elektrisch heikel, da zwischen den Polen durch die Verbindung auf der anderen Seite ein Potential herscht.
Deshalb empfehle ich alle Reihen die grade nicht dran sind abzukleben. Vor dem anbringen des Verbinders nochmal messen ob zwischen den zwei zu verbindenden Reihen wirklich keine Spannung anliegt.
9-TapeSerialBackside.jpg
8-SerialBackside.jpg


Übrigens, solche Lotspritzer sollte man unbedingt entfernen, bevor man die Zellen verbindet. Sie lassen sich wahrscheinlich mit dem Fingernagel abkratzen und sollten nicht frei im Akku rumfliegen...
2b-Lotkügelchen.jpg


So, jetzt sind die Horrorbilder alle. Mir fiel halt auf dass es etwas unwahrscheinlich ist hier die Akkulötanleitungen zu finden wo die wirklich wichtigen Dinge drinstehen.

Noch ein Hinweis, in jeden Akku aus aktuellen Zellen gehört ein BMS. In jeden Akku gehört eine Sicherung.

Und übrigens, ich halte es inzwischen nicht mehr für ganz abwegig neben dem Akkubau einen Behälter mit Wasser bereitzustellen. Sollte natürlich weder aus Metall noch aus Plastik sein. Keramikübertopf oder so...
 
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radlwadl

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und wer noch nie geloetet hat und noch keine Ahnung von Elektrotechnik hat, der soll nicht gleich mit einem Akkubau anfangen, weil viel zu gefaehrlich ohne Erfahrung und Wissen.
 
christiank

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Ich löte meine Akkus auch gerne - vor allen die Hochstromakkus.
Probleme hatte ich mit diesen Akkus noch definitiv _NIE_
Das Punktschweissgerät ist recht nett, löten ist mir aber lieber - wenn es nicht so stinken würde...
= Brot und ButterAkkus schweisse ich auch mal zwischendurch...
Spezialakkus wie Falschenakkus schweisse ich auch ganz gerne, hier sind die Auflageflächen schöner.

Gelötet mit 0,5*5mm SolarBus Kupfer 2016 - Drift NULL
20161027_165650.jpg20161028_162122.jpg

Geschweisst mit 10*0,20mm Nickel:
DSC_3634.jpgDSC_3635.jpgDSC_3638.jpg

Fürs Löten braucht es halt' Besonnenheit - husch//pfusch geht nicht.
Wie gesagt: Mir ist es lieber.
 
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radlwadl

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aber verschweisste Akkus bringt man doch nicht mehr sauber oder zerstoerungsfrei auseinander, oder? entweder bleibt da ein Fetzen Metall drauf wenn man das runterreisst, oder man zerstoert die Zelle weil man beim Abreissen ein Loch reinreisst. oder?
also falls ich mal in einer schwaechelnden Zellbank schauen will, wer da die restliche Gruppe mit runterzieht.
hab ich schon mal gemacht bei meinem Loetakku, und hat mir dann den restlichen Akku gerettet.
gut, man kann die reste Fetzen dann mit einem Dremel abschleiffen, aber das ist dann ja mehr Arbeit als gleich loeten. und beim Abschleifen muss man auch wieder aufpassen dass man die Zelle nicht abflext und ein Loch reinbohrt.
hat halt alles so seine Vor- und Nachteile.
 
Plauzi

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Man erinnert sich, beides darf je maximal 1 Sekunde dauern...
Wieder gilt: max. 1 Sekunde...
Aber immer noch gilt: max. 1 Sekunde...
Und übrigens, ich halte es inzwischen nicht mehr für ganz abwegig neben dem Akkubau einen Behälter mit Wasser bereitzustellen.

Den Wasserbehälter mit Eiswasser hatte ich bei meinen Lötarbeiten auch daneben stehen, aber nicht, um eventuell aufflackernde Brände zu löschen, sondern um mit einem Schwamm jede Lötstelle gleich nach der Lötung mit einem erfrischenden "Pfff..." abzukühlen, bevor der Zelle die Wärme zu Kopfe steigt.
 
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radlwadl

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Eiswasser ...um mit einem Schwamm jede Lötstelle gleich nach der Lötung mit einem erfrischenden "Pfff..." abzukühlen
also beim Pluspol waere mir das zu gefaehrlich, wenn da im Spalt ein Tropfen Wasser runterfliesst ins Innere der Zelle, und direkten Kontakt mit dem Lithium bekommt, dann gute Nacht!
Lithium und Wasser reagieren heftig mit Blubbern:
kann mir auch gut vorstellen dass der Akku dann brennt oder explodiert.
und ich koennte mir vorstellen, dass durch das Schwammdraufdruecken auch eine kalte Loetstelle entsteht. kalte Loetstelle heisst: kannst vergessen, musst du nochmal neu loeten weil sonst problematisch.
 
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Vielleicht ist für ein schnelles abkühlen Kältespray empfehlenswert. Dies gibt es jedenfalls in nicht leitfähig.
 
