So möchte mal wieder von meinem Umbau berichten. Habe jetzt etwas über 1000km runter und bin im Großen und Ganzen zufrieden mit meinem Umbau.
Mittlerweile habe ich die HS22 Bremsen verbaut. In Sachen Bremsgefühl und -leistung bin ich zufrieden.
Big Apple in 50er Breite habe ich auch verbaut. Breiter ging leider nicht, aber sie machen das Rad trotzdem nochmal etwas komfortabler wie die alten Crazy Bob.
Ein Rahmenschloss und eine Kette dazu (mit kleiner Tasche im vorderen Rahmendreieck) ist jetzt auch verbaut. Bei den kleinen Rädern mit vielen Speichen war das immer etwas frickelig da ein normales Schloss durchzufädeln.
Den Gepäckträger habe ich auch geändert. Jetzt kann ich normale Gepäckträgertaschen montieren ohne mit den Fersen dagegen zu stoßen.
An den Schutzbleche habe ich noch Gummilappen montiert, damit Wasser und Dreck möglichst wenig nach oben Spritzen. Das funktioniert so mäßig wie man auf den Fotos sieht. Besonders bei der Schotterstrecke über die ich regelmäßig muss spritzt es den Matsch mit dem feine Schotterstaub auf den unteren Teil von Fahrrad und Gepäckträgertasche.
Zudem habe ich noch das empfohlene kürzere Displaykabel (ohne Anschlüsse für Bremsen und Gashebel) verbaut und die ganzen Kabel mit Spiralschlauch zusammengefasst.
Zum Zweibeinständer gab es dann noch ein Lenkungsdämpfer, damit das Vorderrad nicht umschlägt.
Hier mal meine Erfahrungen:
Auf der Strecke lässt sich der Motor super fahren. Ich kann konstant 25km/h (bzw. hatte auch schon testweise etwas mehr programmiert) fahren ohne mich groß anstrengen zu müssen. Das ist im Sommer echt angenehm. Jetzt im Winter schalte ich dem Motor anfangs etwas runter um selbst warm zu werden.
Was ein bisschen nervt ist die Anfahrschwäche. Wenn ich aufhöre zu pedalieren z.B. beim Abbiegen oder an der Kreuzung dauert es danach relativ lang bis die Motorunterstützung wieder einsetzt. Kann man das durch die Programmierung noch verbessern? Welche Parameter muss man dafür wie ändern? (Ich habe bisher die hier im "Riesen-BBS01" Thread empfohlene Parameter programmiert. Nach dem Schalten (mit Schaltsensor) dauert es komischerweise nicht so lang, bis die Motorleistung wieder einsetzt.
Ansonsten hatte ich auch das (bekannte) Problem mit den sich lösenden Kurbel und Tretlager Verschraubungen. Habe das ganze dann nochmal mit Locktite und etwas mehr Kraft angezogen. Jetzt ist ruhe.
Der Akku war bisher unauffällig. Für die 20-22km die ich normalerweise fahre benötige ich ca. 50% des 360Wh Akku. Also etwas mehr als ein Pedelec von der Stange. Allerdings fahre ich meist ja mit minimaler Eigenleistung. Wenn ich mal länger unterwegs bin merkt man besonders jetzt bei den kalten Temperaturen im unteren Bereich einen leichten Rückgang der Leistung. (So ab ca. 30-35%)
Was sich aus meiner Sicht super bewährt hat ist der Zweibeinständer. Besonders im Zug, wenn ich mir so anschaue was andere Radfahrer für ein Aufwand treiben müssen um ihr Rad anzubinden und zu sichern. Ich schiebe das Rad nur rein, stell es auf den Ständer und wenn genug Platz im Fahrradabteil ist, lasse ich meist sogar das Gepäck dran. Das Rad steht trotzdem bombenfest. Nur einen Fuß habe ich mittlerweile verloren, aber der Ständer funktioniert auch so.
Auch der Twist-Vorbau ist praktisch, zum beispiel wenn es im Zug mal wieder eng hergeht, kann ich den Lenker drehen, dass nicht jeder dran hängen bleibt. Oder beim Parken in der Garage oder im Keller kommt man mit gedrehtem Lenker viel besser am Rad vorbei.
Wovon ich etwas enttäuscht bin ist der verbaute Kettenschutz. Habe schon extrem wenig Kettenspannung, extrem viel Kettenspannung und alles zwischendrin ausprobiert, aber das Rasseln und Ratten geht nie wirklich weg. Mal wird es ohne erkennbaren Grund weniger, mal wieder mehr.
Auch bleibt die Kette nicht so sauber wie ich erwartet hätte. Besonders der "Schotterstaubmatsch" kommt trotzdem an die Kette.
Eventuell baue ich mal auf die "Elektroleerohr-Lösung" um, wenn ich Lust und Zeit habe. Die schützt wahrscheinlich nicht besser, sollte aber leiser sein.