Nur als mini Ergänzung, weil es hier gerade so gut reinpasst und ich nun doch auch schon öfter gefragt wurde wie man vorgehen soll um daheim den Akku gesondert "aufzupäppeln".
Technischer Hintergrund:
Das Trinkflaschen-BMS unterbricht den Ladevorgang sobald eine der Zellspannung die obere Schwellspannung (Abschaltspannung 4,25V wenn die Eingangsspannung höher ist als die Batteriespannung, sonst 4,20V) erreicht. Abhängig von der jeweils verbauten Version des BMS bleibt die "Verriegelung" des BMS für ca. 10 bis 60 Sekunden aufrecht. In dieser Zeit ist der Ausgang des Akkus sehr hochohmig und eine Seite der FETs ist "open". Daher stimmt die zu diesem Zeitpunkt gemessene Klemmenspannung am Akkuboden nicht mit der tatsächlichen Spannung des Akkupacks überein. Ein erneuter Ladevorgang kann trotz absinken der Zellspannung meist nicht durchgeführt werden. Der Akku muss also entweder eine gewisse Zeit ohne angeschlossenes Ladegerät "rumstehen" oder, was sich als wesentlich geeigneter herausstellte, kurz belastet werden. Z.B. indem der Akku einmal wieder mit dem Antrieb verbunden wird und die Startmelodie abgewartet wird.
Erst jetzt ist der Akku in dem "Zustand" das wir die langsame "Zellenpflege" mit einem geregelten Netzteil starten können.
Vorgehensweise:
Das Netztteil auf 25,2 Volt einstellen (falls keine Spannungsregelung möglich ist muss die Leerlaufspannung min. 25,2 Volt betragen kann aber auch höher sein).
Den Strom auf 100 mA oder weniger (unter 20 mA ist uninteressant) einstellen.
Den Akku mit dem Netzteil polungrichtig (Plus / Minus ist auch am Akku gekennzeichnet) verbinden.
Bei einem Netzteil mit Spannungsanzeige wird die Anzeige auf den Wert des Akkus sinken. (z.B. 24,8 Volt)
Nun steigt die Spannung am Akku (ganz langsam) an. Bis es zu einer Veränderung der Anzeige kommt kann es jedoch dauern.
Technischer Hintergrund:
Der eingeleitete Strom "durchdringt" alle Zellen (6S/3P). Dadurch würde die Spannung des Akkus abermals ansteigen und das BMS müsste abschalten wenn die bereits erwähnte Schwellspannung einer Zelle überschritten würde. Damit das nicht passiert "entnimmt" das Lademanagement (BMS) aus der Zellen mit dem höchsten Spannungswert Energie. Bei niedrigem Ladestrom kann das BMS, bildlich gesprochen, den ganzen Ladestrom (welcher die Zelle normalerweise überfüllen würde) gezielt ableiten. Das heißt, dass bei 5 der 6 Zellenpakete die Spannung steigt. Theoretisch kann es auch sein das 2 oder mehr Zellenpakete bereits "gebalanced" werden müssen. Der Vorgang ist dann der gleiche nur das eben bei mehr als einer Zelle der Ladestrom "abgeleitet" wird.
Abhängig von der Modellreihe des verbauten Trinkflaschen-BMS gibt es bei dieser Vorgehensweise aber einen Haken. Es gibt auch eine Zeitabschaltung und Temperaturabschaltung die dazu führt, dass der Balancing-Vorgang nicht unbegrenzt lange durchgeführt werden kann. In diesem Fall springt die Spannungsanzeige am Netzteil wieder auf 25,2 Volt und der Strom sinkt auf 0. Ist dies der Fall muss der Akku wieder vom Netzteil getrennt werden und kurz "belastet" (wie oberhalb beschrieben) um den Vorgang abermals einzuleiten.
ALLE HIER GEMACHTEN ANGABEN BEZIEHEN SICH AUSSCHLIEßLICH AUF DEN TRINKFLASCHEN-AKKU VOR 2022!!!
Eine ausführliche Erklärung warum es überhaupt notwendig sein kann die Akkus langsam zu balancen zum nachlesen
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