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aber verschweisste Akkus bringt man doch nicht mehr sauber oder zerstoerungsfrei auseinander, oder? entweder bleibt da ein Fetzen Metall drauf wenn man das runterreisst, oder man zerstoert die Zelle weil man beim Abreissen ein Loch reinreisst. oder?
also falls ich mal in einer schwaechelnden Zellbank schauen will, wer da die restliche Gruppe mit runterzieht.
hab ich schon mal gemacht bei meinem Loetakku, und hat mir dann den restlichen Akku gerettet.
gut, man kann die reste Fetzen dann mit einem Dremel abschleiffen, aber das ist dann ja mehr Arbeit als gleich loeten. und beim Abschleifen muss man auch wieder aufpassen dass man die Zelle nicht abflext und ein Loch reinbohrt.
hat halt alles so seine Vor- und Nachteile.

Wenn bei einem geschweißten Akku einzelne Zellen Probleme machen kannst du den ganzen Akku entsorgen. Das passiert erst am Lebensdauerende wenn der Akku sowieso Schrottreif ist.

also beim Pluspol waere mir das zu gefaehrlich, wenn da im Spalt ein Tropfen Wasser runterfliesst ins Innere der Zelle, und direkten Kontakt mit dem Lithium bekommt, dann gute Nacht!
Lithium und Wasser reagieren heftig mit Blubbern:
kann mir auch gut vorstellen dass der Akku dann brennt oder explodiert.
und ich koennte mir vorstellen, dass durch das Schwammdraufdruecken auch eine kalte Loetstelle entsteht. kalte Loetstelle heisst: kannst vergessen, musst du nochmal neu loeten weil sonst problematisch.
Die Menge Lithium in so einer Zelle ist minimal und Zellen sind grundlegend vollkommen dicht solange nicht defekt. Kannst damit auch schwimmen gehen.
 
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Vielleicht ist für ein schnelles abkühlen Kältespray empfehlenswert. Dies gibt es jedenfalls in nicht leitfähig.
plötzliche Gefügeveränderungen durch starkes runter kühlen ist mit Sicherheit keine gute Idee.
 
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aber verschweisste Akkus bringt man doch nicht mehr sauber oder zerstoerungsfrei auseinander, oder
So ist es.
Meinen alten, gelöteten 11s2p VTC6 Akku (war einfach zu klein) konnte ich völlig problemlos zu einem 11s3p umlöten - der läuft nun seit einem Jahr pippifein.
Meinen alten, geschweisten ADD-E 6s2P aus VTC6 konnte ich mit hängen und würgen für meine Lupine-Lampen umbauen - eine Sch...arbeit.

Deswegen würde ich mir auch nie gebrauchte, bereit 1mal verschweisste Zellen kaufen - wenn hier Schweisspunkte 'drauf sind ist das eine elende Frickelei.
 
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So ist es.
Meinen alten, gelöteten 11s2p VTC6 Akku (war einfach zu klein) konnte ich völlig problemlos zu einem 11s3p umlöten - der läuft nun seit einem Jahr pippifein.
Meinen alten, geschweisten ADD-E 6s2P aus VTC6 konnte ich mit hängen und würgen für meine Lupine-Lampen umbauen - eine Sch...arbeit.

Deswegen würde ich mir auch nie gebrauchte, bereit 1mal verschweisste Zellen kaufen - wenn hier Schweisspunkte 'drauf sind ist das eine elende Frickelei.
Deutlich weniger Schlimm als man denkt. Nickelblech drüber und drauf punkten. Die abstehenden punkt machen den Übergangswiderstand theoretisch sogar kleiner weil sie richtig ist Nickelblech gedrückt werden.
Aber natürlich sind neue Zellen schöner zu schweißen. Daher ziehe ich das vor. Der Preisunterschied ist auch nicht sehr groß.

Man darf nur nicht zu dickes Nickelblech verwenden. Ich habe das Optimum bei 0,1x10mm gefunden. Das lässt sich leicht entfernen falls was ist und lässt sich super easy verarbeiten (weniger strom und bessere Schweißpunkte).
 
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radlwadl

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das waere doch mal eine Marktluecke, wenn die Zellen mit Gewinde angeboten wuerden.
dann schraubt man einfach statt zu schweissen oder loeten.
ich hab das sogar schon irgendwo gesehen.
 
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das waere doch mal eine Marktluecke, wenn die Zellen mit Gewinde angeboten wuerden.
dann schraubt man einfach statt zu schweissen oder loeten.
ich hab das sogar schon irgendwo gesehen.
Bezahlst du dann den doppelten Preis + Muttern/Scheiben und Verbinder?

Das gibts für große Zellen. Da macht das ja Sinn. Bei der 18650 total fehl am Platze und ewig will fummelei.
 
onemintyulep

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Ich habe noch einen Tipp zum Anlöten der dicken Ausgangs- oder BMS-Kabel. Auf keinen Fall verdrillen und dann verzinnen .
Stattdessen die Litzen unverdrillt mit dem Lötkolben zu einem Fächer flachdrücken und dabei verzinnen. Diesen Fächer kann man dann vollkommen unproblematisch an einen Verbinder löten - (1 Sekunde...) :)

Für solche Aktionen ist übrigens eine Silikonunterlage sehr nützlich. Das ist das blaue Ding auf meinen Fotos. Endlich kann man ungestraft auf dem Tisch herumbrutzeln.
 
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Ich bevorzuge es nur in serielle Richtung dicke Verbinder zu verwenden. Das hat die Vorteile des geringen Innenwiderstands, da jeder parallele Strang einen eigenen Verbinder hat, dass Schwesterzellen bei einem Zellkurzschluss nicht die kaputte Zelle rückwärts speisen, weil die dünnen Parallelkabel da einfach durchschmelzen und beim Löten hat man kaum Wärmeabfuhr über lange Kupferverbinder. Ich löte zuerst Plus und dann Minus am Becher.

Nachkühlen mache ich nicht (nur kurz pusten), aber ich versuche eher kalte Zellen zu löten. Am besten wäre im Winter im Freien und die Akkus aus dem Kühlschrank. Sind einfach 20K extra Reserve.
Ich verwende einen Lötkolben mit Temperaturregelung.

Ich verzinne die Solarverbindern nochmal zusätzlich, damit lässt es sich schneller löten, bei mir definitiv in einer Sekunde.

Das anlöten von dicken Kabeln direkt an der Zelle versuche ich weitgehend zu vermeiden.

Wenn es der Platz erlaubt verwende ich Zellhalter zur Stabilisierung und als elektrischen "Sicherheitsabstand" von Zelle zu Zelle.

Zum Löten verwende ich außerdem einen Lüfter, der mir die Dämpfe absaugt. Eine professionelle Absaugeinrichtung wäre noch besser. Fenster weit auf oder am besten gleich im Freien löten.

Besser wäre bei meinem Lötkolben wohl eine abgewinkelte Spitze, mit der flachen muss man für schnelles Löten den Lötkolben auch sehr flach halten und so bin ich damit immer wieder mal an die Kunststoffhalter gekommen und hab die etwas angeschmolzen. Ist aber nicht weiter tragisch, sieht nur blöd aus.

Beim Löten unbedingt die nicht genutzten Kontakte abkleben, hab ich auch so gemacht und lieber 10x zu häufig nachmessen als 1x zu wenig, gerade bei komplexeren Anordnungen.

Hier kann man eine meiner Löt-Basteleien anschauen:

Projekt 1000Wh BionX Akku

Ach ja, ich habe vier Zellen für Lötexperimente genommen und darauf (teils live unter der Wärmebildkamera) deutlich länger und auch mal mehrmals an der Zelle herum gelötet und auch diese Zellen sind bisher nicht auffällig gewesen. Sie sind natürlich nicht im Akkupack verbaut.

Löthonig o.ä. verwende ich nicht, ist zumindest bei den Panasonic, LG und Sony Zellen nicht nötig, die ich bisher gelötet habe. Die nehmen alle das Lötzinn auch ganz gut an.

Eine Weile hatte ich überlegt besonders niedrig schmelzende Lot zu verwenden, hab es aber dann doch nicht gemacht.

Der Hauptnachteil von Löten ist mMn, dass es deutlich länger dauert. Außerdem hat man die Lötdämpfe und das Blei.
 
onemintyulep

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Eine professionelle Absaugeinrichtung wäre noch besser.
Ich hatte beim löten zwar noch nie Probleme... aber wenn man viel lötet -
- ich habe für meine Frau eine "professionelle Absaugeinrichtung" gebastelt (die macht Glasperlen mit einem Gasbrenner). Von der leihe ich übrigens auch den überschwere Lötkolben - Tiffanyglas...
Dazu braucht man nur das hier, das hier, ein bisschen davon, evtl. noch das, und vor allem sowas hier.
 
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Zum Reinigen der Akkupole verwende ich einen Glasfaserstift. Das beseitigt eventuelle, beim Löten störende Beschichtungen wie Passivierungen oder Silikone.
Bisher aber keine Vergleiche vorher/nachher durchgeführt.

Weiterhin finde ich den Vorschlag von @Mei nicht schlecht, die Parallelen Verbinder an jeder Verbindungsstelle vorher mit dem Körner zu einer Delle zu verhelfen.
Siehe diesen Beitrag:
Akku fein selbst löten
 
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Jootchy

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Habe auch einen Akku im Aufbau.
Aus V3 Zellen. Leider waren 10 Stück nicht balanciert.
Darum mache ich das analog über ein 2m langes Kabel mit ca. 0,3mm^2.
So bekomme ich die 0,5V Differenz in den Griff ;)
Vielleicht inspiriert es jemanden...
20200723_170756.jpg
 
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Was hilft eigentlich, auf nickelband Kabel anzulöten? Ich hatte was bleifreies von Conrad, weiß gerade nicht die genaue Bezeichnung. Ich meine nicht die balancer Kabel, sondern für + und - .
Lötkolben 80w mit dicker spitze hab ich ja.
 
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